12.000 Euro Bußgelder: Bielefelder Kioskbetreiber haben Dauer-Ärger mit dem Ordnungsamt

Bielefeld. &bdquo;Junge Unternehmer wie wir, die ein legales und innovatives Geschäftsmodell aufbauen, werden von einer Behörde zermürbt.“ So beschreibt Sami Domnick seine Sicht. Zusammen mit seinem Bruder Benjamin betreibt er seit Dezember 2024 einen 24/7-Automatenkiosk am Kammermühlenweg im Bielefelder Osten. Drei Automaten für Getränke und Snacks, sowie drei Greifautomaten stehen Kunden zur Verfügung. &bdquo;Von Anfang an hat das Ordnungsamt uns auf dem Kieker gehabt“, sagen die Brüder. Seit Dezember sei der Kiosk vom Amt mehr als achtmal kontrolliert worden – rund zwölf Schreiben mit Buß- und Zwangsgeldern seien seitdem zusammengekommen. Aufgrund einer Berichterstattung dieser Redaktion zur Eröffnung des Kiosks sei das Ordnungsamt aufmerksam geworden. &bdquo;Wir sind dann eingeladen worden, um unser Konzept vorzustellen“, sagt Benjamin Domnick. Zu Beginn des Gesprächs sei die zuständige Sachbearbeiterin noch freundlich und für das Projekt aufgeschlossen gewesen. Als es jedoch um die uneingeschränkten Öffnungszeiten ging, sei die gute Laune der Dame vorbei gewesen. &bdquo;Eine Öffnung rund um die Uhr wollte sie uns nicht erlauben“, sagt der 36-Jährige. Bußgeldbescheid für Bielefelder Kioskbetreiber Wenige Tage nach dem Gespräch erfolgte die erste Kontrolle vonseiten der Behörde. Es folgte ein Bußgeldbescheid über 100 Euro, aber nicht wegen der Öffnungszeiten, sondern wegen fehlender Beschriftungen an den aufgestellten Automaten. Die Brüder zeigten sich einsichtig, zahlten und besserten nach. Doch die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes habe nicht locker gelassen. Weitere Kontrollen folgten, ebenso wie erneute Bußgelder wegen &bdquo;unerlaubten Aufstellens von Glücksspielautomaten“. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Timeless Bielefeld (@timeless.bielefeld) Automatenkioske dürfen dauerhaft geöffnet sein &bdquo;Zuerst ging es nur um die Öffnungszeiten“, sagt Benjamin Domnick. Dabei sei es ab Februar 2025 – aber eben erst ab diesem Datum – vom Land NRW gesetzlich zulässig, reine Automatenkioske über die gesamte Woche geöffnet zu haben. Das bestätigt auch Maik Maschmeier vom Ordnungsamt Bielefeld: &bdquo;Seit Februar dieses Jahres spielt das Thema Öffnungszeiten für solche Kioske keine Rolle mehr.“ Doch nach dem Konflikt mit den Öffnungszeiten habe sich der Fokus auf die aufgestellten Greifautomaten verlagert. Gegen den Vorwurf &bdquo;unerlaubter Glücksspielautomaten“ setzten sich die Brüder zur Wehr und schalteten auch ihren Anwalt ein. &bdquo;Es handelt sich um keine Glücksspielautomaten, weil es bei den von uns aufgestellten Geräten immer einen Trostpreis gibt“, argumentiert Sami Domnick. Das habe die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes aber nicht überzeugt. Ähnliche Reibereien in der Nachbarschaft: Kiosk im Kreis Gütersloh nach einem Jahr wieder geschlossen – das steckt dahinter Beim Amt wird die Sachlage anders bewertet: &bdquo;Wir schätzen das Ganze anders ein und sehen die aufgestellten Greifautomaten nach der Verordnung über Spielgeräte als Glücksspielautomaten an“, heißt es vom Ordnungsamt auf Anfrage der NW. Der Rechtsstreit darüber finde im nächsten Jahr statt. Mehr als 60.000 Euro in Bielefelder Kiosk investiert Die bisherigen Bußgeldbescheide ergeben eine stolze Summe. Mittlerweile seien im Laufe der Zeit Bußgelder in Höhe von 12.000 Euro zusammengekommen, die die Brüder auch gezahlt hätten. Allerdings haben sie durch ihren Anwalt auch dagegen Klage eingereicht. Lesen Sie auch: Plagiatsvorwurf gegen Bielefelder Kiosk: Globaler Konzern setzt Besitzern eine Frist &bdquo;Wir wollten eigentlich schon viel weiter mit dem Kiosk sein“, sagt Benjamin Domnick. Doch Pläne zur Vergrößerung und somit einem breiteren Angebot an Waren liegen erst mal auf Eis. In die Realisierung des Kiosks, der auch als sozialer Treffpunkt für Jugendliche dienen soll, haben die zwei Brüder bislang über 60.000 Euro investiert – auch mit ihrem Privatvermögen. Durch die gezahlten Bußgelder sei unterm Strich bislang noch kein Gewinn gemacht worden. .responsive23-ToaR0NfngpFiodf7-map-timeless-automatenkiosk-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-ToaR0NfngpFiodf7-map-timeless-automatenkiosk-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-ToaR0NfngpFiodf7-map-timeless-automatenkiosk-in { padding-top: 142.86%; } } Betreiber befürchten schlechtes Image für Kiosk Durch die ständigen Kontrollen befürchten die Betreiber zudem ein schlechtes Image ihres Kiosks im Stadtteil. &bdquo;Wenn die Leute sehen, dass ständig das Ordnungsamt vor der Tür steht, dann denken die sich bestimmt auch ihren Teil“, sagt Sami Domnick. Lesen Sie auch: Angstraum oder Anlaufpunkt? Stadt Bielefeld will Kesselbrink-Kiosk abreißen Bislang werde der Kiosk aber gut angenommen. Besonders nach Schulschluss würden viele Jugendliche vorbeikommen, um sich mit Getränken und Snacks einzudecken. Auch andere Leute aus der Nachbarschaft schauten gerne vorbei. Doch die ständigen Kontrollen zerrten an den Nerven. Trotz der ganzen Widrigkeiten wollen die Brüder ihren Kiosk aber nicht aufgeben. &bdquo;Wir halten an unserem Ziel fest einen Smart-Markt aufzubauen“, sagen sie. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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