Energiewende in Bielefeld: Neue Genossenschaft „BIEGE“ sucht Unterstützer

Bielefeld. Der Kampf gegen den Klimawandel ist nicht nur ein Thema für die große Politik und weltweit aktive Konzerne. Eine wachsende Gruppe Bielefelder mit ökologischem Gewissen arbeitet gerade an der Gründung einer neuen Energiegenossenschaft, die auf lokaler Ebene die Energiewende vorantreiben will. Ihr Plan: Mit eigenen Photovoltaikanlagen soll Strom selbst erzeugt und dann gespeichert, geteilt und auch verbraucht werden. &bdquo;Dafür suchen wir noch mehr Mitstreiter“, sagt Carsten Lottner Fernando als Mitglied des Gründungsteams. Die Vorarbeiten für die &bdquo;Bielefelder Energiegenossenschaft“ BIEGE sind schon erledigt: Eine Satzung sei inzwischen entwickelt worden, die Webseite ist aufgebaut. &bdquo;Wir wollen die Gründungsversammlung noch in diesem Sommer abhalten und hoffen, dass die Eintragung ins Genossenschaftsregister bis zum Spätsommer über die Bühne geht“, erklärt Lottner Fernando. Erst dann kann es richtig losgehen. Mitstreiter werden für verschiedene Dinge gebraucht: Erstens sollen &bdquo;Genossen“ gefunden werden, die der jetzt offiziell &bdquo;in Gründung“ befindlichen Genossenschaft beitreten und Anteile zeichnen. Der Mindestbetrag für einen Anteil beträgt nach gegenwärtiger Planung 200 Euro, doch wer will, kann mehrere Anteile im Gesamtwert von bis zu 20.000 Euro zeichnen. Bielefelder Energiegenossenschaft sucht Geldgeber Zweitens werden Geldgeber gesucht, die bereit sind, der Genossenschaft Nachrangdarlehen zu gewähren – diese werden bei einer denkbaren Pleite nachrangig gegenüber Bankdarlehen behandelt. Das Ausfallrisiko ist also ein wenig höher, dafür sollen auch die Zinsen attraktiver als auf einem Sparbuch sein. Das Geld wird für die gewünschten Investitionen der Genossenschaft in PV-Anlagen oder Speicher benötigt - die Finanzierung läuft über die Mitgliederanteile (also das Eigenkapital) sowie Kredite von Privatleuten und Banken. Lesen Sie auch: Photovoltaik-Anlage im Blick – so steigern Sie die Erträge Drittens freut sich die entstehende neue Genossenschaft auch über Menschen, die ihr Know-how einbringen oder einfach mit anpacken - also zum Beispiel Fachleute, die Erfahrungen im Aufbau von PV-Anlagen haben. Auf Photovoltaik soll für den Anfang der Fokus liegen, wie Heide Hesse vom Gründungsteam jüngst bei einer Auftaktveranstaltung erklärte. Vorrangig sollen Projekte mit einer Nennleistung zwischen 30 und 50 Kilowatt (kWp) realisiert werden, zum Beispiel auf Dachflächen von Industriegebäude, größeren Einrichtungen wie Altenheimen, Verwaltungsgebäuden oder auch auf Weideflächen. Derzeit gebe es etwa Gespräche mit Bethel über eine Kooperation. Zudem haben sich die BIEGE-Gründer die Unterstützung des Bielefelder Umweltamtes gesichert. Lesen Sie auch: Warum diese 4 Photovoltaik-Mythen Quatsch sind .responsive23-ZssAbcgQLCcZz7gy-bar-grouped-horizontal-stromeinspeisung-in-deutschland { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-ZssAbcgQLCcZz7gy-bar-grouped-horizontal-stromeinspeisung-in-deutschland { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-ZssAbcgQLCcZz7gy-bar-grouped-horizontal-stromeinspeisung-in-deutschland { padding-top: 166.67%; } } BIEGE will Workshops für PV-Anlagen anbieten Die BIEGE will künftig auch Workshops für den Aufbau gemeinschaftlich genutzter PV-Anlagen anbieten. So sei etwa für die Nutzung von PV-Anlagen auf Mehrfamilienwohnhäusern der Einbau von sogenannten Smartmetern empfehlenswert, damit die Stromverteilung gemessen und der Eigenverbrauch optimiert werden können. Denn anders als vor einigen Jahren sei die Einspeisung von selbst erzeugtem Strom angesichts äußerst magerer Einspeisevergütungen nicht mehr attraktiv. Zur Maximierung des Eigenverbrauchs sei zudem auch die Installation von Stromspeichern sinnvoll: &bdquo;Ohne Speicher kann nicht mehr sinnvoll in Photovoltaikanlagen investiert werden“, waren sich die angehenden Genossen jüngst bei einer Auftaktveranstaltung einig. Lesen Sie auch: Solar-Energie boomt: Bielefelder bauen Tausende neuer Anlagen Der Strombedarf sei grundsätzlich weiterhin hoch, eine Sättigung gebe es allenfalls an besonders sonnigen Tagen - dank der Speicher kann PV-Strom dann in den Nachtstunden zur Verfügung gestellt werden. Die nötigen Flächen, die für die Installation von Solarmodulen erschlossen werden könnten, gebe es ebenfalls genügend. Das gelte vor allem in den Städten, wo es im Vergleich zu ländlichen Regionen großen Nachholbedarf gebe.

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