Gütersloh. Wer meint, die Höhenrettungstruppe der Berufsfeuerwehr kommt nur in schwindelnder Höhe zum Einsatz, der irrt. Bereits gang und gäbe ist die Rettung schwergewichtiger Patienten, die aus ihrer Wohnung geborgen werden müssen. Und diese Prozedur muss regelmäßig geübt werden. Zuletzt auf dem eigenen Gelände der Feuerwehr. Jedes Jahr müssen 70 Trainingsstunden nachgewiesen werden, um alle Rettungstechniken sicher zu beherrschen.
Die Versorgung Schwergewichtiger stellt nach Angaben der Stadt im Rettungsdienst ein „zunehmendes Problem" dar. Immer wieder müssten die Einsatzkräfte die Rettungswagen der Feuerwehr anfordern. Hier kämen die Spezialisten der Höhenrettungstruppe der Berufsfeuerwehr zum Einsatz. Sie verfügen über eine besondere Ausrüstung wie die Spezialtrage, die mit bis zu 1.100 Kilogramm belastet werden kann. Aufgrund der Maße der Trage ist ein Transport durch normale Türen oft nicht möglich. So muss der Patient mittels Seiltechnik durch das Fenster gerettet werden. Er wird dabei während des gesamten Transports von einem Höhenretter begleitet. Alle Höhenretter verfügen über eine rettungsdienstliche Ausbildung, so dass der Patient permanent medizinisch betreut ist.
Die Höhenretter helfen einem Dachdecker mit Bandscheibenvorfall
Der Höhenrettung der Berufsfeuerwehr Gütersloh gehören aktuell elf Einsatzkräfte an. Die Grundausbildung dauert 80 Stunden. Neben dem Stadtgebiet kommt die Höhenrettungstruppe auch im gesamten Kreisgebiet und in den Nachbarkreisen zum Einsatz.
Schon am übernächsten Tag folgte der Übung dann der Ernstfall: Auf einem Dach in Gütersloh musste ein Dachdecker mit einem schweren Bandscheibenvorfall gerettet werden. Der Patient wurde auf dem Dach von den Rettungskräften versorgt und so, wie auf der Wache geübt, in einer Korbtrage abgeseilt.