So viel Gehalt bekommen die Bürgermeister im Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh. Die Einwohnerzahl macht den großen Unterschied, denn danach richtet sich, wie viel Geld ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin jeden Monat im Portemonnaie hat. Da es sich um ein öffentliches Amt handelt, sind die Gehaltsklassen gesetzlich festgelegt und in einer Tabelle einsehbar. Die Besoldungsgruppen reichen hier von B2 bis 10.000 Einwohner bis B11 für mehr als 500.000 Einwohnern. Die neuen Stadtoberhäupter der kleinsten Kommunen Borgholzhausen und Langenberg müssen sich dabei am unteren Tabellenende mit nicht ganz 7.900 Euro begnügen in Anbetracht von unter 10.000 Einwohnern. Der neue Bürgermeister der Kreisstadt Gütersloh und einzigen Großstadt im Kreisgebiet kann sich an der Spitze der heimischen Kommunen hingegen bei mehr als 100.000 gemeldeten Bewohnern über rund 10.900 Euro Grundgehalt freuen. Sieben Kommunen fallen in zweitniedrigste Gehaltsstufe Bei 10.001 bis 20.000 Einwohnern gibt es mit B3 die zweitniedrigste Gehaltsstufe für Werther und Herzebrock-Clarholz mit gut 8.300 Euro. Die Bürgermeister von sieben Kommunen bekommen knapp 500 Euro mehr mit rund 8.790 Euro. Denn Steinhagen, Halle, Versmold, Harsewinkel, Verl, Schloß Holte-Stukenbrock und Rietberg rangieren hier bei der Einwohnerzahl zwischen 20.001 bis 30.000. Der Chef von Rheda-Wiedenbrück kommt als zweitgrößte Kommune im Kreis Gütersloh mit mehr als 48.000 Einwohnern auf 9.860 Euro. Eine Erhöhung der Bezüge gab es rückwirkend mit Gültigkeit ab Januar dieses Jahres. Diesen Beschluss der schwarz-gelben Landesregierung, um das Bürgermeisteramt attraktiv zu halten, sieht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisch. Denn um Bewerber für den Job zu gewinnen, sei die Höhe des Gehaltes nicht das drängendste Problem, heißt es in einer Stellungnahme. So komme ein von der Landesregierung hierfür in Auftrag gegebene Gutachten zu dem Ergebnis, dass &bdquo;die im Fokus stehenden Wahlbeamt*innen im systeminternen Vergleich mit sonstigen Laufbahnen der Kommunen eine herausgehobene Besoldung erhalten und sich auch im Ländervergleich deren Bezahlung bereits jetzt im oberen Bereich befindet". Das tatsächliche Problem werde damit nicht angegangen, denn die Vergütung sollte sich weniger nach der Einwohnerzahl richten, sondern mehr nach der Aufgabenlast. Das Gutachten empfiehlt daher eine eigene Besoldungsgruppe K, das hätte im Gesetzentwurf aber keine Berücksichtigung gefunden. Bis zu acht Prozent mehr des Grundgehaltes Trotz kritischer Stimmen, auch weil der Beschluss mitten in der Corona-Krise fiel, machte der NRW-Landtag Anfang April Nägel mit Köpfen, so dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die wiedergewählt wurden, jetzt mehr in der Tasche haben. &bdquo;Zur Attraktivitätssteigerung des kommunalen Wahlamtes vom 03.04.2020 wurde durch eine Änderung des Landesbesoldungsgesetzes die Möglichkeit geschaffen, den Hauptverwaltungsbeamtinnen und –beamten nach Ableisten einer vollen Amtszeit eine nicht ruhegehaltfähige Zulage in Höhe von bis zu acht Prozent ihres jeweiligen Grundgehalts zu gewähren", gibt ein Sprecher des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen auf NW-Anfrage Auskunft. Darüber können sich im Kreis Gütersloh der Großteil der Stadtoberhäupter mit Vertretern von neun Kommunen freuen. Sabine Amsbeck-Dopheide (SPD) in Harsewinkel, Marco Diethelm (CDU) in Herzebrock-Clarholz, Thomas Tappe (CDU) in Halle, Theo Mettenborg (CDU) in Rheda-Wiedenbrück, Michael Esken (CDU) in Verl, Hubert Erichlandwehr (CDU) in Schloß Holte-Stukenbrock, Dirk Speckmann (SPD) in Borgholzhausen, Michael Meyer-Hermann (CDU) in Versmold und Susanne Mittag (UWG) Langenberg profitieren davon als Wiedergewählte. Erhöhung der Aufwandsentschädigung Vom Landtagsbeschluss der schwarz-gelben Regierung haben aber auch die drei Neuzugänge Norbert Morkes (BfGT) in Gütersloh, Veith Lemmen (SPD) in Werther und Sarah Süß (SPD) in Steinhagen etwas. Ebenso der Rathaus-Chef in Rietberg, wo es keine Bürgermeisterwahl gab, da Andreas Sunder (SPD) bereits im September 2018 gewählt worden war. Denn die neue Regelung sieht statt wie bisher feste Beträge bei Aufwandsentschädigungen, jetzt einen Betrag in Höhe von zehn Prozent des jeweiligen Grundgehalts, was bis zu einer Verdreifachung bedeutet.

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