Das Ende der „Bergwacht“: Wächter der Bielefelder Schwedenschanze ist gestorben

Bielefeld. Der wohl bekannteste Hund des Teutoburger Waldes ist tot: Lucky, die &bdquo;Bergwacht von Bielefeld“. Wer in den vergangenen Jahren auf dem Kammweg zwischen Werther, Steinhagen und Bielefeld unterwegs war, konnte ihm kaum entgehen. Mal lag er entspannt im Gras vor der Berghütte, mal trabte er den Hang hinauf, als wolle er seine Gäste persönlich begrüßen: Lucky, der Golden Retriever mit dem lieben Blick und der leuchtend gelbgrünen Weste. Am 8. Oktober ist Lucky gestorben. Mit 15 Jahren hat der &bdquo;König vom Kamm“, wie ihn Stammgäste nannten, seine letzte Reise angetreten. Im Wartezimmer der Tierarztpraxis von Dr. Hettling sei er einfach umgefallen – still, ohne langes Leiden, berichtet sein Herrchen Rainer Kötter. Er hatte ihn viele Jahre auf seinen Touren begleitet, muss jetzt ohne seinen Kumpel weitermachen. &bdquo;Am Wochenende war ich das erste Mal ohne die Bergwacht Lucky an der Berghütte“, sagt Kötter. &bdquo;Es ist so traurig.“ Kötter bewirtschaftet seit mittlerweile fünf Jahren die Berghütte zur Schwedenschanze auf dem Bußberg. Die Hütte heißt eigentlich &bdquo;Kaiser-Friedrich-Gedächtnishütte“. Hier versorgt Kötter Wanderer und andere Ausflügler mit kühlen Getränken und mehr. Und Lucky – der ließ sich hier die Nase kraulen. Kein gewöhnlicher Hund Lucky war kein gewöhnlicher Hund. Er war ein Gastgeber im Fell eines Retrievers. Ob Wanderer, Spaziergänger oder Reiter – wer an der Schwedenschanze vorbeikam, wurde von ihm begrüßt. Dabei vereinte er eine Neugier, Würde und Freude, wie sie nur alte Hunde haben, die die Welt verstanden haben. Viele legten ihren Weg extra so, dass sie an Lucky vorbeikamen, nur um ihm kurz den Kopf zu kraulen oder ein Foto zu machen. Dabei war Lucky nie aufdringlich. Er gehörte einfach dazu. Er ließ Wanderer ziehen und schloss sich manchmal auch für ein Stück Weg an, als wolle er sicherstellen, dass jeder wohlbehalten wieder zurückfindet. Sein &bdquo;Dienstabzeichen“, der Aufnäher mit der Aufschrift &bdquo;Bergwacht“, war ursprünglich als Scherz gedacht. Doch der Gag wurde zur Legende: Lucky, die Bergwacht von Bielefeld. Lesen Sie auch: Die schönsten und spannendsten Ausflüge mit Kindern in OWL Ein Hund mit Pflichtbewusstsein Lucky war ausdauernd, treu und eigenwillig. Selbst mit 15 Jahren erklomm er regelmäßig die Steigungen am Teuto-Kamm, freilaufend, aufmerksam – und fast blind und taub. Wer ihm begegnete, spürte sofort: Der läuft hier nicht zufällig herum. Lucky wusste genau, wohin er gehört. Und auch, wann es Zeit war, wieder zur Hütte zurückzukehren – seinem Revier, seinem Ruheplatz, seinem Königreich. Nicht selten kam es vor, dass besorgte Spaziergänger ihn im Tierheim meldeten, weil sie glaubten, der alte Hund sei verloren gegangen. Doch Lucky war nie verloren. Er war nur unterwegs – und folgte seiner Routine, seinem inneren Kompass. &bdquo;Doch tatsächlich landete er einmal vor fünf Jahren im Tierheim-Zwinger“, berichtet Kötter. Mehr als nur ein Hund Seit der Nachricht von seinem Tod ist es stiller geworden rund um die Schwedenschanze. Kein wedelnder Empfang mehr, kein vertrautes Schnaufen im Gras. Wer jetzt dort vorbeikommt, merkt sofort: Etwas fehlt. Und doch ist Lucky noch da – in Erinnerungen, Gesprächen, Fotos. Die Bergwacht von Bielefeld wird es in dieser Form nun nicht mehr geben. Aber der Name bleibt. Und mit ihm die Erinnerung an einen außergewöhnlichen Hund, der sich nie beirren ließ – weder vom Wetter noch vom Alter. Gute Reise, Lucky. Der Kamm wird nicht mehr derselbe sein – aber er bleibt dein Revier. Auch interessant: 20 Gründe, warum Hunde die besten Haustiere sind

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