Ravensberger Park

Getestet: So schmeckt das neue Drei-Gänge-Menü im Bielefelder Spiegelzelt

Festliches Essen im Ravensberger Park: Für die Veranstaltungen im Spiegelzelt ist ein 3-Gänge-Menü zusammengestellt worden. Wie es schmeckt? Wir haben es getestet.

Marko Krieger und Marco Hartwig mit ihrem Team von „M&M Prime Catering & Event“. | © Andreas Frücht

Heimo Stefula
11.11.2025 | 11.11.2025, 14:47

Bielefeld. Es wird köstlich duften im historischen Spiegelzelt, wenn die beiden Küchenmeister Marko Krieger und Marco Hartwig mit ihrem Team von „M&M Prime Catering & Event“ auftischen. Jeweils eine Stunde vor Beginn der Shows, Komödien, Varietés und Kriminalspiele im Ravensberger Park werden die Besucher beglückt mit einem exquisiten 3-Gänge-Menü, wahlweise mit oder ohne Fleisch (vegan).

Krieger und Hartwig blicken auf über 20 Jahre Erfahrung im Catering zurück. Sie „bekochten“ schon Profi-Sportler, ganze Formel-1-Teams oder die deutsche Biathlon-Nationalmannschaft. Sie sorgen „Backstage“ für feste Nahrung – süß bis deftig – vor Konzerten und Auftritten, auch in der Bielefelder Stadthalle, im Lokschuppen, bei Festivals oder Open-Airs – und das europaweit. Hinter den Kulissen kümmern sie sich herzlich um das leibliche Wohl der Künstlerinnen und Künstler und Ensembles.

Dieses „Backstage“-Feeling können nun auch die Besucherinnen und Besucher des Spiegelzelts genießen, vorausgesetzt, sie haben es bis zwei Tage vor der jeweiligen Vorstellung online gebucht oder in der Geschäftsstelle der Neuen Westfälischen an der Niedernstraße. Was aber genau darf der hungrige Gast erwarten? Wir durften vorab schon mal naschen.

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Das 3-Gänge-Menü im Spiegelzelt im Test

Als Entrée wird eine vegane Apfel-Sellerie-Cremesuppe serviert, angereichert mit Aromen von Vanille und Zitrusöl, ganz ehrlich: Wie kann das noch gesteigert werden? Dieses Süppchen, verziert mit kleinen getrockneten Blütenblättern, ist ein flüssiges und heißes Gedicht, cremig ist fast noch untertrieben – leicht schaumig ist die Konsistenz.

Die Kombination aus Apfel und Sellerie bildet ein regelrechtes „Dream Team“, wenn’s draußen vor dem Zelt schon etwas frischer geworden ist. Der kräftige Geschmack der Sellerieknolle (püriert natürlich) koaliert fabulös mit der fruchtigen Apfelnote, ohne dass sich die beiden Geschmäcker gegenseitig eliminieren. Die süßliche Vanille und das säuerliche Zitrusaroma schmiegen sich zart an dem Gesamteindruck des Gaumens an.

Roulade vom Kikok-Huhn auf mildem Pfefferjus mit Kräutergnocchi und Apfel-Cranberry-Spitzkohl. Im Hintergrund die vegane Apfel-Sellerie-Cremesuppe. - © Andreas Frücht
Roulade vom Kikok-Huhn auf mildem Pfefferjus mit Kräutergnocchi und Apfel-Cranberry-Spitzkohl. Im Hintergrund die vegane Apfel-Sellerie-Cremesuppe. | © Andreas Frücht

Roulade vom Kikok-Huhn: „Crunchy“– wie hauchdünnes Pergament

Hat sich die Begeisterung für diese Vorspeise etwas gelegt, wird schon der Hauptgang aufgetischt. Eine Roulade vom Kikok-Huhn auf mildem (keine Angst: sehr mildem) Pfefferjus mit Kräutergnocchi und Apfel-Cranberry-Spitzkohl, der sowohl als Rouladenfüllung, wie auch neben den Gnocci den Teller füllt. Schon vor dem ersten Bissen ist man positiv überrascht, dann nämlich, wenn man mit der Gabel in die hauchdünne Haut des Hühnchens pikst, wie in zartes Pergament.

Mehr zum Thema: Alle Veranstaltungen im Bielefelder Spiegelzelt im Überblick

Der erste Eindruck dann: „crunchy“ und nicht überwürzt, so wie man es bei „gewöhnlichen“ Grillhühnern kennt. „Unser Fleisch bekommt durch Heißluft diesen Knuspereffekt“, sagt Marco (oder war es Marko?). Die Gnocci, so federleicht, dass sie auf dem Teller zu schweben scheinen, sind gemeinsam mit der Jus weit mehr als eine „Sättigungsbeilage“. Der warm servierte Spitzkohl – auch hier ein kleiner, sich frisch anfühlender „crunchy“-Effekt“ durch die sicher eher kurze Kochzeit – und die kleinen Cranberrys sorgen für eine Geschmacksexplosion im Gaumen.

Vegane Rotkohlroulade mit Kichererbsen-Nussfüllung mit Orangen-Gewürzjus und gerösteten Süßkartoffeln. - © Andreas Frücht
Vegane Rotkohlroulade mit Kichererbsen-Nussfüllung mit Orangen-Gewürzjus und gerösteten Süßkartoffeln. | © Andreas Frücht

Der Freund veganer Ernährung darf sich auf eine tiefrote Rotkohlroulade mit Kichererbsen-Nussfüllung, mit Orangen-Gewürzjus und gerösteten Süßkartoffeln freuen. Die Füllung hat eine dezente, angenehme Würze und wird mit Polenta-Mehl (glutenfrei) zubereitet. Spoiler: Nicht nur die Geschmackssynapsen jubilieren, auch der Magen ist hoch erfreut, wenn er gut gefüllt gerade noch Platz für das Dessert übrig hat.

Dessert wie ein in seine Einzelteile zerlegter Dominostein

Dieses Dessert ist quasi ein in seine Einzelteile zerlegter Dominostein, ein dreischichtiges Mousse im Glas. Tatsächlich sind es aber fünf Bestandteile: Neben Lebkuchen und kräftigem Schokomus, dem gesplitterten Schokoladenüberzug und Marzipan findet man in der kleinen süßen Kalorienbombe auch ein köstliches Aprikosen-Gelee.

3-schichtige Mousse à la Dominostein im Glas. - © Andreas Frücht
3-schichtige Mousse à la Dominostein im Glas. | © Andreas Frücht

Auf Anfrage können auch vegane Desserts gereicht werden. In Verbindung mit dem Besuch der jeweiligen Show kann ein 3-Gänge-Menü vorab für 41 Euro pro Person gebucht werden. Kinder- oder Seniorenteller sind nicht im Angebot. An den Tischen im Innenraum (201-224) ist kein Menü möglich. Das Comedy-Krimi-Dinner und das Impro-Krimi-Dinner können nur mit Menü gebucht werden – wie der Name jeweils schon erahnen lässt. Dann wird’s auch mörderisch lecker!