
Von
Alexander Lange
21.08.2018 | 21.08.2018, 19:00
Gütersloh
Das Wasser der Bewohner der LEG-Häuser im Malvenweg bleibt seit einer Woche kalt. Das Wohnungsunternehmen aus Düsseldorf will davon nichts gewusst haben
Momentan ist der Wasserkocher das wichtigste Haushaltsgerät von Frieda Teiz. „Ohne geht nichts", sagt sie. Denn seit einer Woche hat sie in ihrer Wohnung im Malvenweg kein Warmwasser mehr: „Bevor ich dusche oder abwasche, muss ich mir Wasser mit dem Kocher erhitzen, damit es überhaupt erträglich wird."
Schon vom 10. bis 12. August war das warme Wasser weg, im Winter fiel sogar für eineinhalb Monate die Heizung aus. Im Mai fiel für mehrere Wochen das Warmwasser in den LEG-Häusern in der Strotheide 56 bis 72 aus. Frieda Teiz hat genug. Und sie ist nicht die einzige.
Auch ihre Hausnachbarn und die Bewohner der Häuser fünf und sieben im Malvenweg haben momentan kein warmes Wasser. Was sie verbindet? Sie sind alle Mieter der LEG: „Wir haben gefühlt schon 1.000 Mal bei der LEG angerufen. Die sagen dann, wir sollen bei der Reparatur anrufen, aber da passiert einfach nichts."
Entweder landen sie in Warteschleifen oder niemand weiß zu helfen, sagt Teiz: „Die finden immer eine andere Ausrede und sind gestresst. Im Winter, als die Heizung ausgefallen war, sind wir immer ins Schwimmbad, um zu duschen. Wo soll das denn noch hinführen? In jedem Haus wohnen bestimmt 20 Familien."
Die monatliche Miete überweisen Teiz und ihre Nachbarn nur noch teilweise. Warmmiete, das würde doch auch warmes Wasser bedeuten, sagt Frieda Teiz: „Jetzt schicken sie uns Mahnungen und drohen mit Gericht. Wir wollen doch nur, dass auch alles funktioniert, wofür wir bezahlen."
Auf Nachfrage gibt die LEG an, von den Problemen nichts gewusst zu haben. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es, der Schaden sei erst gleichzeitig mit der Anfrage der NW gemeldet worden – sieben Tage, nachdem der Ausfall des Warmwassers offenbar wurde.
Mischa Lenz, Pressesprecher der LEG, versprach, dass sich nun direkt ein Monteur auf den Weg mache, um den Schaden zu beheben: „Sollte der Monteur das Problem nicht lösen, werden wir die gegebenenfalls nötige Reparatur selbstverständlich direkt im Anschluss beauftragen."
Frieda Teiz hat längst genug: „In diesen Wohnungen hat man doch nur Probleme. Ich habe keine Lust mehr, die Kündigung habe ich schon verschickt." Bis sie eine neue eigene Wohnung gefunden hat, zieht sie zu ihrem Sohn. Der habe eine große Wohnung. Und warmes Wasser.
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