Gütersloh. Wenn Daniel Pollazzon seinen Kunden das Eis an den Tisch bringt, schaut er immer in glückliche Gesichter. Nicht nur wegen der besonnenen Art des Norditalieners, der auch bei Stress immer ein Lächeln im Gesicht hat, sondern besonders wegen des leckeren Eises, welches das Eiscafé Pino herstellt. Beim "Gelato-Festival" in Hamburg hat der 22-Jährige deshalb jetzt ganz Deutschland gezeigt, wie gut das Eis in Avenwedde ist.
Dabei hat er zusammen mit europäischer Konkurrenz um den Titel gekämpft, wer das leckerste Eis zubereitet. Obwohl er es nicht unter die ersten Drei geschafft hat, ist Daniel Pollazzon überglücklich über seine Teilnahme. " Welcher Platz am Ende dabei rausspringt, war mir eigentlich egal. Ich habe teilgenommen, weil mir Eismachen Spaß bereitet und ich mit einem Lachen dabei bin."
"Die Kreation nehmen wir fest in unser Sortiment auf"
50 Prozent der Bewertung übernahm dabei das Publikum, die andere Hälfte die Jury. Gepunktet hat Pollazzon vor ihnen besonders mit seiner Kreation "Goji Dragon", einem süßsauren Eis mit der Frucht der Stachelanemone - auch Soursop genannt - aus Thailand, Gojibeeren und einer Drachenfrucht obendrauf. Inspiriert haben ihn bei seinen Ideen besonders die speziellen Kreationen aus dem ostasiatischen Urlaubsparadies.
"Seit ich mit meiner Schwester in Thailand war und dort das Eis probiert habe, bin ich total fasziniert davon." Da Pollazzon, der bereits Anfang Juli in Berlin bei der "Gelato World Tour Spezial Guest" schon den dritten Platz erreicht hat, mit seinem Eis wieder einige Feinschmecker begeistert hat, sollen auch die Gäste im heimischen Avenwedde in Zukunft etwas davon haben: "Die Kreation nehmen wir in unser Sortiment auf", frohlockt er.
Dass der junge Mann aus den Dolomiten den Weg ins Eisgeschäft gefunden hat, war allerdings nicht immer klar. "Ich habe in Italien nach der Schule eine Ausbildung als Bäcker und Konditor gemacht, bin aber trotzdem jede Sommerferien in die Eisdiele von meinem Vater gekommen. Mir hat es dann irgendwann so viel Spaß gemacht, dass ich mit eingestiegen bin", erklärt der 22-Jährige, der von Vater Giuseppe angelernt wurde.
Seit dieser 1979 die Eisdiele an der Friedrichsdorfer Straße 53 eröffnet hat, wird das komplette Eissortiment nach alter Familientradition selbst hergestellt. Der Eismann von nebenan, mit dem die Familie schon seit zehn Jahren zusammenarbeitet, bereitet dabei täglich frisches Eis zu, was dann bei optimalen Temperaturen eine Zeit lang gelagert wird, um den perfekten Geschmack einziehen zulassen. Wahrscheinlich ist die liebevolle hauseigene Herstellung der Grund, der sie von anderen Eisdielenketten abhebt und das Eiscafé so gut bewertet wird.
Auf der hauseigenen Facebook-Seite, findet sich ein lobender Kommentar nach dem anderen. Von "Das beste Eis der Welt" bis hin zu "super Ambiente und immer freundliches Personal", reichen die Bewertungen. Dabei nehmen die Gäste auch gerne in Kauf, dass es auch ein wenig teurer ist als woanders. Für eine normale Kugel Eis bezahlt man einen Euro, für eine Spezialkugel 1,20 Euro.
Daniel Pollazzon hat dafür eine ganz simple Begründung: "Die Spezialkugeln sind allesamt Bio und in der Anschaffung schon teurer. Dafür gibt es aber auch mehr Auswahl bei den Sorten." Und sollte der junge Eismacher in Zukunft weiterhin bei landesweiten Eiswettbewerben so gut abschneiden, können sich die Gäste des Eiscafés Pino wohl auf weitere exotische Sorten freuen.