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Kommunalwahl 2025: Rot-Grün-Rot ist in Bielefeld abgewählt

Nicht nur eine CDU-Oberbürgermeisterin ist möglich, sondern auch eine große Koalition unter Führung der Christdemokraten.

Christiana Bauer und die CDU waren am Sonntag die Gewinner der Kommunalwahl in Bielefeld. | © Sarah Jonek

Stefan Gerold
15.09.2025 | 15.09.2025, 05:00

Die Nachfolge des ausscheidenden Oberbürgermeisters Pit Clausen (SPD) wird in einem von vielen erwarteten Zweikampf zwischen Ingo Nürnberger (SPD) und Christiana Bauer (CDU) entschieden – nur wesentlich spannender als gedacht.

Wie schon bei der Bundestagswahl, als Newcomerin Katharina Kotulla (CDU) der amtierenden Bundestagsabgeordneten Wiebke Esdar (SPD) ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte, musste auch Ingo Nürnberger erfahren, dass die Kommunalwahl in Bielefeld längst kein Heimspiel mehr für die SPD ist. Auch seine Prominenz als langjähriger Sozialdezernent in der Rathausspitze nutzte ihm nicht, denn Neueinsteigerin Christiana Bauer zog aus dem Stand an ihm vorbei.

Nun wird es für die enge Stichwahl am 28. September entscheidend, welche Lager die beiden Kandidaten für sich mobilisieren können. Ingo Nürnberger wird sicherlich bei den Grünen und den Linken um Unterstützung werben. Wobei die Grünen um Spitzenkandidat Dominic Hallau noch erst ihre Wunden lecken müssen, da sie im Bund und nun auch in Bielefeld gewaltig Federn lassen mussten.

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Die Linken sind einer der Gewinner der Wahl

Die Linken, das ließ schon der mit 1.500 Menschen sehr gut besuchte Wahlkampfauftritt von Partei-Ikone Heidi Reichinnek auf dem Rathausplatz vermuten, sind einer der Gewinner der Kommunalwahl und strotzen nur so vor Selbstbewusstsein – sie werden sich ihre Wahlempfehlung teuer abhandeln lassen.

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Die CDU als erneut stärkste Partei mit ihrer strahlenden Spitzenkandidatin Christiana Bauer wird auch im liberalen Lager fischen müssen. Nach der sicherlich teuersten Wahlkampagne aller Zeiten für die Kandidatin Jasmin Wahl-Schwentker hat die FDP mit der Besetzung des Chefsessels im Rathaus rein gar nichts zu tun, aber bei der Ratswahl immerhin noch Fraktionsstatus erreicht.

Jasmin Wahl-Schwentker, OB-Kandidatin der FDP, und Ingo Nürnberger, Kandidat der SPD. - © Sarah Jonek
Jasmin Wahl-Schwentker, OB-Kandidatin der FDP, und Ingo Nürnberger, Kandidat der SPD. | © Sarah Jonek

Die regierende Koalition ist abgewählt.

Ab Montag werden bei den Parteien die Köpfe rauchen, wie die künftige Mehrheit im Rat aussehen könnte. Für Rot-Grün-Rot reicht es trotz des Erstarkens der Linken nicht, die regierende Koalition ist abgewählt. Eine Mehrheit hätte eine große Koalition aus CDU und SPD. Das ist vielleicht gar keine schlechte Lösung, denn so könnte in den kommenden fünf Jahren in dieser Stadt wirklich einiges bewegt werden.

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Doch der eigentliche Gewinner dieser Wahl sind die Bielefelder selbst. Mit einem zweistelligen Ergebnis hat die AfD zwar deutlich hinzugewonnen, aber lange nicht das Ergebnis erreicht, was ihr nach derzeitigen Umfragen im Bund zugetraut wird. Die große Mehrheit der Bürger dieser Stadt nimmt nicht einfach achselzuckend den offen gezeigten Rechtsextremismus der AfD und ihre Angriffe gegen die Menschenwürde hin, sondern hat mit der Wahl der demokratischen Parteien wieder einmal ein klares Zeichen gesetzt: Bielefeld steht gegen Rechtsextremismus und für eine offene Gesellschaft.

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