Neuer Blickfang für den Bielefelder Jahnplatz: Alle Details zum „WilhelmEins“

Bielefeld. Die Löwenapotheke war über Jahrzehnte eines der prägenden Gebäude am Jahnplatz. Der Name ist jetzt Geschichte. Unter der Bezeichnung &bdquo;WilhelmEins“ schafft die &bdquo;Volksbank in Ostwestfalen“ dort nun so etwas wie ein neues Torhaus zum Kesselbrink und zur Herforder Straße. Ein Gebäude, das modernes Gewerbe und Wohnen miteinander verbindet. Im Erdgeschoss wird es künftig zwei Ladenlokale mit Nutzflächen von 140 und 280 Quadratmetern geben. Darüber sind sieben Büroflächen von 225 bis 280 Quadratmetern vorgesehen. Von dort kann man jeweils direkt auf Bielefelds zentralen Platz schauen. In den oberen Etagen bietet sich darüber hinaus ein weiter Blick in Richtung Teutoburger Wald und Sparrenburg. Im Gebäudeteil in Richtung Wilhelm- und Friedrich-Verleger-Straße werden neun Wohnungen eingerichtet. Die Wohnflächen variieren zwischen 47 und 96 Quadratmetern. Und auch bei den Wohnungen gibt es ein besonderes Highlight. Im sechsten Obergeschoss entsteht die größte Wohnung mit einer Dachterrasse und freiem Blick in Richtung Kesselbrink und über den Alten Friedhof in Richtung Rathaus. Wohnen und arbeiten in Bielefeld: &bdquo;Zentraler geht’s nicht“ &bdquo;Die Büroflächen eignen sich ganz hervorragend für kleinere Unternehmen, Arztpraxen, Anwaltskanzleien oder Start-ups“, sagt Marcus Schrapenberg von der Volksbank-Tochter Geno-Immobilien. Er ist für die Vermietung des Objekts zuständig. &bdquo;Zentraler geht’s nicht“, preist er das Leben in den neuen Wohnungen an. Bei der Nutzung der Ladenlokale sei man offen für flexible Lösungen. Nur Gastronomie werde es dort nicht geben. Eine Orthopädie-Praxis ist auch während der Umbauzeit im Gebäude verblieben. Die Architektur des Gebäudes ist so etwas wie ein stadtgestalterischer Lückenschluss auf dem Jahnplatz und passt sich nun mit einer Gesamthöhe von 25 Metern an das benachbarte &bdquo;Haus der Technik“, das Sport-Scheck-Gebäude und TK Maxx/Bernstein (früher Opitz) an. &bdquo;Das hat bislang gefehlt“, sagt Ursula Pasch, Geschäftsführerin des Büros Brüchner-Hüttemann-Pasch (bhp), das den Erweiterungsbau realisiert. Der ist so etwas wie eine Familienangelegenheit. Denn es war Ursula Paschs Schwiegervater Herbert Brüchner-Hüttemann, der 1956 das Ursprungsgebäude für den Apotheker Hans-Theo Wagner plante. Auf dieser Bausubstanz gegründet entsteht nun auch das &bdquo;WilhelmEins“. Die vorhandenen Etagen wurden modernisiert, weitere drei aufgesetzt. Dank eines guten Fundamentes war dies kein großes Problem. Die Statik war bereits entsprechend ausgelegt. &bdquo;Ein Beispiel für eine nachhaltige, moderne Architektur“, meint Ursula Pasch. Zum Thema: Bielefelder Traditions-Apotheke geht – aufgestockte Glasfassade kommt Sogwirkung für weitere Aktivitäten im Bielefelder Quartier Diese Herangehensweise ist auch ganz im Sinne von Thomas Mühlhausen, Vorstandsmitglied der &bdquo;Volksbank in Ostwestfalen“. &bdquo;Wir hoffen, dass dieses Projekt eine Sogwirkung entfaltet und weitere Aktivitäten in dem Quartier nach sich zieht“, sagt er. Die Volksbank ist Eigentümerin einer ganzen Reihe von Gebäuden im Viertel zwischen Jahnplatz und Kesselbrink. Dazu zählt auch die neben dem &bdquo;WilhelmEins“ gerade fertiggestellte &bdquo;Wissenwerkstadt“, die im Gebäude der früheren Stadtbibliothek entstanden ist. Klar ist für Mühlhausen: Die Bank, deren Zentrale gleich nebenan liegt, werde das Gebäude im Bestand behalten. Noch in diesem Jahr soll alles fertig werden. Investitionssumme: rund 13 Millionen Euro. Die Vermarktung der Flächen hat begonnen. Ein großes Transparent am Baugerüst weist auf den neuen Namen hin und ist weithin sichtbar auf dem Jahnplatz. Ein Bielefelder Haus mit Geschichte Ernst Wagner hatte die Löwenapotheke, die damals schon seit 20 Jahren bestanden hatte, 1893 gekauft. Damals handelte es sich noch um ein Gebäude mit klassizistischem Anstrich. Die Postanschrift seinerzeit wie heute: Wilhelmstraße 1. Im Lauf der Jahrzehnte wurde es umgebaut, während des Zweiten Weltkriegs schließlich durch Brandbomben in Mitleidenschaft gezogen. In den 1950er-Jahren musste die ursprüngliche Löwenapotheke abgerissen werden, weil der Jahnplatz umgestaltet, im Untergrund die Unterführung errichtet wurde. Die neue Löwenapotheke entstand nur ein paar Meter versetzt im typischen Stil der 1950er-Jahre-Architektur. Der Löwe, der als Namengeber schon über dem Eingang der alten Apotheke angebracht war, zierte ab 1957 auch den Neubau. Künftig wird er nicht mehr zu sehen sein, er ist im Besitz der ursprünglichen Eignerfamilie geblieben. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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