Gütersloh richtet ersten Rundwanderweg der Stadt ein

Gütersloh. Immer wieder durch den Rhedaer Forst? Ständig durch den Stadtpark? Schon wieder entlang der Dalke oder Lutter? So hübsch diese Wege auch sein mögen, mancher Spaziergänger mag dankbar für einen Alternativvorschlag sein. In Niehorst findet er nun einen: Der "Moosjungfernweg" ist der erste offizielle, durchgängig beschilderte Rundwanderweg Güterslohs. 8,9 Kilometer ist er lang, leicht begehbar und natürlich steigungsfrei. Wer ihn flott begeht, ist in zwei bis zweieinhalb Stunden damit durch - und hat entlang der Strecke eine schöne, abwechslungsreiche Natur genossen. Der Weg ist noch frisch, die Schilder hängen erst seit kurzem. Die Gütersloh Marketing GmbH und die Tourismusabteilung der Pro Wirtschaft GT hatten ihn erst im Frühjahr, zum Start der Wandersaison bewerben wollen, sind aber nicht böse, wenn die Gütersloher ihn schon jetzt unter ihre Füße nehmen. Finanziert wurde der Weg aus dem Förderprojekt "Zukunftsfit wandern" des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre). Eine seltene Libellenart stand Pate Benannt ist der Weg nach der Moosjungfer, eine seltene Libellenart, die am Hühnermoor in Marienfeld zu finden ist - ein besonders idyllischer Abschnitt des Weges führt an dieser 4.000 Jahre alten Hochmoorlandschaft vorbei. Gut drei Kilometer der Strecke verlaufen durch den östlichen Teil Marienfelds, die anderen Kilometer liegen auf Gütersloher Stadtgebiet. "Gerade Niehorst ist für viele Gütersloher ein relativ unbekanntes Terrain", sagt Lara Maasjost von der Marketing GmbH. Die Hakenheide, der Mönkeweg, das gesamte Gebiet links der Brockhagener Straße: Selbst für Alteingesessene ist das großteils Terra Incognita. Die GT Marketing sei daher glücklich, die Lücke geschlossen und dort eine schöne Rundtour gefunden zu haben. Der Dank gehe auch an die Grundeigentümer: Dass sie ihre Zustimmung gaben, sei alles andere als selbstverständlich. Besonders hilfsbereit war der Hof Birkenhake: Er regte den Weg sogar an. Manchmal scheitert es an den Wegerechten Dass das Ausschildern neuer Wanderwege ohne Zustimmung der Grundeigentümer schwierig bis unmöglich ist, haben die Touristiker auf der anderen Seite der Brockhagener Straße erfahren müssen. Dort hätte der "Sumpfschreckenweg" mit dem Moosjungfernweg eine Acht bilden sollen, jedoch scheiterte das Projekt an nicht erteilten Wegerechten. Eine zweite Gütersloher Wanderroute soll daher nun weiter östlich über Avenwedder Flächen und durch das Naturschutzgebiet Große Wiese führen - sofern die Gespräche dort erfolgreicher verlaufen. Dass der Moosjungfernweg in Schuss bleibt und keine Schilder fehlen, darum kümmern sich zwei Ehrenamtliche: Martin Sellenschütter und Peter Schäfer. Die Route ist schön, weil sie abwechslungsreich ist. Teils verläuft sie entlang von Wiesen und durch offene Flur, teils führt sie durch Wald und Eichenalleen. Die Beschilderung ist durchgängig gut. Ruhebänke bietet der Weg kaum, doch die Möglichkeit zur Einkehr: Das Café im Hühnerstall am Heimatmuseum Marienfeld liegt nur wenige Meter ab des Weges (im Winter geschlossen). Gütersloh soll nicht nur was für Radfahrer bieten Der Geschäftsführer der Pro Wirtschaft GT, Albrecht Pförtner, verbindet mit dem Weg die Hoffnung, Gütersloh und die anderen Kommunen nicht nur als Rad-, sondern auch als Wanderdestinationen wahrzunehmen. Über das Efre-Projekt wurden rund ein Dutzend neuer Wege im Kreisgebiet ausgeschildet: Der Leberblümchenweg in Steinhagen, der Furlbachpfad in Stukenbrock, die Grafenschritte in Rietberg, die Klosterwälder in Herzebrock und Clarholz, die Ems-Wall-Promenade in Rheda-Wiedenbrück und der Kiwittsheider Rundweg in Versmold sind einige davon. Auch der 7,4 Kilometer lange Hühnermoorweg in Marienfeld, im Frühsommer 2019 mit Trara und beeindruckenden 3.000 Spaziergängern eröffnet, gehört dazu - wer mag, kann ihn direkt an den Moosjungfernweg anschließen. Auch den Fuhrmannsweg frisch beschildert Neu beschildet wurde auch der 64 Kilometer lange Fuhrmannsweg, der rund um Gütersloh führt. Zuletzt touristisch erlahmt, will man auch ihm wieder Auftrieb geben. Das vor drei Jahren gestartete Efre-Projekt läuft laut Pförtner und Maasjost demnächst zwar aus, allerdings setzt man auch danach aufs Wandern. "Wir sind dabei, eine neue Karte zu entwickeln", sagt Pförtner, bald komme sie heraus. Zu finden sind sämtliche Wege schon jetzt unter www.erfolgskreis-gt.de

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