Für die BfGT: Schülerin will jüngstes Ratsmitglied in Gütersloh werden

Gütersloh. Sie wäre das jüngste Ratsmitglied der Stadt Gütersloh: Sarah Alawuru erlangt erst Ende August mit Vollendung des 18. Lebensjahrs das passive Wahlrecht. Denn in NRW dürfen Jugendliche zwar schon mit 16 Jahren wählen, aber erst mit 18 gewählt werden. Die BfGT hat die Schülerin auf den aussichtsreichen Platz 6 der Reserveliste für die Kommunalwahlen am 13. September gesetzt. Aktuell hat der Verein sechs Ratsmandate und peilt an, das Ergebnis von 2014 noch zu steigern. Ihr Ziel sei es, so die 17-Jährige, dem Rat der Stadt als jüngstes Mitglied in der Geschichte des Stadtparlaments anzugehören und die Interessen der jungen Menschen zu vertreten. Alawuru ist derzeit Sprecherin des Gütersloher Jugendparlamentes und wurde im Dezember als Vertreterin Gütersloher Jugendlichen in den Kinder- und Jugendbeirat NRW gewählt. Neun Neuzugänge von Jugendlichen seit Jahresanfang Die BfGT ist erfreut darüber, dass allein seit Anfang dieses Jahres neun Neueintritte in den Verein von Jugendlichen zwischen 17 und 24 Jahren verzeichnet werden konnten, die sich für die Belange ihrer Altersgruppe einsetzen. "Eine eigene Jugendorganisation werden wir aber nicht gründen, da wir die jungen Menschen aktiv in die Fraktionsarbeit einbinden”, sagt BfGT-Chef und Bürgermeisterkandidat Norbert Morkes. So ließen sich ihre Interessen und Vorschläge direkt – ohne Umwege – aufnehmen. In der nächsten Ratsperiode werde der Nachwuchs auch in den Ausschüssen vertreten sein, verspricht Morkes, verspricht . Kein Widerspruch von Sarah Alawuru. "Von Anfang an konnten wir an den Fraktionssitzungen teilnehmen. Der Verein hat dafür gesorgt, dass die Jugendlichen genau dieselben Mitbestimmungsbedingungen haben wie die anderen Mitglieder.” Verbesserungsbedarf sehe sie in dieser Hinsicht daher nicht, sagt die 17-Jährige, deren Familie (Vater stammt aus Nigeria, die Mutter aus England) seit 1998 in Gütersloh lebt. Vor rund 10 Jahren gab es wenn auch keine Organisation, so aber doch einen losen Zusammenschluss junger Menschen, die sich in der BfGT unter dem Motto "Move for . . .” für die Stadt, insbesondere für Verbesserungen für die Jugend einsetzten. Vereinsvorsitzender Morkes erinnert sich, dass aufgrund von Studienaufnahmen und Berufseinstiegen diese Initiative leider zum Erliegen gekommen sei. Sit-ins im Stadtpark und in der Innenstadt Im Vorfeld der Kommunalwahlen waren diverse Aktivitäten seitens des BfGT-Nachwuchses geplant, die freilich dem Corona-Virus zu Opfer fielen. Eine Disco-Party und andere Events mit DJ’s und Bands konnten nicht umgesetzt werden. "Je nachdem wie sich die Auflagen für Veranstaltungen entwickeln, werden wir vielleicht noch die eine oder andere Aktion durchführen”, kündigt Morkes an, möchte aber noch nicht mehr verraten. Etwas konkreter äußert sich Sarah Alawuru. Sie spricht von "Sit-ins im Stadtpark, Mohnspark oder auch in der Innenstadt, wo wir Jugendliche dazu einladen, auf ein Getränk und hitzige Diskussionen zu kommunalen Themen teilzunehmen.” Generell nutzt die BfGT verstärkt die sogenannten sozialen Netzwerke, um gezielt junge Wähler anzusprechen. Zwar erreiche man über Facebook noch denen einen oder anderen Jugendlichen, doch das meiste laufe über Instagram, WhatsApp, TikTok, Youtube und Twitter, berichtet Norbert Morkes. "In direkten Gesprächen vor Ort sind wir ebenfalls in ständigem Kontakt mit jungen Menschen.” "In 15 Jahren das Bürgermeisteramt anstreben" Über ihre persönlichen politischen Ambitionen ist sich Sarah Alawuru schon recht genau im Klaren. Zunächst gehe es darum, gute Arbeit im Rat und in Ausschüssen zu leisten, "um in 15 Jahren das Amt der Bürgermeisterin anzustreben.” Mit 32 oder 33 Jahren wäre sie dann immerhin noch das zweitjüngste Stadtoberhaupt in der Geschichte der Kreisstadt – nach Ludwig von Richthofen, der als 24-Jähriger im September 1861 kommissarisch zum Bürgermeister der Stadt bestellt wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.

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