Diese Pläne hat der neue Bürgermeister für Gütersloh

Gütersloh. Ja, gesteht Norbert Morkes, er sei nervös und aufgeregt, und das je mehr, desto näher der Montag heranrücke. Gemeint ist der 2. November. Noch vier Tage, dann tritt der frischgewählte neue Bürgermeister sein Amt an. Was ihm an Veränderungen an der Stadtspitze vorschwebt, hat der bisherige selbständige Veranstaltungsmanager im NW-Gespräch grob durchblicken lassen. Zwei seiner Leitsätze im Wahlkampf will er nach eigenen Worten als Bürgermeister voranstellen. Zum einen: &bdquo;Miteinander statt gegeneinander". Das gelte für die politische Partei genauso wie für die verschiedenen Interessenverbänden. &bdquo;Wenn wir etwas verändern wollen in dieser Stadt, dann können wir das nur gemeinsam schaffen." Als Beispiele für notwendige Veränderungen nenne Morkes die Verkehrswende und den Klimaschutz. Hier müssten jeweils alle Seiten Zugeständnisse machen, Autofahrer wie Radfahrer, Umweltaktivisten wie Landwirte. &bdquo;Es kann nicht sein, dass einer nur fordert und der andere auf der Strecke bleibt." &bdquo;Lasst die Partys sein! Beachtet bitte die Vorschriften!" Natürlich treibe ihn aktuell auch das Corona-Thema um, sagt der BfGT-Chef. Es gehe schließlich nicht nur um das, was der NRW-Ministerpräsident und sein Gesundheitsminister verordnen. Vielmehr müsse vor Ort auch um Verständnis für die Beschränkungen geworben werden. Morkes will sich dabei vor allem an die jüngere Generation wenden. So plant er einen Aufruf über die sozialen Netzwerke. Motto: &bdquo;Lasst die Partys sein! Beachtet bitte die Vorschriften!". Auch könnten Plakate mit den Erläuterungen zu den AHA-Regeln in die Werbevitrinen an den Eingängen zur Fußgängerzone gehängt werden. Was seinen Führungsstil angeht, verweist Morkes auf seinen zweiten Slogan: &bdquo;Zusammenführen statt bevormunden". Er sei als Bürgermeister schließlich nicht der Allwissende und wolle Fachbereichsleiter und Beschäftigte unbedingt mitnehmen und auf ihren Rat vertrauen. &bdquo;Man muss nicht mit dem Kopf durch die Wand", sagt er an sich selbst gerichtet. &bdquo;Mitte November können wir mal einen Kaffee trinken" Er setzt stattdessen auf offene Türen. Bei der Erkundung des Rathauses seit der Stichwahl sei er in mancher Etage darauf gestoßen. Und auch auf seinem Flur wolle er, so oft es möglich sei, die Türen offen sehen, selbstverständlich auch seine eigene. Ob die von seinem Vorgänger öffentlich angebotene Einarbeitung der aktuellen Projekte der Verwaltung erfolgt sei, sagte Morkes: &bdquo;Bis jetzt noch nicht." Vor etwa zwei Wochen habe Henning Schulz ihn mit den Worten beschieden: &bdquo;Mitte November können wir mal einen Kaffee trinken." Daraufhin habe er Schulz per Mail an dessen Versprechen erinnert. Daraufhin sei die lapidare Antwort durch die Sekretärin erfolgt: &bdquo;3. November, 16 Uhr." &bdquo;Ob es mir dann passt oder nicht", sagt Morkes erstaunt. Morkes will Live-Übertragung der Sitzungen beibehalten Unbedingt festhalten will der neue Bürgermeister an der Live-Übertragung der Rats- und Ausschusssitzungen im Internet. Hinzukommen solle jedoch noch eine Archivfunktion. Dann könnten die Streams auch beispielsweise über Youtube im Nachhinein abgerufen werden. Schließlich habe nicht jeder um 17 Uhr die Möglichkeit, den PC einzuschalten. Das Vorhaben sei Teil der stärkeren Transparenz im Rathaus, die er im Wahlkampf angekündigt habe. Auch wolle er so schnell wie möglich die Leitungen der Schulen sowie der Kitas zu Gesprächen einladen. Es gehe darum, direkt zu erfahren, wo der Schuh drücke. Individuellere Präsente geplant Ändern will Morkes die Gepflogenheiten mit den offiziellen Geschenken. Statt auf Blumen für besondere Ehejubiläen oder die ausscheidenden Mitarbeiter solle es individuellere Präsente geben. Um Wünsche zu erfahren, reiche ein Anruf bei Angehörigen oder eine schnelle Umfrage unter Kollegen. Nun also noch vier Tage bis zu seinem Amtsantritt. Was er derzeit gegen die wachsende Aufregung tue? &bdquo;Morgens um 3 Uhr aufstehen und einen Blick in die Zeitungen werfen. Das lenkt ab."

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