Gütersloh

Komödie "Döör an Döör'nanner" begeistert das Publikum

Die kfd Avenwedde begeisterte mit der Komödie "Döör an Döör'nanner" ihr Publikum - und ließ tief in die Abgründe in einem Mietshaus blicken

Sorgten für ein kräftiges Durcheinander: Die Darstellerinnen Elisabeth Brockmann als Uwe Barsig, Marianne Henkenjohann als Ärztin und Brigitte Pohlmann als durchtriebene Vermieterin Frau Müller-Meisenstein. | © Renate Ibeler

03.04.2016 | 03.04.2016, 14:03

Gütersloh. Mit der Komödie "Döör an Döör?nanner" - wörtlich übersetzt: Tür an Durcheinander - begeisterte die Theatergruppe der kfd Avenwedde das Publikum. Das Stück stammt aus der Feder des Hamburger Regisseurs, Schauspielers und Autors Frank Grupe, der unter anderem auch im Ohnsorg-Theater Regie führt.

Ein Irrenhaus in der Bonewie? Das so genannte Mietshaus soll in den 50er Jahren in Avenwedde gestanden haben. Seine Bewohner waren chaotisch, jeder auf seine Art und Weise. Und M.M., die hinterlistige Vermieterin Müller-Meisenstein, sorgte auch nicht gerade für ein friedliches Miteinander.

Die Theatergruppe besteht seit mehr als fünfzig Jahren und bringt alle zwei Jahre ein Stück auf die Bühne. Das amüsante "Döörnanner" im Mietshaus verlegte sie kurzerhand in die Bonewie und präsentierte es mit wunderbarer Gestik und Mimik gelungen in plattdeutscher Sprache.

Fünf Monate hat die Theatergruppe gebraucht, um die Komödie in drei Akten einstudieren. Vier Aufführungen im Musikzentrum Altewischer waren schnell ausverkauft. Renate Westerfelhaus begrüßte das Publikum: "Ein wunderschönes Stück" schwärmte die kfd-Vorsitzende. "Immer dat sölwe, Dreck, Dreck, Dreck" stöhnte Pauline, als sie den Perserteppich auf der eigens aufgebauten Bühne mit Zigarette im Mund fegte.

Angelika Venjakob verkörperte die Rolle der überaus interessierten Putzfrau Witkoreit großartig. Schließlich sollte die "schönste Kammer in Hochparterre in der Bonewie" neu vermietet werden. Vermieterin M.M., wunderbar dargestellt von Brigitte Pohlmann, überzeugte die junge Antonia Kleinschmidt (Katrin Schüttforth) von dem angeblich ruhigen Durchgangszimmer. Doch weit gefehlt. Die Mitbewohner ließen ihr nicht die nötige Ruhe, um ihr Leben nach Unfällen mit Autos und Kerlen neu zu sortieren.

Der selbstverliebte Möchtegern Schmidt (Ute Wulf) entdeckte Reste "äußerst pikanter Orgien" , als er einen Männerschuh im Bett fand. Arbeitskollege Uwe Barsig (Elisabeth Brockmann) hatte ihn hineingelegt, nachdem er sich bei Gefälligkeiten für die von ihm umschwärmte Antonia am Fuß verletzt hatte. Wiederholt kam Frau Försterling (Elisabeth Heidenfelder) kräftig gestikulierend in die Kammer, um sich einen Kocher auszuleihen. Denn sie wollte bis zum Wiederaufstieg des FC Gütersloh nicht mehr sprechen.

Den depressiven Poeten Klapproth (Sandra Godau) musste die junge Mieterin sogar vom Strick befreien. Auch dieser Selbstmordversuch des hauptberuflichen Versagers hatte nicht geklappt. Von der jungen Mieterin war er indes nicht abgeneigt und stieß dabei auf Gegenliebe.

Rivale Barsig geriet zwischen alle Fronten, während sich die hinterlistige und durchtriebene Vermieterin M.M. bemühte, Klapproth aus dem Haus zu vergraulen. Klar, dass dabei ein köstliches Missverständnis das nächste jagte.

Das Publikum zeigte sich schlichtweg begeistert. Für die gelungene Unterhaltung sorgten auch Birgit Sellmann, die den Polizisten verkörperte, Marianne Henkenjohann als Arzt sowie Souffleuse Maria Schüttforth.