Bielefelds OB-Kandidaten: 15 Dinge, die Sie über Lena Oberbäumer wissen sollten

Bielefeld. Am 14. September ist Kommunalwahl. Zehn Frauen und Männer bewerben sich in Bielefeld um das Oberbürgermeisteramt. Gewählt ist, wer im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen holt. Schafft das keiner, gibt es am 28. September eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten. Die NW stellt die Bewerberinnen und Bewerber jeweils anhand von 15 Fakten vor. Diesmal: Lena Oberbäumer (Die Partei). 1. Lena Oberbäumer ist vor 46 Jahren in Bielefeld auf die Welt gekommen und da aufgewachsen, wo heute die befreite Lutter fließt. &bdquo;Ich kenne mich hier sehr gut aus“, sagt sie schnörkellos. Die meiste Zeit ihres bisherigen Lebens habe sie in dieser Stadt verbracht. Besonders überzeugt sei sie von den Menschen hier, sie habe in Bielefeld viele alte und neue Freunde. 2. Nach dem Abitur studierte sie in Bielefeld erst mal Sport und Mathematik, obwohl noch nicht klar war, dass sie später Lehrerin werden würde. Eine Zeit lang verbrachte die engagierte Volleyball-Spielerin (die heute auch gern Pingpong spielt) an der Sporthochschule in Köln, doch eine Schwangerschaft kam dazwischen. Sie ging zurück nach Bielefeld. Ihre erste Tochter kam, als Oberbäumer 20 war, die zweite Tochter folgte, als sie 26 wurde. Ihre Ausbildung zog sich dadurch etwas in die Länge, aber knapp vor ihrem 30. Geburtstag war sie fertig. 3. Seither arbeitet Lena Oberbäumer als Grundschullehrerin, sie ist Beamtin. In der ersten Hälfte des kommenden Schuljahres kann sie ein halbes Sabbatjahr genießen, und danach würde sie am liebsten von Vollzeit auf Teilzeit reduzieren: &bdquo;Ich bin dann ruhiger und geduldiger und besser, wenn ich nicht so unter Dauerdruck stehe.“ Eine Weile habe sie übrigens darüber nachgedacht, zur Hebamme umzuschulen – eigene Geburtserlebnisse hätten sie damals schwer beeindruckt. Oberbäumer ist seit 2016 in der &bdquo;Partei“ 4. Macht die Bielefelder Spitzenkandidatin der als &bdquo;Satirepartei“ geltenden &bdquo;Partei“ am laufenden Band nur schräge Sprüche? Nun, Lena Oberbäumer kann ironisch oder satirisch sein, witzig oder spitz – aber im Kern klingt sie ziemlich offen, direkt und sehr ernsthaft. Sie macht sich nicht einmal über ihren Ehemann lustig, von dem sie sich schon vor 18 Jahren getrennt hat, mit dem sie aber immer noch verheiratet ist. Die aktuellen Krisenthemen kommentiert sie letztlich wie eine besorgte Mutter von zwei (erwachsenen) Kindern. &bdquo;Dies ist Deine letzte Wahl“, sagt sie ernst und verweist auf einen Partei-Aufkleber, der einen Atompilz zeigt. 5. In &bdquo;die Partei“ ist Lena Oberbäumer erst 2016 eingetreten, schon ein Jahr später avancierte sie zur Bundestagskandidatin. Motiviert habe sie damals die Karriere einer anderen Bielefelder Grundschullehrerin, die 2017 für den Landtag kandierte. Und zwar für die AfD, deren Entwicklung Oberbäumer äußerst bedenklich findet. Jetzt wolle sie &bdquo;noch einmal angreifen“, nachdem sie selbst 2020 bei der Wahl einer Oberbürgermeisterin für Bielefeld &bdquo;knapp scheiterte“. Lesen Sie auch: Verrohung im Bielefelder Rat 6. Aber warum will sie überhaupt unbedingt Oberbürgermeisterin werden? Einerseits sei der Job wahrscheinlich noch besser bezahlt als ihre jetzige Arbeit, sagt Lena Oberbäumer. Und dann kandidiere sie nicht zuletzt, um zu Gesprächen und Diskussionen eingeladen zu werden, was vor allem auf die OB-Kandidaten und -Kandidatinnen zutreffe. Sie will Werbung für &bdquo;die Partei“ machen können, &bdquo;denn wir brauchen vor allem die Zweitstimmen“. Ein Ziel sei es, auch durch Spott und Satire die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen zu lenken. Im Video: Was Lena Oberbäumer besonders wichtig ist Für mehr Sicherheit: Begleitschutz mit Drohnen 7. Zu brennenden Themen hat sie eine klare Meinung. Etwa zur Sicherheit in Bielefeld: Leute, die nach mehr Sicherheit rufen, sollten privaten Begleitschutz bekommen, &bdquo;vielleicht auch mit Drohnen“. Zur Beruhigung könnten Hausbesuche helfen, denn viele Menschen in teuren Wohnvierteln würden heutzutage ja schon vom Lesen der Zeitungsüberschriften Angst bekommen. Das Verflixte allerdings sei, dass die gefährlichen Menschen auf dem Kesselbrink oder an der Tüte selbst sehr gefährdet seien, und gerade Wohnungslose würden oft Opfer von Gewaltdelikten. 8. Was muss sich im Verkehr ändern? Die komplette Innenstadt sollte ein einziger Parkplatz werden, plant Oberbäumer. &bdquo;Schön grau und aus Beton“, sagt die Politikerin, &bdquo;wir gelten ja selbst als grauer Block“, grinst sie in ihrem schicken grauen Anzugjäckchen. 9. Und wie will sie mit den vielen Baustellen umgehen, 8.000 sind es allein in diesem Jahr? &bdquo;Wir wandeln sie um in Wanderbaustellen“, nennt Oberbäumer die Marschroute. &bdquo;Das bringt mehr Spaß und Spannung in den Berufsverkehr.“ Immer aktuell: Kommunalwahl 2025 in Bielefeld - alle News im Liveticker Oberbäumer: &bdquo;Leerstand muss besetzt werden“ 10. Zur Schulpolitik verweist die Lehrerin darauf, dass ihre Partei schon lange auf das &bdquo;1er-Abitur für ale“ setze. Grundsätzlich solle es &bdquo;meer Klassen“ geben, und überhaupt – an dieser Stelle geht der Schalk mit der Pädagogin etwas durch – Bielefeld könne &bdquo;meer sein“, wenn erst das Flachland überflutet werde. 11. Und wie soll das Wohnen in Bielefeld bezahlbar bleiben? Oberbäumer propagiert ein &bdquo;Haus für alle“. Leerstand müsse besetzt werden. Und aus den vielen alten Wahlplakaten könne man Wohnmobile bauen, &bdquo;dann haben wir auch das Mobilitätsproblem gelöst“. 12. Das erste Projekt, das sie nach ihrer Wahl realisieren will, ist es, das Rathaus zu besetzen und eine einwöchige Party zu veranstalten. &bdquo;Und dann wird die Sparrenburg kriegstüchtig gemacht, damit Bielefeld auch möglichst viel Geld von dem hohen Rüstungsetat abbekommt.“ Fristen, Stimmzettel, Orte: So funktioniert die Briefwahl Motto: &bdquo;Jeder Mensch ist eine Politikerin“ 13. Die Frage nach möglichen Koalitionspartnern schiebt Lena Oberbäumer locker zur Seite: Sowas brauche ihre Partei nicht, wenn sie die absolute Mehrheit im Stadtrat hole. Wenn’s nicht klappt, würde sie erst einmal die Koalitionsangebote abwarten und sondieren. Und dann Absprachen treffen, wie es sie so manche im Rathaus gebe. 14. Gefragt nach ihrem Motto für ihre Politik als Oberbürgermeisterin, klinkt sie den Satz aus: &bdquo;Jeder Mensch ist eine Politikerin.“ Elegant bringt sie mit diesem generischen Femininum noch einen Hauch von Haltung zur Genderpolitik ins Spiel. 15. Und wo wird Bielefeld nach fünf Jahren städtischer Führung durch Lena Oberbäumer stehen? Sie schmunzelt, Bielefeld werde wohl weiterhin am Teuto stehen. Aber zugleich vielleicht auch näher am Meer, &bdquo;denn das Meer wird sowieso näher kommen“. Den Halbsatz &bdquo; . . . wenn das mit der Klimapolitik so weitergeht“ spricht sie nicht aus. Aber vor allem hofft sie, &bdquo;dass Bielefeld in fünf Jahren überhaupt noch steht“. Überblick: Alles zur Kommunalwahl 2025 in Bielefeld

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