Kreis Gütersloh

Erster Waldorfschüler bei "Jugend forscht" kommt aus Gütersloh

Beim Regionalwettbewerb in Herford präsentiert Maurice Bentrup sein Kettcar, das er mit einem Elektromotor flott gemacht hat

Läuft: Maurice Bentrup hat sein Kettcar mit einem Elektromotor flott gemacht und sich mit diesem Projekt bei Jugend forscht beworben. | © Andreas Frücht

22.02.2018 | 22.02.2018, 09:50
Technik: Der Drehzahlmesser wurde für Maurice zum unverzichtbaren Helfer, während er an Motor und Getriebe arbeitete. - © Andreas Frücht
Technik: Der Drehzahlmesser wurde für Maurice zum unverzichtbaren Helfer, während er an Motor und Getriebe arbeitete. | © Andreas Frücht

Kreis Gütersloh. Wie schwer sein Gefährt ist, weiß Maurice Bentrup nicht so genau, "aber auf jeden Fall ist es schwerer als ich selbst". Für sein Projekt ist diese Zahl auch nicht so wichtig: "Hauptsache, es fährt sich jetzt leichter und der Motor läuft", sagt der 13-Jährige, der die freie Waldorfschule in Friedrichsdorf besucht und am kommenden Samstag in Herford am Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" teilnimmt. An Stand Nummer 62 wird er der Jury dann seinen "Umbau der Hinterachse eines Kettcars für Elektroantrieb" präsentieren.

Während die anderen in seiner Klasse für ihre Halbjahresarbeiten Igelburgen bauten, ein Theaterstück schrieben oder ein Kostüm nähten, zog Maurice das Tüfteln vor. Freilich nicht ganz ohne Eigeninteresse: "Obwohl mein Kettcar sieben Gänge hat, ist das Treten manchmal ganz schön anstrengend."

Umso besser, dass Maurice jetzt nur noch einen Knopf drücken muss, damit der über eine 12-Volt-Batterie betriebene Elektromotor anspringt und die selbstgebaute Zahnradkonstruktion an der Hinterachse ankurbelt. "Ohne Treten fährt mein Kettcar jetzt 17 km/h, Berg runter bis zu 40. Ich kann den Motor aber auch jederzeit abstellen, denn hinter dem Zahnrad habe ich einen Freilauf eingebaut." Mit voll aufgeladener Batterie kann der Schüler immerhin bis zu einer Stunde fahren, ohne dabei ins Schwitzen zu kommen. "Das Fahren macht jetzt viel mehr Spaß."

Maurice Bentrup ist der erste Waldorfschüler, der am Regionalwettbewerb teilnimmt

Im Laufe der sechs Monate, die Maurice an seinem Kettcar herumgeschraubt hat, musste er mehr als ein Problem lösen, damit die Technik funktioniert. "Ich musste zum Beispiel eine extra Achse einbauen, denn sonst hätte der Motor zu schnell gedreht." Im November war er schließlich so weit, dass er sich anmelden konnte - und damit der erste Waldorfschüler ist, der an der regionalen Ausscheidung teilnimmt.

"Seitdem ich den Regionalwettbewerb leite, also seit 2003, ist es tatsächlich das erste Mal, dass ein Schüler einer Waldorfschule dabei ist. Darüber freue ich mich sehr", sagt Gudrun Meya, die selbst Biologie und Chemie am Gymnasium Heepen unterrichtet, wenn sie nicht gerade in Sachen Jugend forscht unterwegs ist.

33 Schüler aus dem Kreis Gütersloh treten an

Am Samstag ist der Kreis Gütersloh mit 33 Schülerinnen und Schülern vertreten, die der Jury in den Räumen der Sparkasse Herford, Auf der Freiheit 20, insgesamt 16 wissenschaftliche Projekte präsentieren. Sie beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, ob Schnecken eine bessere Fleischquelle sind, wie man Pringles-Dosen nachhaltig recycelt oder wie man alltägliche Probleme mit der Kaffeemaschine lösen kann.

Bei der 53. Runde von Jugend forscht gehen in diesem Jahr bundesweit 12.069 junge Talente an den Start. Die Sieger der Regionalwettbewerbe qualifizieren sich für die Landeswettbewerbe, die Anfang März beginnen. In Herford ist die Öffentlichkeit von 14 Uhr bis 16.45 Uhr eingeladen, die Projekte zu bestaunen.

INFORMATION


Die weiteren Teilnehmer aus dem Kreis Gütersloh

  • Ratsgymnasium Rheda-Wiedenbrück: Hannah Kipp, Paul Hartwig, Nele van Almsick, Leonard Brinkmeier, Jule Wüller, Nicole Stienemeier, Ina Sutthoff, Carina Huber, Theresa Knäuper, Kirsten Bünte, Nienke Bruns, Lukas Brünjes, Malte Reichow, Jan Schiebe.
  • Kreisgymnasium Halle: Elena Minzera, Sarah Bilstein, Zoe Sickendiek
  • Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule Borgholzhausen: Felix Haschke.
  • Steinhagener Gymnasium: Luca Noel Paasche, Liv Johanning, Maximilian Roßkamp, Zaheeb Hayat, Emre Cakmak.
  • Ravensberger Erfinderwerkstatt Halle: Lea Angelina Dembert, Joris Unnerstall.
  • Kardinal-von-Galen-Schule Harsewinkel: Falk Wannhof, Enrico Andres, Corinna Dammann, Amy-Lee Driver.
  • Gymnasium Harsewinkel: Paul Wannhof.
  • Ev. Stift. Gymnasium Gütersloh: Charlotte Münstermann, Amelie Keisinger.