Tipps von Bielefelder Experten: Wie bei der Fahrzeughaltung gespart werden kann

Bielefeld. Mit dem neuen Jahr ändert sich nicht nur die Jahreszahl. Auch viele Bereiche im Alltag sind von neuen Regelungen geprägt – so auch das Autofahren. Ende 2024 waren in der Stadt Bielefeld 185.882 Pkws zugelassen. Im Vergleich zu 2023 ist das ein Anstieg von fast 2.000 Fahrzeugen. Das Auto wird in Bielefeld als Verkehrsmittel also immer beliebter. Neben den Anschaffungskosten steigen auch die laufenden Kosten wie Kraftstoff, Versicherung und Werkstattkosten immer weiter an. Laut ADAC sind Neuwagen in den vergangenen zehn Jahren um bis zu 56 Prozent teurer geworden. Die Bielefelder Versicherungskauffrau Julia Walter verrät, worauf Autofahrerinnen und -fahrer achten sollten, um so wenig wie möglich für ihren fahrbaren Untersatz auszugeben. Wie bei der Autoversicherung gespart werden kann &bdquo;Die Kosten für eine Autoversicherung sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen“, sagt Julia Walter, Versicherungsfrau und Geschäftsführerin vom Bielefelder Makler Team. Der Grund für die Steigungen sind vor allem die teurer gewordenen Arbeitsstunden in Kfz-Werkstätten und die teuren Ersatzteile. &bdquo;Die Kfz-Branche macht in Sachen Versicherung eigentlich immer Minus“, sagt Walter. Das liege vor allem an der großen Zahl an Autos, die in Deutschland auf den Straßen unterwegs seien. &bdquo;Bereichern tut sich da niemand“, sagt Walter weiter. Lesen Sie auch: Von wegen Verkehrswende: So viele Autos wie nie auf Bielefelds Straßen unterwegs Um die hohen Kosten bei anfallenden Schadensfällen dennoch auszugleichen, erhöhten die Versicherungen ihre Beiträge. So stiegen die Beträge von 2023 auf 2024 um etwa 26 Prozent an. In diesem Jahr seien die Beiträge laut Walter sogar bis zu 40 Prozent gestiegen. Wie sinnvoll ist da ein Versicherungswechsel? Der mache laut der Expertin nicht immer Sinn. &bdquo;Autofahrer sollten vor allem aufpassen und hinsehen“, sagt sie. Den Vertrag von einer Fachfrau oder einem Fachmann sichten zu lassen sei wichtig, um bei der Versicherung sparen zu können. Besonders Autoversicherungen seien sehr individuell. &bdquo;Man sollte sich die Verträge gut anschauen und gucken, ob der bisherige Vertrag auch den eigenen Bedürfnissen entspricht“, sagt sie. Welche Art von Versicherung lohnt sich am meisten? Auch die Wahl der Versicherung sollte auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Bei der Haftpflicht, die Voraussetzung für eine Zulassung eines Fahrzeuges ist, unterscheiden sich die Leistungen der Versicherungen laut Walter nicht. &bdquo;Eine Teilkasko-Versicherung macht eigentlich immer Sinn“, sagt Walter. Mit darin enthalten sind Glas-, Wild- und Hagelschäden, aber auch gegen Diebstahl ist das Auto dann geschützt. &bdquo;Eine Vollkasko-Versicherung macht eigentlich nur dann Sinn, wenn ich weiß, dass ein Vollschaden des Autos mich in finanzielle Schwierigkeiten bringt“, sagt sie weiter. Dabei zu beachten ist aber, dass nur der Zeitwert des Autos, also wie viel das Auto zum Zeitpunkt des Unfalls wert war, von der Versicherung ausgezahlt wird. Lesen Sie weiter: Höhere Geschwindigkeiten auf Bielefelder Straßen: Raser knackt Negativ-Rekord Tipp zum einfachen Sparen bei der Versicherung Julia Walter hat auch einen Tipp parat, wie bei bereits länger bestehenden Autoversicherungen gespart werden kann. &bdquo;Manchmal hat man die Möglichkeit, bei der eigenen Versicherung nach günstigeren Tarifen zu fragen“, sagt sie. Hin und wieder komme es vor, dass die Versicherungen ihre Tarife neu berechnen. Der Kunde wird von der Neuberechnung aber nicht informiert, sodass der bisherige Tarif weiterläuft. &bdquo;Durch diese Neuberechnung kann es in manchen Fällen vorkommen, dass es Vergünstigungen gibt.“ Daher lohne es sich, bei der eigenen Versicherung nach günstigeren Tarifen zu fragen. Wie haben sich die Reparaturpreise entwickelt? Die Preise für Reparaturen seien in den vergangenen Jahren laut ADAC um 28 Prozent gestiegen. &bdquo;Grundsätzlich sind die Arbeitslöhne momentan extrem hoch“, sagt Patrick Mischok, Obermeister der Kfz-Innung Bielefeld-Gütersloh. Neben dem Fachkräftemangel in Kfz-Werkstätten liegen die höheren Kosten für die Arbeitsstunden auch an der neueren Technik der Autos. Diese erfordere immer mehr Aus- und Weiterbildungen der Mechaniker. Aber auch die Ersatzteile werden immer teurer. &bdquo;Hinzu kommt, dass viele defekte Teile nur als komplette und damit auch teurere Baugruppen ausgetauscht werden können“, sagt Mischok. Einzelne Bauteile werden von den Herstellern in manchen Fällen gar nicht angeboten. &bdquo;Generell sind neuere Autos teurer in der Reparatur, da sie technisch aufwendiger sind“, erzählt Mischok. Ältere Fahrzeuge seien laut Mischok deutlich günstiger. Um bei zukünftigen Reparaturen zu sparen, empfiehlt der Experte, das eigene Auto in regelmäßigen Abständen warten zu lassen. &bdquo;Dadurch können teure Folgeschäden vermieden werden“, sagt er. Verschleiß könne dadurch schneller identifiziert werden. Durch eine Reparatur der Teile könnte im besten Fall auch ein Motorschaden umgangen werden. Lesen sie auch: Zwei Kreise betroffen: Schlechtere Haftpflicht-Klasse für Autofahrer in OWL Was ist bei den gestiegenen Spritpreisen zu beachten? Auch die Preise für Benzin und Diesel steigen laut ADAC in diesem Jahr weiter an. Grund dafür sei die Einführung der nationalen CO?-Steuer. Eingeführt wurde sie 2021 und lässt seitdem die Preise für Kraftstoff in die Höhe schnellen. Aber auch der Rohölpreis hat Einfluss auf die Spritpreise. Wie die aktuelle ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise zeigt, stieg der Preis für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel im Vergleich zur Vorwoche (13. bis 19. Januar) um 0,5 Cent auf 1,746 Euro. Der Dieselpreis kletterte um 0,9 Cent und liegt aktuell im Schnitt bei 1,699 Euro. Der Preis für ein Barrel (etwa 160 Liter) Rohöl der Sorte Brent ist laut ADAC in den vergangenen sechs Wochen von etwa 72 US-Dollar auf mehr als 82 US-Dollar gestiegen. Mittlerweile soll sich der Ölpreis auf dem amerikanischen Markt wieder beruhigt haben. Der ADAC rechnet daher mit einer zeitweisen Senkung der Benzinpreise. Um bei hohen Spritpreisen trotzdem zu sparen, empfiehlt der ADAC vor allem das Tanken zu bestimmten Uhrzeiten. So seien die Preise zwischen 19 bis 20 Uhr und zwischen 21 bis 22 Uhr am günstigsten. Morgens zwischen 7 und 8 Uhr lohne es sich am wenigsten, dann seien die Preise an den Tankstellen am höchsten. Die Bielefelderin Helga Hänsel arbeitet bei der Arminia-Tankstelle &bdquo;12. Mann“ und bestätigt die Schwankung. &bdquo;Morgens ist es schon am teuersten“, sagt sie. Insgesamt seien die Preise aber ganz unterschiedlich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tankstellen hätten allerdings keinen Einfluss auf die Preise.

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