Autoversicherung für Fahranfänger: Bielefelder Experte verrät die besten Spartipps

Bielefeld. Führerschein, das erste Auto, alles ganz schön teuer, wenn die Kinder selbstständig werden. Und auch bei der Kfz-Versicherung wird es für Fahranfänger nicht billig. Warum junge Autofahrer so viel mehr zahlen als viele Ältere und wo Sparen trotzdem möglich ist, hat ein Bielefelder Experte für nw.de aufgeschlüsselt. Hans-Uwe Klaß ist unabhängiger Versicherungsmakler und hat bereits viel Erfahrung in der Branche. Deshalb weiß er genau, worauf es beim Versicherungsabschluss zu achten gilt. Und hat neben recht populären Ratschlägen auch noch einige weniger bekannte Tipps parat. Zuerst aber erklärt er, warum junge Fahranfänger überhaupt so viel tiefer in die Tasche greifen müssen. Die einfache Antwort: &bdquo;Fahranfänger stellen ein größeres Risiko dar, sie verursachen tendenziell mehr Schäden“, so Klaß. Das hätten verschiedenen Erhebungen über Jahre hinweg ergeben. Auch eine Studie der ADAC-Unfallforschung bestätigt diese Tendenz. Demnach sind junge Verkehrsteilnehmer deutlich häufiger in Pkw-Alleinunfälle – also Unfälle ohne andere Fahrzeugbeteiligung – involviert. &bdquo;Das liegt vor allem daran, dass Fahranfänger aufgrund fehlender Praxis ihr Können nicht richtig einschätzen“, heißt es in der Studie. Bielefelder Versicherungsmakler: Vergleiche sind wichtig Was aber tun, um sich doch möglichst günstig zu versichern? Eine pauschale Antwort, den einen Tipp, gäbe es nicht, sagt Klaß. &bdquo;Versicherungen sind sehr individuell, das richtige Angebot kann man nur durch zahlreiche individuelle Vergleiche finden.“ Aber auch beim Vergleichen gibt es einige Dinge zu beachten. Der wichtigste Tipp vom Experten: &bdquo;Wenn man bei der Versicherung günstig wegkommen will, sollte man die Versicherungsangebote für verschiedene Autos vergleichen, bevor man eins kauft.“ Denn Versicherungsprämien fielen beim selben Hersteller und teils beim selben Automodell dennoch unterschiedlich aus. &bdquo;Um die Versicherungskosten wirklich verlässlich ermitteln zu können, braucht man die Typschlüsselnummer (TSN)“, erklärt Klaß. Danach würden die Versicherungen nämlich ihre Prämien aufrufen. Wer nur den Fahrzeug-Typ angibt, könne nach dem Kauf des Autos beim tatsächlichen Vertragsschluss ein böses Erwachen erleben. &bdquo;Wer falsche Angaben beim Kostenvoranschlag oder auf Online-Portalen macht, der bekommt auch falsche Ergebnisse.“ Klaß mahnt also zur Vorsicht. &bdquo;Entweder man sucht selber die TSN heraus und vergleicht dann online oder man geht am besten zu einem unabhängigen Versicherungsmakler und lässt vergleichen.“ Denn beim Experten sei die Fehlerquote allgemein geringer und &bdquo;eingetragene Maklerbüros haften für Fehler, wenn denn mal welche passieren“. Begleitetes Fahren zahlt sich aus, sagt der Bielefelder Experte Außerdem rät der Versicherungsexperte, nach Möglichkeit begleitetes Fahren ab 17 zu machen. In vielen Fällen erhöhe sich die Versicherungsprämie der Eltern dadurch nicht. &bdquo;Man spart also bares Geld“, sagt Klaß. Denn, wenn der Fahrer mit dem 18. Geburtstag selber versichert werden soll, wird die Fahrerfahrung durch das begleitete Fahren bereits angerechnet. Der Fahranfänger startet also nicht bei Schadensfreiheitsklasse null. &bdquo;Dementsprechend fallen die Kosten auch geringer aus“, so Klaß. Dieses Modell sei bereits jetzt durchaus populär und werde von vielen Fachschulen zugunsten der Fahrpraxis empfohlen. &bdquo;Jedes Jahr gehen rund 1.400 Anträge für begleitetes Fahren beim Ordnungsamt der Stadt Bielefeld ein“, teilt die Stadt mit. Noch mehr Spartipps: Sparen bei Heizkosten: Fünf Tipps der Bielefelder Verbraucherzentrale Aber auch wenn das Kind den Führerschein erst mit 18 besteht, gibt es Modelle, mit denen die Versicherung günstig bleibt. Zumindest, sofern der Nachwuchs nicht direkt ein eigenes Auto bekommt, sondern nur den Familienwagen mitbenutzt. &bdquo;Da gibt es bei manchen Versicherungen Pauschalen für Familienautos.“ Mit solchen Verträgen können dann verschiedene junge Menschen, also auch mehrere Kinder, das Auto regelmäßig nutzen. Individuelle Lösungen sind am kostengünstigsten Wenn es doch ein eigenes Auto sein soll: &bdquo;Dann sollten Halter und Versicherungsnehmer identisch sein“, so der Versicherungsmakler. Gibt es da Differenzen, könne es teuer werden. Außerdem solle man sich genau überlegen, welche Versicherungsart sinnvoller ist. &bdquo;Eine Vollkaskoversicherung ist eigentlich nur bei teuren Neuwagen sinnvoll“, ansonsten tue es in den meisten Fällen auch eine günstigere Teilkaskoversicherung, so der Experte. &bdquo;Aber man sollte auch die eigenen Ersparnisse in Betracht ziehen. Wenn man sich nach einem Totalschaden kein neues Auto leisten kann, aber unbedingt eins braucht, sollte man vielleicht doch über eine Vollkasko nachdenken.“ Allgemein gilt: Fahranfänger und junge Fahrer müssen tiefer in die Tasche greifen, als beispielsweise ihre Eltern, wenn es um Versicherungen geht. Entweder wegen mangelnder Fahrpraxis oder auch pauschal aufgrund ihres jungen Alters. Um trotzdem günstig versichert zu sein, lohnt es sich vor allem, genau hinzuschauen, individuell zu vergleichen und sich eventuell auch professionell beraten zu lassen. Auch interessant: Was die Stadt Bielefeld sich sparen kann. Welche Ideen haben die Bürger? 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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