Gefährlicher Bahnübergang in Bielefeld: Bahn will bis 2031 nichts ändern

Bielefeld. Dass die Bahn mit ihrer &bdquo;Hardware“ an allen Ecken und Enden Probleme hat, ob bei Zügen oder Gleisen, ist nichts Neues. Auch unternehmensintern sorgt sie für Ärger bei ihren Kunden: etwa durch die aktuelle Entscheidung, die Sitzplatzreservierung für Familien ersatzlos zu streichen. Änderungen der konzerneigenen Vorschriften können ebenfalls externe gravierende Folgen haben, wie die Posse um den kleinen Fechterweg im Bielefelder Stadtbezirk Senne zeigt. Der schmale Fechterweg führt von der Windelsbleicher Straße über die Bahnschienen in Richtung des Wohngebiets Breipohls Hof. Auf der Gleisstrecke ist die Nordwestbahn zwischen Bielefeld und Paderborn unterwegs. In diesem Bereich muss sie ihre Geschwindigkeit aus Sicherheitsgründen seit einer gefühlten Ewigkeit deutlich verlangsamen. Denn der Bahnübergang dort, über den seit mehr als 15 Jahren debattiert wird, ist bis heute unbeschrankt. Er wird nur durch Andreaskreuze und &bdquo;Übersicht“ (dem Freihalten sogenannter &bdquo;Sichtdreiecke“ mit Blick auf die Strecke) gesichert. Die Zugführer müssen außerdem mit einem lauten Pfeifsignal vorwarnen, dass sie sich dem Übergang nähern. .responsive23-nOwa1sAswDXQnKoL-map-bahnuebergang-am-fechterweg { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-nOwa1sAswDXQnKoL-map-bahnuebergang-am-fechterweg { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-nOwa1sAswDXQnKoL-map-bahnuebergang-am-fechterweg { padding-top: 142.86%; } } Zwischenzeitlich war für den Bahnübergang eine Halbschranke geplant, zudem sollte ein Wendehammer für große Fahrzeuge gebaut werden. Realisiert wurde nichts davon. Inzwischen füllt sich dort ein seit Jahren geplantes Neubaugebiet. Anfang 2023 wurden zunächst Kanalarbeiten durchgeführt, im Januar 2024 folgte der Straßenausbau für den Fechterweg und die kleine Stichstraße im Baugebiet. Inzwischen stehen die ersten Häuser; rund 20 Wohnungen sollen es hier insgesamt werden. Es tut sich also einiges am Fechterweg. Nur rund um den Bahnübergang bewegt sich – nichts. Bitte lesen Sie auch: Neues kleines Baugebiet mit Geschäften für den Bielefelder Süden Vorstoß von &bdquo;Bielefeld pro Nahverkehr“ Im Herbst vergangenen Jahres machte &bdquo;Bielefeld pro Nahverkehr“ einen Vorstoß, um die Situation zu verbessern. Die Initiative drängte auf einen schnellen Start der Modernisierungsarbeiten, um die &bdquo;längst überfällige Maßnahme zur Sicherung der Bahnquerung“ endlich umzusetzen, Halbschranke und Lichtzeichenanlage zu installieren sowie die Räumungsbreite zu erweitern. Danach könne nicht nur die Langsamfahrstelle aufgehoben und so die Einhaltung der Fahrpläne verbessert werden, auch auf das laute Signalpfeifen der Loks könne dann verzichtet und damit die Lärmbelästigung für die Anwohner verringert werden. Allein – bewirkt hat auch der Appell von &bdquo;Bielefeld pro Nahverkehr“ nichts. Ein Bahnsprecher erläuterte jetzt gegenüber den fassungslosen Senner Bezirkspolitikern, warum sich immer noch nichts tut – und das noch lange so bleiben wird. Zuständig für den kleinen Bahnübergang war lange Zeit die DB Netz AG, eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Bahn und größter Betreiber von Eisenbahnstruktur in Deutschland. Ende 2023 wurde sie in &bdquo;DB InfraGO AG“ umbenannt. Davon unbenommen, sollte der Bahnübergang Fechterweg aufgrund der entstehenden Bebauung 2025 gesichert werden. Zwischenzeitlich aber, so der Sprecher, hätten sich nun die &bdquo;Regelwerks-Anforderungen der Signalisierung“ geändert: In eine lange Kette von verbundenen Bahnübergängen dürfe kein weiterer Übergang mehr hineingebracht werden. Auch interessant: Bielefelder Wohngebiet ist seit 14 Jahren nur über lange Umwege mit Auto erreichbar Bislang seien unter anderem die Klashof- und Buschkampstraße, Am Waldbad und Windelsbleicher Straße miteinander verschaltetet, so der Sprecher. Sie alle würden angesprochen, wenn der Zug einen von ihnen überfahre. Da eine solch große Kette jetzt nicht mehr erlaubt sei, sei auch für den Fechterweg eine technische Lösung – nämlich, ihn in die Kette zu integrieren – nicht mehr möglich. Aus wirtschaftlichen Gründen alle Ausbauprojekte gestoppt Im vergangenen Sommer seien alle Ausbauprojekte aufgrund der wirtschaftlichen Situation gestoppt worden, so der Bahnsprecher weiter – auch der Fechterweg. Für ihn seien zum Jahresabschluss allerdings zumindest die Planungskosten freigegeben worden. Darauf jedoch sei entschieden worden, &bdquo;ein konkurrierendes Projekt“ in Paderborn, den Bahnübergang Husarenstraße, vorziehen. &bdquo;Dennoch wird der Fechterweg natürlich weiterbearbeitet“, versicherte der Sprecher. &bdquo;Allerdings kommen wir so ins Jahr 2031.“ Bis dahin bleibe der Fechterweg eine Langsamfahrstelle.

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