So sollten Fußball-Amateurvereine bei einem Corona-Verdacht handeln

Kreis Gütersloh. Im Amateurfußball im Ruhrgebiet ist es wegen einzelner Coronafälle bereits zu ersten Ausfällen angesetzter Testspiele gekommen. So wurden gleich vier Spieler des Bergkamener Klubs SuS Oberaden positiv auf Covid-19 getestet. Dass Infektionen plötzlich auch im Kreis Gütersloh ganz nah sind, zeigt ein Testspiel des A2-Kreisligisten gegen Türksport Dortmund. Hier ist Weltmeister Kevin Großkreutz Trainer. Während zum Zeitpunkt des Spiels der Ausbruch noch nicht bekannt war, absolvierte der Dortmunder Landesligist bereits einen Tag nach dem Test gegen Oberaden ein Vorbereitungsmatch gegen Westfalia Herne, einem der Ligakonkurrenten des FC Gütersloh und des TSV Victoria Clarholz in der Oberliga. Erst nach diesem Spiel wurde der Corona-Ausbruch bei Oberaden bekannt. Eine Ansteckung war also möglich. Herne kommt wiederum an diesem Sonntag ins Kreisgebiet und tritt um 12 Uhr anlässlich eines Freundschaftsspiels gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück an. Zur Entwarnung: Die initiierten Coronatests bei der Mannschaft von Türksport Dortmund fielen allesamt negativ aus. In der Folge haben sich die Spieler von Herne also nicht in dem Freundschaftsspiel anstecken können – die Wahrscheinlichkeit, dass der Klub das Virus in den Kreis Gütersloh trägt und Wiedenbrücker Spieler ansteckt, ist demnach sehr gering. Nichtsdestotrotz hat der Corona-Ausbruch bei den Vereinen im Ruhrgebiet laut übereinstimmenden Medienberichten für Verwirrung gesorgt. Wie soll auf einen Infektionsfall innerhalb des eigenen oder des gegnerischen Teams reagiert werden? Eine Frage, die auch im Kreis Gütersloh interessieren sollte. Das sagt der FLVW Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) verweist in Person von Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball, auf einen Hygieneleitfaden seitens des Verbands. Dieser sei allen Amateurvereinen an die Hand gegeben worden. Demnach sind Regelungen zur raschen Aufklärung von Verdachtsfällen auf eine Covid-19-Erkrankung zu treffen. So ist eine Teilnahme am Trainings- und Spielbetrieb für alle Beteiligten nur bei einem symptomfreien Gesundheitszustand möglich. Personen mit verdächtigen Symptomen müssen die Sportstätte umgehend verlassen oder dürfen diese erst gar nicht erst betreten. Bei positivem Test auf das Coronavirus gelten die behördlichen Festlegungen zur Quarantäne. Es wird jedoch empfohlen, die betreffende Person mindestens 14 Tage lang aus dem Trainings- und Spielbetrieb zu nehmen. Gleiches gilt bei positiven Testergebnissen im selben Haushalt. Schnieders verweist außerdem auf die zuständigen Kommunen und Gesundheitsämter. &bdquo;Es ist schwer, eine generelle Vorgehensweise zu kommunizieren. Jede Situation ist unterschiedlich zu bewerten.“ Das sagt die Behörde Eine bestätigte Infektion in der eigenen oder in der gegnerischen Mannschaft &bdquo;ist ein normaler Fall von Infektionsmanagement“, sagt Beate Behlert, Sprecherin des Kreises Gütersloh. Die infizierte Person solle das zuständige Gesundheitsamt informieren und gemeinsam überlegen, mit wem sie in letzter Zeit Kontakt hatte. Dann geht es in Quarantäne. &bdquo;Da steckt ein Automatismus hinter“, sagt Behlert. Dieser laufe bei einem Fußballverein nicht anders ab, als bei der übrigen Bevölkerung auch. Gibt es also einen Infektionsverdacht wegen einer bereits bekannten Ansteckung, müssen beteiligte Vereine letztlich nichts anderes tun als warten. Darauf, dass sich das Gesundheitsamt meldet und die Infektionskette abtelefoniert. Gegebenenfalls wird im Gespräch dann Entwarnung gegeben, ein Coronatest angewiesen oder aber eine Quarantäne verordnet. Auf der anderen Seite kann sich auch der Amateurverein beim zuständigen Gesundheitsamt melden und selbst aktiv werden. &bdquo;Wenn ein Coronafall nicht auszuschließen ist, würde ich als Vereinsvorsitzender meinem Team immer eine Auszeit verordnen. Solange, bis Klarheit herrscht. Das ist in so einer Situation nur klug“, sagt Behlert. Das bedeutet wiederum: kein Training, keine Spiele, keine Treffen im Kreise der Mannschaft. Zumindest auf Zeit.

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