Indisch für Anfänger: Töchter übernehmen indisches Restaurant „Namaste“ in Bielefeld

Bielefeld. Neustart im &bdquo;Namaste“. Wochenlang herrschte Funkstille im Lokal an der Johannisstraße in Schildesche. Verschlossen der Eingang, verschwunden der rote Teppich mit dem goldfarbenen Bogen darüber. Doch hinter den Kulissen waren Veränderungen längst vorbereitet. Jetzt übernimmt eine junge Chefin das Spezialitätenrestaurant. Das war vorausgegangen: Nach dem plötzlichen Tod Tapan Deys im vergangenen September stand das Lokal kurze Zeit leer. Der Inder hatte 1985 mit seinem Restaurant &bdquo;Shamiana“ in der Altstadt die indische Küche nach Bielefeld gebracht. Anfang der 90er-Jahre wechselte er nach Schildesche, wo er bald eine wachsende Fangemeinde von seiner Kunst überzeugen konnte. Seine Nachfolger im Ortsteil folgten schon zwei Monate später. Die tamilische Familie Sutheskumar rückte im November an: Vater, Sohn und zwei Töchter. Alle vier verwandelten das zuvor eher spartanisch eingerichtete &bdquo;Namaste“ in einen opulent mit Skulpturen dekorierten Raum, setzten eine Mischung aus tamilischen und indischen Speisen auf die Karte – und außerdem Pizza. Bielefelderinnen übernehmen das &bdquo;Namaste“ Das kam wohl bei allen Gästen nicht so gut an. &bdquo;Wenn ich Pizza essen möchte, gehe ich doch nicht zum Inder“, sagt Lasmitha Sutheskumar heute. Die 23-Jährige führt den Laden ab sofort allein, Vater und Bruder haben sich dauerhaft zurückgezogen. Die frühere Alten- und Krankenpflegerin wagt einen Neubeginn – mit Unterstützung ihrer Schwester und einer Freundin. Lesen Sie auch: Das ist der Nachfolger im Bielefelder Kultrestaurant &bdquo;Namaste“ Die meisten Gerichte der alten Karte will Lasmitha übernehmen. &bdquo;Doch alles, was nicht indisch ist, muss raus.“ Also bleiben künftig Spezialitäten wie &bdquo;Butter Chicken“, &bdquo;Curry Huhn“ oder &bdquo;Murgh Cholay“ – Geflügel läuft gut, hat sie gelernt. Ebenso behält sie eine Vielzahl vegetarischer Gerichte auf der Karte, darunter den beliebten &bdquo;Friday Rice“ zu einer exotischen Gemüseauswahl. Reduzieren will sie stattdessen das Angebot der für deutsche Zungen häufig zu scharf gewürzten Kompositionen. &bdquo;Indisch für Anfänger eben“, formuliert es die junge Chefin. Stattdessen gibt es künftig Desserts. Süße Nachspeisen suchten Gäste auf der Karte bisher vergebens. Veränderungen werden aufmerksame Passanten schon draußen vor der Tür bemerkt haben. Lasmitha und ihre fleißigen Helferinnen haben an der Hauswand entlang Blumen angepflanzt. Und auf der Terrasse steht schon das auf 18 Plätze ausgerichtete Mobiliar. Auch dort sollen bunt blühende Staudenpflanzen das Ambiente verschönern. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld Bielefelder Restaurant mit neuem Design Den Neustart symbolisiert drinnen eine veränderte Dekoration – goldfarbene Elefanten-Nachbildungen, die aus der Wand zu springen scheinen. &bdquo;Sie vermitteln eine gewisse Lebensfreude und erinnern an Ganesha“, erläutert die Gastronomin. Ganesha, der hinduistische Glücksgott, wird traditionell mit einem Elefantenkopf dargestellt. Und Glück kann die selbstbewusste junge Frau wohl gebrauchen. Geöffnet ist das &bdquo;Namaste“ künftig mittwochs bis sonntags ab 17 Uhr. Ende Juni soll es losgehen. Hinweis der Redaktion: Eine frühere Version des Artikels trug zwischenzeitlich den Titel &bdquo;Nach dem Tod des Vaters: Töchter übernehmen indisches Restaurant in Bielefeld“. Diese Überschrift war falsch. Wir haben sie ersetzt durch den Titel &bdquo;Töchter übernehmen indisches Restaurant &bdquo;Namaste“ in Bielefeld“. Wir bitten, den bedauerlichen Fehler zu entschuldigen.

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