Gütersloh. Nichtsahnend unternimmt der Ostwestfale einen Sonntagsspaziergang – und begegnet plötzlich einem Wesen, mit dem er in hiesigen Gefilden so gar nicht gerechnet hat: einem Waschbär, einer Schildkröte oder einem dem Biber ähnlichen Nager, der sich bei der anschließenden Recherche als Nutria herausstellt.
Als Neozoen bezeichnen Experten diese oft sehr anpassungsfähigen Tiere, deren ursprüngliche Heimat sich eigentlich weit entfernt befindet und die zumeist von Menschen eingeschleppt wurden. In einer naturkundlichen Wanderausstellung erhielten sie einen weniger wissenschaftlichen, aber durchaus treffenden Namen: „Aliens im Vorgarten."
In Deutschland leben geschätzte 1.100 gebietsfremde Tierarten, von denen rund 260 als beständig etabliert gelten – viele davon auch in Gütersloh und Umgebung. Bernhard Walter, Geschäftsführer der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld, stellt einige dieser Neozoen gemeinsam mit der Neuen Westfälischen vor.