Mordwaffe? Nach Schüssen am Bielefelder Landgericht findet Kripo zweite Pistole

Bielefeld. Die Ermittlungen der &bdquo;Mordkommission Kreuz“ rund um die Schüsse vor dem Bielefelder Landgericht an der Kreuzstraße laufen weiterhin auf Hochtouren. Wie berichtet, gehen die Ermittler davon aus, das Berat Nimani (40) und seine 33-jährige Schwester direkt an den Schüssen beteiligt gewesen sein sollen. Die Kugeln hatten vier Angehörige des Bielefelders getroffen, der sich aktuell vor dem Landgericht wegen Mordes an Besar Nimani verantworten muss: Hüseyin A. Bisher gingen alle davon aus, dass die Gewalt in diesem Fall also von Angehörigen der Familie Nimani als Vergeltung den Angehörigen des Angeklagten galten. Doch am Rande dieses Mordprozesses wurde nun bekannt, dass bei der Tatortaufnahme an Kreuzstraße nicht nur eine mögliche Tatwaffe gefunden wurde. Wie der ermittelnde Staatsanwalt Christoph Mackel bestätigte, wurde bei den zahlreichen Durchsuchungen am Tatort noch eine zweite Schusswaffe beschlagnahmt. Diese Schusswaffe werde der Familie A. zugerechnet, betont Mackel. Wo genau die Waffe gefunden wurde, wollte der Staatsanwalt noch nicht sagen. Er berichtete aber, dass nach der Bluttat am 26. Februar an der Kreuzstraße alle Beteiligten durchsucht worden seien. Die Opfer der Schüsse waren auf dem Weg zu ihren Autos Nach Informationen der Lokalredaktion soll diese zweite Schusswaffe in einem Auto gelegen haben, das an der Kreuzstraße stand. Unter anderem zu diesem Auto waren die Angehörigen von Hüseyin an jenem Mittwoch unterwegs, um nach Ende der Gerichtsverhandlung die Heimfahrt anzutreten. Bevor sie das Auto erreichten, fielen allerdings zwischen Siekerwall und Siekerstraße mehrere Schüsse. Zwei Männer wurden dabei lebensgefährlich verletzt – der Vater (63) des Angeklagten sowie ein Freund der Familie (23). Beide überlebten. Ebenfalls durch Schüsse verletzt wurden ein 25-jähriger Freund und der 25-jährige Bruder des Angeklagten. Im Fall Nimani fehlt die Tatwaffe – nun taucht eine Pistole auf Das Spannende: Im Verfahren um die tödlichen Schüsse auf Besar Nimani am 9. März 2024 fehlten bisher die Tatwaffen. Wie eine Waffentechnikerin des Bundeskriminalamtes deutlich machte, konnte sie zwar die Geschosse und die Patronenhülsen analysieren und dabei 15 Patronen einer Waffe und eine einzelne andere Patrone einer anderen Waffe zuordnen. Es könnte bedeuten, dass einer der Täter immer wieder abdrückte und der zweite nur ein einziges Mal. Aber um völlige Klarheit darüber zu haben, bräuchte die Expertin die Tatwaffe. Damit müssten dann Schusstests durchgeführt werden, um die individuellen Spuren auf den Patronenhülsen eindeutig zuordnen zu können. Diese Systemspuren und Schlagbolzenmarkierungen an den Hülsen gelten als Fingerabdrücke einer Waffe. Die tödlichen Schüsse auf Besar Nimani: 15 Schüsse aus einer Pistole, nur einer aus einer anderen Genau so eine Waffenanalyse samt Schusstests soll nun auch mit der beschlagnahmten Waffe passieren, die die Staatsanwaltschaft der Familie A. zuordnet. Christoph Mackel betont: &bdquo;Die Waffe wird nicht im Zusammenhang mit den Schüssen an der Kreuzstraße überprüft.“ Sie werde vielmehr obligatorisch von Waffentechnikern des LKA oder des BKA in Augenschein genommen, um festzustellen, &bdquo;ob sie im Zusammenhang mit irgendeiner Straftat steht“, erklärt der ermittelnde Staatsanwalt. Hier bei könnten Registrierungen der Waffe weiterhelfen, aber auch die individuellen Spuren, die solche Waffen beim Abschuss der Munition etwa auf den Patronenhülsen hinterlassen. Noch keine Hinweise auf Bezug zum Mordfall Nimani Die 1. Große Strafkammer, die derzeit über den Mord an Besar Nimani verhandelt, erhielt daher eine entsprechende Mitteilung über den Waffenfund und darüber, dass die Spuren an der Waffe gesichert würden und eine Beschießung geplant sei. Hinweise dafür, dass diese Waffe im Zusammenhang mit der Ermordung von Besar Nimani stehen könnte, gibt es bisher nicht. Alle NW-Berichte zum Fall Besar Nimani

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