Martina Bojko arbeitete vor 25 Jahren im evangelischen Louise-Scheppler-Kindergarten. Vom Mitarbeiterzimmer aus hatten sie und ihre Kollegen immer einen vertrauten Blick auf den Kirchturm, der sich zwischen den anderen Dächern erhob. Am späten Vormittag des 21. Februar 1990 sah sie dann plötzlich den Rauch über dem Kirchturm.
"Ich musste mehrmals hinschauen, dann sah ich auch Flammen. Ich konnte es zunächst nicht glauben, lief dann ans Telefon, um die damalige Leiterin, die sich frei genommen hatte, anzurufen. Diese war zu Hause am Möbelschleifen, hatte von den vielen Feuerwehrsirenen nichts gehört. Ich rief ins Telefon "Marlies, die Kirche brennt", ich musste sie überzeugen, da sie es nicht glauben konnte.
Ich hatte dann Mittagspause und bin zum Treppenplatz gegangen, dort waren bereits viele Menschen versammelt. Die Kirche stand im vollen Brand, Erschütterung. Es dauerte nicht lange bis der Kirchturm fiel, ein bewegender, trauriger Anblick, den ich nicht vergessen habe.
Als evangelische Einrichtung hat mir die Kirche viel bedeutet, haben wir uns doch zur Aufgabe gemacht, die jungen Kinder an den Glauben heranzuführen und sie mit dem Kirchengebäude vertraut zu machen. Die Kirche ist mir durch die Gottesdienste, die wir mit den Kindern gestalteten und die Besuche zum Kennenlernen des Gebäudes vertraut geworden, nicht nur das Hauptschiff,auch die Nebenräume.
Ich finde, dass es richtig war, die Kirche wieder so in der Art aufzubauen. Sie hat dadurch ein Flair, das eine moderne Architektur nicht geben kann. Von außen ist sie ein markanter Punkt, den man aus dem Brackweder Stadtbild nicht so einfach wegdenken kann. Von innen ist sie zweckmäßig, schlicht und ästhetisch eingerichtet. Sie bietet Raum zur Entwicklung von Ideen zur Gestaltung, das ist in heutiger Zeit wichtiger geworden. "