Gütersloh

Kein ICE-Halt in Gütersloh: Reisende müssen Extra-Fahrt nach Bielefeld bezahlen

In der Zeit vom 18. März bis 11. Oktober wird in Gütersloh kein IC oder ICE halten - wer mit einem reisen möchte, muss mindestens bis Bielefeld fahren und das Ticket hin- und zurück auch noch extra kaufen

Vom 18. März bis 11. Oktober ist Gütersloh weitgehend vom Fernverkehr abgeschnitten. | © Niklas Tüns

04.03.2019 | 04.03.2019, 16:23

Gütersloh. Die Bahn baut an Bielefelds Brücken. Der dann in Gütersloh unterbrochene Fernverkehr sorgt bei Reisenden für Unmut, aber auch für Fragen – diese haben wir uns von der Bahn beantworten lassen.

HALT IN ISSELHORST

Der Personenverkehr wird dann zum Teil über die Gütertrasse geführt, der Bahnhof Isselhorst-Avenwedde aber wird weiter angefahren. Allerdings hält dann in Richtung Hamm/Münster nicht die RB 69, sondern die RB 67. In Fahrtrichtung Bielefeld hält wie gewohnt die RB 69.

FERNVERKEHR BIELEFELD

Inhaber eines Fernverkehrstickets ab Bielefeld müssen, um überhaupt nach Bielefeld zu kommen, ein Ticket für 4,90 Euro kaufen. Eine Vergünstigung oder gar umsonst fahren sei nicht möglich, da es laut Bahn keine Vereinbarungen zwischen der DB Fernverkehr und der Tarifgeschäftsstelle OWL Verkehr GmbH gibt.

TARIFLICHE AUSNAHMEN?

Nein! Laut Aussage der Bahn bewertet die DB Fernverkehr Möglichkeiten, um Fahrgästen aus Gütersloh, die besonders durch die Baumaßnahmen betroffen sind, entgegenzukommen. Ausnahmen, wie die Buchungsmöglichkeit von Fernverkehrstarifen für Verbindungen, die ausschließlich Züge des Regionalverkehrs beinhalten, seien tariflich generell nicht möglich.

BEI VERSPÄTUNGEN

Erreicht man den ICE in Bielefeld oder Hamm nicht, weil der Regionalzug Verspätung hatte, kann man nicht mit einer Kulanzregelung für Anschlussverluste hoffen, weil zwei getrennte Buchungen vorgenommen wurden. Es komme das Fahrgastrecht zur Anwendung. „Entsprechend können Anschlussverluste nur bei durchgehenden Fahrscheinen geltend gemacht werden."

SCHNELLERE ZÜGE?

Der Haltepunkt Gütersloh entfällt, weil wegen der langsameren Fahrt durch die Baustelle die Taktung nicht eingehalten werden könne. Das habe man nicht kompensieren können, indem man schnellere und leistungsstarke Züge einsetzt. „Ein kurzfristiger Austausch von Fahrzeugen für mehrmonatige Baustellen sei aus betrieblicher, planerischer und betriebswirtschaftlicher Sicht nicht möglich", so die Bahn.

ZEITPUFFER NICHT NUTZBAR

Die IC der Linie 2 (Köln-Dresden) haben in Dortmund einen Aufenthalt von 7 und in Hannover von 19 Minuten – ein Puffer von 26 Minuten, den man für einen Halt in Gütersloh nutzen könnte. Doch die lange Aufenthaltszeiten der Züge dienten dazu, bei dieser IC-Linie auch während der Baustelle den Reisenden die wichtigsten also nachfragestärksten Anschlussverbindungen anbieten zu können. In Dortmund könne man aus dem Ruhrgebiet in die IC-Linie Richtung Dresden zusteigen. In Hannover habe man Richtung Berlin einen schnellen Anschluss an den ICE.