Massiver Stellenabbau in Bielefeld – EK-Gruppe erklärt Abbau

Bielefeld. Als die Beschäftigten der EK-Gruppe in der vergangenen Woche über die geplante Streichung von 85 der 280 Stellen in der Bielefelder Unternehmenszentrale informiert wurden, sind sie wahrscheinlich nicht vollkommen überrascht worden. &bdquo;Wir haben bereits im November über notwendige Einschnitte und einen geplanten Stellenabbau informiert“, sagt Daniel Kullmann, der Pressesprecher der europaweit aktiven Einzelhandelskooperation. Das Ausmaß des Personalabbaus, der bis Ende 2026 über die Bühne gehen soll, hat viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aber geschockt. Betroffen von dem Sparkurs ist nur die Bielefelder Zentrale der EK-Gruppe, die an ihren Standorten in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich nach eigenen Angaben insgesamt rund 600 Beschäftigte zählt. Und am Bielefelder Stammsitz gehen nun 30 Prozent der Arbeitsplätze verloren: &bdquo;Das ist definitiv ein hoher Anteil“, klagt auch Sarah Bauer, die sich bei der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Bielefeld um Handelsunternehmen wie die EK-Gruppe kümmert. Die Maßnahme sei für sie in ihrer Härte überraschend gekommen, auch wenn die Probleme des Einzelhandels natürlich schon länger bekannt seien. Die bei Verdi organisierten betroffenen Mitarbeiter &bdquo;unterstützen wir natürlich“, versicherte sie. EK-Gruppe mit Umsatzrückgang Vorstandschef Martin Richrath hatte den Stellenabbau vor wenigen Tagen mit steigenden Kosten einerseits und der Kaufzurückhaltung verunsicherter Konsumenten andererseits begründet. Für 2024 sei ein erneuter Umsatzrückgang um etwa sechs Prozent auf rund zwei Milliarden Euro verbucht worden. Schon 2023 hatte &bdquo;EK Retail“ einen Umsatzrückgang um fast neun Prozent hinnehmen müssen. Hintergrund: Wirtschaftskrise: Bielefelder EK-Gruppe kündigt Stellenstreichungen an Hätte der Stellenabbau mit diesem Vorlauf nicht über einen längeren Zeitraum verteilt sanfter erfolgen können? &bdquo;Tatsächlich wäre ein langfristiger und damit sozialverträglicherer Abbau wünschenswert gewesen“, bestätigt Kullmann. &bdquo;Die große Dynamik der wirtschaftlichen Marktentwicklung“ lasse eine solche Streckung aber nicht zu – demnach scheint Eile geboten. Ein längerer Zeitraum mit Stellenabbau bedeute zudem eine längere Zeit der Unruhe im Unternehmen. Dabei habe die EK-Gruppe in den vergangenen Jahren keinesfalls rote Zahlen geschrieben, aber &bdquo;damit das auch so bleibt, müssen wir jetzt die Kostenstrukturen anpassen“. Die EK-Gruppe wolle sich nun verstärkt &bdquo;auf die zukunftsfähigen und ertragreichen Leistungen für unsere konzeptbasierten Handelspartner“, fokussieren, sprich auf zum Teil franchiseähnliche Modelle. Das seien &bdquo;zum Beispiel unsere Ladenkonzepte wie electroplus oder happybaby“, und daneben auch Flächenlösungen für Kaufhäuser oder Angebot an Online-Marketingleistungen. &bdquo;Wir rechnen mit einer weiter stark steigenden Anzahl von Geschäftsaufgaben derjenigen Einzelhändler, die nicht unsere Konzeptleistungen nutzen“, warnt die EK-Gruppe. Stellenabbau in Bielefeld im Jahr des Firmenjubiläums Der Stellenabbau werde alle Bereiche betreffen, von den Abteilungen für Verwaltung, Finanzen und IT bis hin zu den Einkaufs- und Vertriebsabteilungen für Sparten wie EK Home (Haushaltswaren, Spielzeug) oder EK Fashion (Mode). &bdquo;Es wird kein Bereich geschlossen.“ Die drastischen Einschnitte erfolgen nun ausgerechnet im Jahr des 100-jährigen Firmenjubiläums des 1925 gegründeten Verbundes. Die genossenschaftlich organisierte EK Servicegroup eG (&bdquo;EK Retail“) ist vor allem als Einkaufskooperation bekannt, die durch die Bündelung von Einkaufsmacht günstigere Konditionen für ihre Mitglieder sucht. Zu den Mitgliedern gehören 3.800 Handelsunternehmen mit 7.500 Geschäften in elf europäischen Ländern. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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