Die rollende Fahrradwerkstatt: Bielefelder Mechaniker repariert beim Kunden

Bielefeld. &bdquo;Ich habe das Rad nicht neu erfunden“, sagt Edgaras Bruzas. Dafür hat er aber die Idee der mobilen Fahrradwerkstatt &bdquo;Radklar“ nach Bielefeld geholt. Seit Anfang des Jahres fährt er zu seinen Kunden und repariert Fahrräder vor Ort. Damit sei er in der Region Ostwestfalen-Lippe allein, sagt er: &bdquo;Ich habe eine Nische erwischt.“ Fahrradläden gebe es in Bielefeld schon genügend, sagt er. Werkstätten hätten aber teils lange Wartezeiten, oder der Transport eines Fahrrades sei zu aufwendig. Hier kommt Bruzas ins Spiel: Er bietet nicht nur die mobile Werkstatt an, sondern auch eine stationäre Werkstatt mit dem Sitz in Stieghorst. Zu 90 Prozent beanspruchen seine Kunden den mobilen Service, die anderen kommen in seine Werkstatt an die Stieghorster Straße. Seine mobile Werkstatt befindet sich in einem weiß-blauen Mercedes Sprinter. Stolz zeigt er, was die rollende Werkstatt alles zu bieten hat: Werkzeuge und Ersatzteile natürlich, Stromversorgung per Generator und sogar einen Bildschirm für Bestellungen und Co. &bdquo;Ich habe so viel Strom, damit könnte ich eine Woche Camping überleben“, sagt er und lacht. Die häufigsten Reparaturen sind meist gewöhnlich. Platte Reifen und abgesprungene oder gerissene Kette sind unter den häufigsten Reparaturen. &bdquo;Wenn mich Kunden wegen eines Platten anrufen, bleibt es oft nicht dabei“, sagt der Bielefelder. Oft entdeckt er so auch weitere Schäden am Rad. Abhol- und Bringservice wird angeboten Die Mängel können in 90 Prozent der Fälle sofort behoben werden. Andernfalls bietet er einen Abhol- und Bringservice an. Für den Fahrtweg zum Kunden berechnet Bruzas eine Pauschale von 1,20 Euro pro Kilometer. Der Kunde zahlt nur die Anfahrt und keine weiteren Fahrten. Lesen Sie auch: Bis zu 780 Euro im Jahr: Fahrradversicherungen sind derzeit so teuer wie nie zuvor Bruzas erste Kunden waren Personen aus dem näheren Umfeld, aus der Nachbarschaft oder Parallelstraßen. &bdquo;Das Angebot ist auch für Leute, die es bequem haben wollen“, sagt er. Gerade für E-Bikes, Lastenräder oder mehrere Fahrräder gestalte sich der Transport zu einer Werkstatt oftmals schwierig. &bdquo;Da lohnt sich die mobile Werkstatt einfach.“ Seine Kunden sind meist im Alter von 25 bis 30 Jahren aufwärts. Studierende gehören bisher nicht zu seinem Kundenstamm. Beratung für den Kauf von Fahrrädern Das Unternehmen hat der 27-Jährige allein gegründet. Als gelernter Zweiradmechaniker mit Meisterbrief brachte er sich auch das Marketing selbst bei. &bdquo;Ich wollte schon immer selbstständig werden. Alles ist mit genügend Engagement und Interesse machbar.“ &bdquo;Die Leute schätzen die Persönlichkeit und den Kontakt“, sagt Bruzas. &bdquo;Sehr viele Kunden gucken mir bei der Arbeit zu und stellen Fragen. Es ist auch immer schön, dass man vor Ort erklären kann, was man da macht.“ Auch interessant: Zeitreise mit Stil: Drei Bielefelder radeln auf Oldtimer-Rennrädern durch NRW In Zukunft will der junge Meister nicht nur den stationären Betrieb weiter ausbauen, sondern auch eine Beratung für den Kauf von Fahrrädern einrichten. &bdquo;Die Kunden melden sich bei Fragen zum Kauf eines Fahrrads jetzt schon, und ich gebe außerdem Tipps, wie der Verschleiß verringert werden kann. Ich bin unabhängig, ich habe kein Verkaufsinteresse“, verspricht der Jungunternehmer. &bdquo;Noch kann ich mich nicht über einen zu vollen Terminkalender beklagen“, sagt der Stieghorster lachend, ist aber zuversichtlich, dass sich das in naher Zukunft ändert. Für seinen Notdienst steht er sonntags von 10 bis 20 Uhr auf Abruf bereit. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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