Kürbisse für Ofen und Mikrowelle: Bielefelder Landwirtin gibt Tipps zu Kauf und Zubereitung

Bielefeld. Schon die Anfahrt durchs Grüne, über die schmale Sundernstraße (aufgrund der Bodenerhebungen geht es nur langsam voran), ist ein Erlebnis. Hof Krüger ist nicht zu verfehlen: Kürbisse in allen Größen, Formen und Farben lagern in Körben und Kisten, hängen zwischen den Bäumen oder stapeln sich kurz hinter der Einfahrt zu einer orangefarbenen Pyramide - ein beliebtes Fotomotiv. Hinten schnitzen Kinder an &bdquo;ihrem“ Halloweenkürbis. Landwirtin Simone Krüger baut mit ihrem Mann Detlef inzwischen mehr als 200 Sorten an. Die NW hat zehn ihrer Favoriten ausgwählt. So viel sei schon verraten: Die Lieblingssorte der Krügers hat es nicht hinein geschafft. 1. Der Casperita ist klein, weiß, hat eine glatte gerippte Schale, ein helles weiches Fruchtfleisch und einen feinen süßlichen Geschmack. Er werde von den Kunden gern als Deko verwendet, die oft gleich mehrere kauften und die dann nach und nach zubereiteten, erzählt Simone Krüger. &bdquo;Nachhaltiger geht’s nicht.“ Das Fruchtgemüse könne sowohl in der Mikrowelle als auch im Backofen gegart und mitsamt Schale gegessen werden. 2. Nur 102 Gramm wiegt der &bdquo;Gold Dust“, den Simone Krüger aus dem Wandregal der Mikrowellen-Kürbisse nimmt. &bdquo;Wir haben die Kleinsten herausgesucht. Die Sorte wird normalerweise größer.“ Auch hier ist die Schale essbar - wie im Übrigen bei vielen anderen Sorten: Bei Krügers wird nichts gespritzt. Die Fachfrau empfiehlt die Zubereitung im Backofen, eine halbe bis dreiviertel Stunde. Für die Mikrowelle und für den Backofen 3. Simone Krügers Exemplar des Eichelkürbisses kommt auf der Waage auf immerhin 1,46 Kilo. Er schmecke &bdquo;nussig-maronig“, eigne sich sowohl für die Mikrowelle als auch für den Backofen. Er punktet zudem durch sein markantes Aussehen (dunkelgrün), seine auffälligen Längsrippen und das kontrastreiche Fruchtfleisch. 4. Der gelb-orangefarbene &bdquo;Sweet Lightning“ (bis etwa 400 Gramm schwer), der ursprünglich aus Japan stammt, sei der Pionier der Mikrowellen-Kürbisse, erzählt Simone Krüger. Seinen Geschmack charakterisiert sie als &bdquo;kartoffelig“. &bdquo;Er kommt bei Kindern gut an.“. Bei 10 bis 20 Grad im trockenen Keller gelagert, halte er sich mehrere Monate. Für die Zubereitung empfiehlt sie, den Deckel abzuschneiden, Fasern und Kerne mit dem Löffel zu entfernen, den Kürbis zu salzen und zu pfeffern. Nach rund vier Minuten kann er mit Frischkäse, Feta oder einem Dip (etwa Kräuter-Crème-Fraîche und etwas Senf) gefüllt werden. Deckel drauf, eine weitere Minute in die Mikro, fertig. 5. Zwischen zwei dicken Eichenstämmen baumeln lange gelbe Objekte. Sie gehören zu der Sorte Canadian Crookneck, eine alte und eher seltene Variante des Butternuss-Kürbisses, den viele aus dem Supermarkt kennen. &bdquo;Das Tolle ist, dass die Kerne nur in der Knolle sind“, sagt die Landwirtin. Die nehme sie gern für Suppen, den langen Teil dagegen schneide sie in Scheiben, gare diese zehn Minuten im Backofen und toppe sie je nach Geschmack, beispielsweise mit Tomaten und Mozzarella. &bdquo;Noch mal zehn Minuten rein, dann ist das gar. Das geht wirklich superschnell.“ Mit der &bdquo;Kalebasse“ kann man rasseln 6. Auffällig Hell- und Dunkelgrün leuchtet die Schale der &bdquo;Kalebasse Snake Light Green“. Der Flaschenkürbis sei nicht zum Verzehr geeignet, sagt Simone Krüger. Wenn man ihn aber liegenlasse, trockne das Fruchtfleisch ein und schrumpfe zusammen. &bdquo;Mit den Kernen kann man dann rasseln.“ Die Kalebasse werde daher gern zum Basteln genutzt. Bitte lesen Sie auch: Kürbis schnitzen und ernten in Bielefeld: Hof Krüger wird zum Familienparadies 7. Hätten Sie es gewusst? Auch die bizarr geformte und gemusterte &bdquo;Bischofsmütze“ ist essbar - jedenfalls wenn sie, so die Landwirtin, frisch geerntet sei. Die Zubereitung ist allerdings etwas schwierig, weil der Kürbis ziemlich hart ist. &bdquo;Selbst mit meinem Messer mit Wellenschliff, das ich normalerweise verwende, hatte ich Probleme“, berichtet Simone Krüger. Aber sie hat einen Tipp: &bdquo;Grundsätzlich werden Kürbisse weicher, wenn man sie relativ kurz in die Mikrowelle oder in den Backofen gibt.“ Schwer, runzelig und aus Spanien 8. Der gewichtige spanische &bdquo;Buen Gusto de Horno“ (auf Deutsch etwa &bdquo;Der Leckere aus dem Ofen“), der immerhin zwischen vier und sieben Kilo schwer werden kann, schmecke tatsächlich sehr gut im Ofen gebacken, urteilt die Kürbis-Fachfrau. Er hat eine auffällig runzelige, dunkelgrüne bis türkisfarbene Schale. Das Fruchtfleisch ist gelb. Klein oder in Spalten geschnitten, eignet sich das urige Fruchtgemüse aber durchaus auch zum Kochen oder knusprig aus der Pfanne. 9. Ein bisschen an Popkorn erinnern die ungewöhnlichen hellen Warzen auf der Außenhaut vom &bdquo;Galeux d’Eysines“, der deshalb auch Erdnuss-Kürbis genannt wird. Die alte und eher seltene französische Sorte wird bis zu neun Kilo schwer. Das Fruchtfleisch lässt sich gut süßsauer einlegen. Auch interessant: Top 5 Kürbis-Rezepte im Trend: Von der Kürbissuppe bis zur Kürbis-Feta-Pasta 10. Der gelblich-orangefarbene und oft grüngestreifte Steirische Ölkürbis gehört mit seinen bis zu zehn Kilogramm zu den Schwergewichten unter den Panzerbeeren. Aus seinen Kernen wird wertvolles Öl gepresst. &bdquo;Sein Fleisch ist nicht aber so lecker“, sagt Detlef Krüger. Der Kürbis werde mit großen Landmaschinen geerntet, zerteilt und die Kerne getrennt. Die Reste blieben als Dünger auf den Feldern. Die Lieblingssorte der Krügers Und was ist nun die Lieblingssorte der Krügers? &bdquo;Der Muskatkürbis“, da ist sich das Paar einig. Beim Aufschneiden kristallisiert der Zucker heraus und glänzt wie kleine Perlen in der Sonne. &bdquo;Das erfreut mich jedes Mal“, meint Simone Krüger. Sein Geschmack sei &bdquo;ein bisschen melonig.“ Die Landwirtin bereitet ihn auch gern als Rohkost zu - mit Äpfeln und einem Zitronendressing. Ebenfalls lesenswert: Beeren pflücken, Blumen ernten: Was auf Hof Krüger übers Jahr passiert

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