Neue Saison

Das neue Programm der Stadthalle Bielefeld: Diese Stars und Shows kommen in die Stadt

Um den modernen Anforderungen einer Kultur- und Kongressstätte gerecht zu werden, wurde und wird an der Stadthalle weiter gearbeitet.

"Dittsche" alias Comedian Olli Dittrich im Bademantel und mit einer Flasche Dittschburger in der Hand - so wird er demnächst auf die Stadthallenbühne schreiten. | © picture alliance/dpa

Heimo Stefula
20.10.2025 | 20.10.2025, 19:18

Bielefeld. Weich wie auf einem feuchten Schwamm läuft es sich seit gut einem Jahr, seitdem die Stadthallen-Betriebs-GmbH etwa 1.000 Quadratmeter des Stadthallen-Dachs ebendort begrünt hat. Das sieht da oben in gut zwanzig Meter Höhe nicht nur schick aus – von der atemberaubenden Aussicht auf die Stadtsilhouette durch Isa Genzkens „Spiegel“-Skulptur mal ganz abgesehen – sondern macht auch Sinn: Es reguliert die Gebäudetemperatur, es isoliert, es absorbiert Regen und ist ein urbanes Insektenparadies: „Hier tummeln sich im Sommer zahlreiche Hummeln“, sagt Martin Knabenreich, der als Geschäftsführer der GmbH gemeinsam mit Hallenmanager und Prokurist Stephan Kipp die Geschicke der Stadthalle, der benachbarten Ausstellungshalle und der Seidenstickerhalle an der Werner-Bock-Straße leitet.

Weich gebettet sind die beiden indes nicht, sich zurücklehnen gehört nicht zu ihrem Betätigungsfeld. Die Stadthalle auf modernen Stand zu bringen – und zu halten – vornehmlich das gehört zu ihrer Arbeitsplatzbeschreibung. Dass sie nicht die Hände in den Schoß gelegt haben, zeigt sich nicht nur am Gründach, das ganze Haus ist von einem Glasfasernetz durchzogen, die Beleuchtung ist komplett auf LED umgestellt worden, zuletzt wurden die Sanitäranlagen saniert und modernisiert – vor allem im Backstage-Bereich in der zweiten Etage. Von der ebenerdigen Garderobe bis zum Schnürboden, einer Zwischendecke 15 Meter über der Bühne, reichen die Investitionen, um den Vergnügungsdampfer am Laufen und auf Kurs zu halten. Und das seit 36 Jahren (die Ausstellungshalle ist zwanzig Jahre jünger).

Der 80-jährige Herman van Veen ist Stiefvater der verwaisten Ente Alfred Jodocus Kwak. Er kommt im Dezember in die Stadthalle. - © Olaf Bellmann
Der 80-jährige Herman van Veen ist Stiefvater der verwaisten Ente Alfred Jodocus Kwak. Er kommt im Dezember in die Stadthalle. | © Olaf Bellmann

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In diesen 36 Jahren haben sich die Veranstaltungsformate grundlegend verändert, sie sind, so Kipp, „deutlich komplexer geworden“. Was er meint, sind vor allen Dingen digitale Voraussetzungen, die mittlerweile „State of the Art“ sind. So kommt heutzutage kein Kongress mehr ohne Streaming und WLAN aus. „Und die steigenden Betriebskosten kann man auch nicht einfach weglächeln“, ergänzt Knabenreich. Die Stadthallen-Doppelspitze weist eine Auslastungsquote von 70 Prozent aus. „“Wir verstehen und nicht als Veranstalter, sondern als Dienstleister“, bekräftigt Stephan Kipp, „Lediglich das - längst ausverkaufte - Oktoberfest am kommenden Wochenende veranstalten wir selbst.

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Kulturelle Highlights in den nächsten Wochen

Womit wir bei den (anderen) kulturellen Highlights in den nächsten Wochen sind, eine Auswahl: Chris de Burgh kommt solo auf die Stadthallenbühne am Dienstag, 21. Oktober, Markus Krebs am Freitag, 31. Oktober, Dark Tenor am Sonntag, 2. November, Nino de Angelo am Dienstag, 4. November, Dittsche am Mittwoch, 5. November, Mirja Regensburg (20. November), Paul Panzer (21. November) und der wunderbare Herman van Veen (17. Dezember) folgen.

Die Seidenstickerhalle ist ausverkauft bei Kraftwerk am 13. Dezember, für Mario Barth an gleicher Stelle (22. November) gibt es noch Karten, ebenso für Kerstin Ott am Nikolaustag. Karten hat jeweils die NW an der Niedernstraße und online untet www.nw.de/events. Hinzu kommen Musicals, Multivisionsshows, Kongresse, Messen und Filmvorführungen. Der Vergnügungsdampfer Stadthalle ist also in voller Fahrt.

Martin Knabenreich (l.) und Stepahn Kipp, die Doppelspitze der Stadthallen-Betriebs-GmbH auf dem begrünten Dach des Bielefelder Vergnügungsdampfers. - © Sarah Jonek
Martin Knabenreich (l.) und Stepahn Kipp, die Doppelspitze der Stadthallen-Betriebs-GmbH auf dem begrünten Dach des Bielefelder Vergnügungsdampfers. | © Sarah Jonek

Auch wenn die Stadthalle, wie alle anderen vergleichbaren Häusern in anderen Städten und Gemeinden, defizitär sind (die Stadt Bielefeld unterstützt jährlich mit zwei Millionen Euro), ist die Halle das, wie Knabenreich es formuliert, „Flaggschiff in OWL und ein wichtiger Standortfaktor für Bielefeld“. So rechnet er vor, dass jeder Kongressteilnehmer im Schnitt über 200 Euro in der Stadt lässt und davon gibt es Tausende jedes Jahr. Und es werden wohl mehr: „Die medizinische Fakultät in Bielefeld wirkt sich positiv auf uns aus“, so Knabenreich. Er und Kipp wissen aber auch um die Grenzen: „Im Mai und im Juni sind wir schon jetzt komplett ausgebucht“.

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