Gütersloher Betrieb sucht dringend Mitarbeiter: Tippgeber bekommt 1.000 Euro

Gütersloh. Proppenvolle Auftragsbücher nebst einer Auftragssteigerung von &bdquo;20 Prozent gegenüber dem schon nicht schlechten Vorjahr". Eigentlich müsste Thorsten Schröder (40), zusammen mit seinem Bruder Cord Geschäftsführer des 1976 von ihrem Vater Henner gegründeten gleichnamigen Isselhorster Sanitärbetriebes, wunschlos glücklich sein. Sind sie indes nicht. Laut Beschluss der Bundesregierung soll der CO2-Ausstoß bis 2030 um 50 Prozent gesenkt werden. Der dafür notwendige Austausch von Gas- und Ölheizungen zu regenerativen Energien wird vom Bund und Land mit bis zu 50 Prozent gefördert. &bdquo;Das Handwerk stellt dies vor große Herausforderungen", so Thorsten Schröder. Das 55-köpfige Team komme derzeit "kaum mit der Arbeit" bei den Priorität genießenden treuen Stamm- und Bestandskunden hinterher. Aufträge mussten bereits abgelehnt werden Andere Anfragen, &bdquo;darunter auch viele richtig gute Aufträge" müssten aufgrund fehlender Kapazitäten oftmals hingegen abgelehnt werden, so der Heizungsbaumeister und Betriebswirt. Den in Personalunion Ein-Mann-Marketing-Verantwortlichen, Vertriebler und Personalchef stört das gewaltig. Jeder abgelehnte Auftrag sei für einen mittelständische Handwerksbetrieb &bdquo;ganz, ganz bitter". Einem Kunden zu sagen, "wir können leider nicht, ist ein ganz komisches Gefühl." Die &bdquo;Meister der Elemente" würden ihren Personalstamm deshalb lieber "heute als morgen" vergrößern. Thorsten Schröder: &bdquo;&bdquo;Wir sind die Macher der Energiewende. Dabei immer wieder ausgebremst zu werden, ist nicht schön. Sollten wir fünf bis zehn Anlagenmechaniker oder alternativ auch Kundendienst-Techniker finden, würden wie die sofort einstellen." 1.000 Euro Prämie in bar Den vermaledeiten Fachkräftemangel wollen die Isselhorster jetzt mit einer für ihr Unternehmen abgewandelten Idee des Verbandes beenden. In einem in der vergangenen Woche online gestellten Video auf der Firmen-Homepage setzt die Henrich Schröder GmbH für die Vermittlung eines Anlagenmechanikers 1.000 Euro Prämie in bar für den Tippgeber aus. Die für den Einbau regenerativer Heizungsanlagen benötigte Berufssparte ist für Thorsten Schröder die &bdquo;Blaue Mauritius" unter den Monteuren. &bdquo;Wir suchen Leute, die sich für uns interessieren, die sich mit unserer Firmenphilosophie beschäftigen", unterstreicht der Personalleiter. Da der Arbeitsmarkt wie leer gefegt sei, müssen man &bdquo;andere Wege gehen" und versuchen über Empfehlungen, die Aktivierung verschiedener Netzwerke oder Mund-zu-Mund-Propaganda fündig zu werden. Freimütig räumt der 40-jährige ein, lange &bdquo;intern über die Idee diskutiert zu haben". "Wir wollen niemanden abwerben" Knackpunkt sei die Wirkung der Botschaft auf die befreundeten Mitbewerber gewesen. Weil es ihm wichtig ist, schiebt Thorsten Schröder zur Beruhigung der Kollegen als Klarstellung hinterher :&bdquo;Wir wollen niemanden abwerben. Wenn jemand in seinem Betrieb glücklich ist, soll er da bleiben". In den 44 Betriebsjahren habe man sich &bdquo;einen Namen erarbeitet. Zu dem muss man stehen. Keiner der Kollegen braucht die Messer zu wetzen." Aus genau diesem Grund wurde auch auf die Einschaltung eines Headhuntern verzichtet. Thorsten Schröder: &bdquo;Wenn ein Headhunter uns einen Monteur bringt, kostet das 10.000 Euro. Außerdem werben die aggressiv ab. Das passt nicht zu unserer Philosophie." Zwei Kontaktgespräche gab's schon Im Schröder-Team kommt die Idee gut an. Über die eigenen Mitarbeiter kamen drei, vier Tage nach der Veröffentlichung bereits zwei Kontaktgespräche zustande. Unterschrieben sei jedoch noch nichts. Für die ebenfalls gesuchten Projektmonteure dürfen sich ohne Prämienausschüttung gerne auch Quereinsteiger aus technischen Berufen bewerben. Die Kandidaten würden im Rahmen eines sechsmonatigen internen Trainee-Programmes &bdquo;fit für die Herausforderungen des Berufes zwischen Ein-Familienhäusern und 100 Wohneinheiten-Blocks gemacht." Angebot ist zeitlich nicht befristet Die 1.000 Euro-Tippgeber-Prämie zur Ergreifung der Anlagenmechaniker ist übrigens nicht zeitlich befristet. Thorsten Schröder: &bdquo;Das Angebot gilt so lange bis wir sagen, es ist genug. Beziehungsweise so lange, wie uns der Fachkräftemangel zwingt, gute Aufträge abzulehnen."

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