Atelier

Wo sich die Partynacht dem Ende neigt

Clubtest (13): Bei elektronischer Musik im Club Atelier bis in den nächsten Tag hinein feiern

Der neue "Club Atelier". | © Vladimir Dück

28.05.2015 | 12.10.2015, 13:19

Bielefeld. Direkt in der Altstadt, Mauerstraße 41, dreht der DJ die Musik erst dann so richtig auf, wenn sich der Rest der Stadt schlafen legt. Seit 2014 erst gibt es den Club Atelier. Getanzt wird bis zum nächsten Mittag – und zwar bei elektronischer Musik. NW-Mitarbeiterin Monika Kophal hat sich vor Ort umgeschaut und mit Gästen gesprochen.

Der Club

Lediglich ein Blick auf die Garderobe ist vom Eingang aus zu erhaschen. Der Club mit seinen insgesamt 400 Quadratmetern befindet sich nämlich unter der Altstadt. Zwei durch einen Vorhang abgetrennte Räumlichkeiten bieten die Möglichkeit, sich der Anzahl der Gäste anzupassen. Im vorderen Tanzbereich befinden sich eine Theke, das DJ-Pult sowie ein VIP-Bereich und reichlich Sitzgelegenheiten. Der hintere Bereich bietet Couchgarnituren, eine Theke sowie eine Bühne, auf der regelmäßig Konzerte stattfinden. Freitags beginnt die Party um 2 Uhr, samstags um 5 Uhr, Ende offen.

Die Musik

Moderne Beats, zu denen man sich in Trance tanzen kann – die Elektro-Szene ist auch im Atelier zu Hause. Deep House, Techhouse und Minimal gehören dazu. Große DJ’s wie etwa Adam Port haben es sich nicht nehmen lassen, im Atelier schon für gute Stimmung zu sorgen. DJ You Geen und Giuseppe Giamblanco legen an den restlichen Abenden auf.

Die Preise

Freitags und samstags kostet der Eintritt jeweils fünf Euro. Für Cola, Fanta oder Sprite (0,2 Liter) zahlen die Gäste drei Euro. Für Becks (0,33 Liter) 3,50 Euro. Longdrinks kosten zwischen vier und fünf Euro. Die günstigen Preise, erzählen die Gäste, seien ein Pluspunkt.

Der Stil

Lange schwarze Samtvorhänge und dunkle Wände schmücken den Weg hinunter in den Keller. Pompöse Kronleuchter spenden ein wenig Licht. Im Untergeschoss wirkt es bei rotblauem Lichtdesign und Lederstühlen im Stil der 50er Jahre moderner. Ganz im Sinne der Elektro-Szene ist das Licht minimal gehalten – so kann jeder für sich dem Rhythmus der Musik folgen. Der hintere Bereich wirkt mit seinen weißen Möbeln eher hell und freundlich. „Hier hat man einfach genug Platz, um ordentlich tanzen zu können“, sagt der 30-jährige Oscar Fernandes. Und auch die Musik findet sein Kumpel Jamal Agat perfekt. „Außerdem sind hier alle locker“. Arroganz, so die jungen Männer, sei im Atelier nicht zu finden.

Die Atmosphäre

Neonfarbene Klamotten und Sonnenbrillen – das Publikum, im Schnitt 20 bis 30 Jahre, findet Tahmina Payandy (22), ist in diesem Club individuell und herzlich. „Hier macht es einfach Spaß.“ Dass die Gäste so alternativ sind, liegt laut Manager Kali Ferdi daran, dass im Atelier die Gäste aus allen Clubs zusammenkommen, spätestens dann, wenn diese die Musik abstellen. Für eine herzliche Stimmung sorgt das Personal, sagt die 23-jährige Verena Voigt. Mit der Clique oder allein, Voigt komme regelmäßig. Flirten stehe dabei nur an zweiter Stelle.

Das ganz Besondere

Die Elektro-Szene erfährt wieder einen Höhenflug. Das Atelier ist einer der wenigen Clubs, die auf diesen Zug aufgesprungen sind. Dadurch hat der Club einen besonderen Stellenwert in der Partyszene. Dasselbe gilt für die Öffnungszeiten.

Das Fazit

Nachteulen, die auf die Musik stehen und nur ein kleines Budget zur Verfügung haben, sind im Atelier richtig.