153 neue Wohnungen: Millionenprojekt für das Bielefelder Schlachthof-Viertel

Bielefeld. Die Zeiten, in denen an der Walther-Rathenau-Straße günstig getankt oder das Auto zur Reparatur gebracht werden konnte, sind schon lange vorbei. Das Schild &bdquo;Auto-Tränke“ ragt zwar noch immer trotzig in die Höhe, der Rest des Areals ist aber schon seit Jahren eine Brache. Doch das wird sich in den kommenden Monaten grundlegend ändern. Denn voraussichtlich im Spätsommer werden die Arbeiten an einem Bauprojekt von beträchtlicher Größe beginnen: An der Walther-Rathenau-Straße/Ecke Borsigstraße sollen 153 öffentlich geförderte Wohneinheiten für Studenten entstehen. Das Projekt der Investoren Karsten Offele und Ronald Sonntag wird mit rund 16 Millionen Euro aus öffentlicher Förderung unterstützt. Der Kontrast zwischen den Plänen und dem aktuellen Status Quo könnte kaum größer sein. Während momentan noch Altmetall, ein riesiger Betonklotz und eben ein altes Werbeschild eher ein tristes Bild abgeben, erhebt sich auf der Visualisierung von Ronald Sonntag an gleicher Stelle ein moderner Gebäudekomplex mit sechs Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss. &bdquo;Und das in einer sehr hochwertigen Optik“, sagt Sonntag mit hörbarem Stolz. Neubau wird das Erscheinungsbild des Quartiers spürbar verändern Die aus dem Münsterland stammenden Investoren sind gemeinsam seit mehr als 25 Jahren im Bau von Wohn- und Geschäftshäusern aktiv, wie Karsten Offele berichtet. In Bielefeld werden sie jetzt erstmals tätig. Und das gleich mit einem Gebäude, dass das Erscheinungsbild eines ganzen Innenstadtviertels spürbar verändern wird. Seit 1969 gab es an der Stelle, an der jetzt gebaut werden wird, die &bdquo;Auto-Tränke“, die zwischenzeitlich kurz in &bdquo;AFB“ umbenannt worden war. 2002 Startete Kfz-Meister Bernhard Simpson das Geschäft für Auto- und Freizeitbedarf mit angeschlossener Werkstatt und Tankstelle unter dem alten Namen wieder neu, ehe er rund 20 Jahre später in Ermangelung eines Nachfolgers die Tränke endgültig schloss – und das Areal zum Verkauf anbot. Auf dieses Inserat stieß wiederum Karsten Offele, dessen Neugierde geweckt war. Lesen Sie auch: Riesen-Investition: 60 Millionen Euro für 336 Studenten-Apartments in Bielefeld Immerhin ist das Grundstück innenstadtnah im Schlachthof-Quartier gelegen, hat eine beträchtliche Größe und damit einiges an Potenzial. &bdquo;Ich fragte daher Ronald Sonntag, ob er sich vorstellen könnte, hier etwas zu entwickeln“, erinnert sich Offele an die ersten Gespräche im Herbst 2022. Sonntag schlug ein, gemeinsam wandten sich die Investoren daraufhin an die Stadt Bielefeld, um die Möglichkeiten auch einer Förderung abzuklopfen. Daraus entstanden weitere Kontakte, sowohl zur NRW-Bank als auch zum Studierendenwerk der Universität Bielefeld. Mietvertrag mit dem Studierendenwerk Bielefeld läuft 20 Jahre - mindestens Und konkrete Pläne, denn die beiden Münsterländer stießen mit ihren Ideen immer wieder auf offene Ohren. &bdquo;Das Studierendenwerk hat sofort Interesse gezeigt“, sagt Offele. Inzwischen gibt es einen unterzeichneten Mietvertrag für das Objekt, der mindestens 20 Jahre läuft – mit Option. &bdquo;Das Gebäude selbst behalten wir im Bestand“, sagt Ronald Sonntag. &bdquo;Wir wollen den Bereich hier langfristig entwickeln.“ Viel Unterstützung haben die beiden Investoren nicht nur vom Studierendenwerk, sondern auch vom Bauamt der Stadt erhalten. &bdquo;Die Zusammenarbeit hat wirklich super funktioniert“, lobt Karsten Offele. Von der Antragsstellung bis zur Erteilung der Baugenehmigung habe es lediglich knapp ein Dreivierteljahr gedauert. &bdquo;Und das ist für ein Objekt dieser Größenordnung wirklich sehr schnell“, lobt Offele. Etwas ausgebremst wird das Projekt aktuell noch durch eine Altlast, die möglicherweise noch im Boden schlummert. Es besteht der Verdacht, dass ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden verborgen liegt – im Verlauf der Woche wird sich bei einer weiteren Testbohrung zeigen, ob der Kampfmittelräumdienst aktiv werden muss oder nicht. Vorsichtshalber wurde der eigentliche Baubeginn schon einmal auf das Ende der Sommerferien terminiert. &bdquo;Wir rechnen mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren“, sagt Karsten Offele. Läuft alles glatt, könnten die ersten Studenten zum Sommersemester 2027 einziehen.

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