Auf Pokal-Kurs: So läuft die Wanderung nach Berlin für Arminia Bielefeld-Fan Jens Stöcker

Bielefeld. 330 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Bielefeld und Berlin, wo die Mannschaft von Arminia Bielefeld in wenigen Tagen im DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart antritt – mit dem Auto sind es rund 416 Kilometer. Wirklich ambitionierte Fans aber legen die Strecke per Fuß zurück: wie die Bielefelder Jens Stöcker (48), der am ersten Sonntag im Mai gestartet ist, und Markus O’Toole, der seit wenigen Tagen unterwegs ist. &bdquo;Arminia hat geliefert, und nun ziehe ich nach“, sagt der 44-Jährige, der erst Samstag losgehen konnte. Er sammelt mit seiner Aktion Spenden für die Krebshilfe. Stöcker hat von dem 464-Kilometer-Weg, den er sich über die Wander-App Komoot zusammengestellt hat, inzwischen rund 360 Kilometer geschafft. &bdquo;Ich laufe jeden Tag 20 bis 30 Kilometer“, erzählt er. Abends übernachte er im Hotel oder in einer Pension, das habe bislang auch ohne Reservierung ganz gut geklappt. Die Strecke durch Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Harz sei wunderschön, mit viel Wald, in dem er bei seinen Tageswanderungen auch immer gern unterwegs ist. &bdquo;Der Teutoburger Wald, der Nationalpark Solling, der Harz – das ist alles sehr schön zum Wandern“, schwärmt er. In Sachsen-Anhalt aber gebe es mehr &bdquo;plattes Land“, erzählt der Arminen-Fan, der als Dauerkartenbesitzer natürlich kein Problem hatte, an eines der begehrten Tickets zu kommen. 75 Euro plus 15 Euro Porto hat ihn das gekostet, ein Schnäppchen im Vergleich zu den Summen, für die die Karten im Internet gehandelt werden. &bdquo;Wir raten strengstens davon ab, Tickets im Zweitmarkt zu erwerben“, warnt inzwischen das Olympiastadion Berlin auf seiner Internetseite – und teilt gleichzeitig mit, dass das DFB-Pokalfinale restlos ausverkauft sei. Lesen Sie dazu: Arminia und DFB lassen Schwarzmarkt-Tickets für das Berliner Pokalfinale sperren Seit rund 20 Jahren in Bielefeld Wenn man fünf Kilometer geradeaus schaue und sehen könne, wo man hinkomme, sei das ein bisschen langweilig, meint der gebürtige Spenger, der seit rund 20 Jahren in Bielefeld wohnt. &bdquo;Auch wenn das natürlich auch ganz schön ist.“ Bislang ist er die meiste Zeit allein gewandert, nur im Harz sind Mitglieder seiner privaten Fangruppe &bdquo;Stopper Schulz Bielefeld“ mit dem Auto vorbeigekommen und ein bisschen mitgelaufen. Mit dem Wetter habe er bislang Glück gehabt, erzählt er. &bdquo;Zwei Tage hat es mal kurz geregnet, aber meist war es trocken, und es gab auch oft Sonnenschein.“ Gesundheitlich gehe es ihm gut, auch wenn er sich die ein oder andere Blase gelaufen habe; und das, obwohl er schon rein prophylaktisch einige Stellen am Fuß mit Blasenpflaster geschützt habe. Lesen Sie auch: Liveticker: Vorfreude auf Arminias Finale – Bielefeld-Fans pilgern zum Hermann Auch jetzt war wieder &bdquo;ein bisschen Fußpflege“ angesagt, abends im Hotel in Dessau. &bdquo;Manchmal ist es ja auch schön, in einem richtigen Bett zu übernachten“, meint Stöcker, der besonders in den abgelegeneren Gegenden froh über sein Zelt ist. Das sei nun auch verstärkt zum Einsatz gekommen. Den Abstecher vom Dörfchen Medewitz (seit 1974 als Ortsteil in die Gemeinde Medewitzerhütten eingemeindet) aus nach Dessau habe er ausnahmsweise mal mit dem Zug gemacht; Dessau liege eigentlich gar nicht auf seiner Strecke, doch eine Übernachtung in Medewitz erwies sich unmöglich. Noch 100 Kilometer bis Berlin Nun sind es noch rund 100 Kilometer bis nach Berlin, mit 20 bis 25 Kilometer pro Tag werde er das gut schaffen, sagt 48-Jährige zuversichtlich. Dort trifft er sich mit seinen &bdquo;Stopper Schulz“-Freunden – und vielleicht auch mit Markus O’Toole, der von Bielefeld aus über Hildesheim und Magdeburg nach Berlin läuft und pro Tag mindestens 50 Kilometer schaffen will. Lesen Sie auch: Mit Arminia Bielefeld nach Berlin: So kommen Sie zum DFB-Pokalfinale Das hat bislang geklappt, wie er nw.de gestern mitteilte.Der Krankenpfleger, der mit seiner Aktion auch zeigen möchte, dass jeder Schritt zählt – &bdquo;für die eigene Gesundheit, für die Vorbeugung und für ein gemeinsames Zeichen“ hat eine Spendenaktion für die Krebshilfe ins Leben gerufen: &bdquo;Vor fünf Jahren habe ich meine Frau an Krebs verloren. Seitdem bin ich alleinerziehender Vater von zwei wundervollen Kindern“, sagt er. Die rund 400 Kilometer läuft er &bdquo;für alle, die kämpfen und kämpfen mussten. Sein Ziel, 400 Euro (ein Euro pro Kilometer) zusammen zu bekommen hat er längst überschritten. Infos unter: www.krebshilfe.de /spenden-aktiv-werden/&bdquo;Das freut mich total und ist eine riesen Motivation“, sagt der 44-Jährige. Bisher sei es &bdquo;recht gut“ gelaufen: &bdquo;Das Schwierigste an jedem Tag sind die letzten zehn Kilometer.“ Das Wetter spiele jedoch perfekt mit. Meistens steuere er Campingplätze an. Nun denke er daran, Gewicht aus dem Rucksack zu nehmen, &bdquo;die knapp 18 Kilo sind schon nicht ohne.“Tickets hat die Patchworkfamilie, zu der seine Partnerin und ihre zwei Kinder gehören, natürlich längst. Von Jens Stöckers Wanderung hat er aus der NW erfahren und meint: &bdquo;Da ich mich auch zu Fuß auf den Weg begebe, wäre es bei Erreichen vom Stadion witzig, ein gemeinsames Foto zu machen.“ Auch interessant: Das ist unsere Einlaufkinder-Elf für das DFB-Pokalfinale in Berlin

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