Staus in Bielefelds Süden: CDU will Stadtring wieder vierspurig machen

Bielefeld. Sie hatten einen guten Sommer, die Anwohner der Berliner Straße zwischen Süd- und Stadtring. Doch seit die große Kanalbaustelle beendet ist, nimmt der Verkehr auf der Verbindungsstrecke wieder zu. Und so richtig Sorge haben die Bürgerinnen und Bürger vor dem Moment, wenn die Bodelschwinghstraße nach dem Bergrutsch im Frühjahr wieder geöffnet wird. Darum hat sich eine Initiative gegründet, die verschiedene Verkehrsberuhigungsmaßnahmen fordert. Unter anderem Tempo 30 und ein Lkw-Verbot. Für die Brackweder CDU ist indes eine andere Straße an der Misere schuld: der rückgebaute Stadtring. Sie will dort die Rückkehr zur Vierspurigkeit. &bdquo;Die Klagen zeigen uns, dass der Umbau des Stadtrings vollkommen daneben war“, sagte Vincenzo Copertino. &bdquo;Der Verkehr sucht sich andere Wege. Auch jetzt wieder über die Berliner Straße.“ Die CDU kritisierte zum wiederholten Mal den Rückbau der Strecke von vier auf zwei Spuren (insbesondere vor dem zwei Jahre dauernden Umbau der Hauptstraße). Gerade zu den Hauptverkehrszeiten staue sich der Verkehr vor den Ampeln weit zurück, vor allem aus Richtung Südring. Copertino: &bdquo;Wir werden uns nach der nächsten Kommunalwahl dafür einsetzen, dass der Stadtring wieder rück-rückgebaut wird.“ Er befürwortete den gut ausgearbeiteten Antrag der Anlieger, der zur Prüfung an die Verwaltung weitergeleitet werde. Zugleich erinnerte er daran, dass die Forderung nach Tempo 30 in der Vergangenheit immer abgelehnt worden sei. Gleiches gelte für die Windelsbleicher Straße und die Senner Straße. Grüne: Stadtring in Bielefeld &bdquo;völlig überdimensioniert“ Karen Meyer von den Grünen fand die CDU-Argumentation &bdquo;völlig absurd“. Der Verkehr auf der Berliner Straße als Verbindung zwischen Süd- und Stadtring sei auch schon vor dem Rückbau des Stadtrings groß gewesen. Fraktionskollege Karl-Ernst Stille erinnerte daran, dass der Stadtring vorher völlig überdimensioniert gewesen sei. Dort führen laut Verkehrszählung 13.000 Fahrzeuge in 24 Stunden, es gebe keine Verdrängung in die Wohngebiete. Auch interessant: Brackwede-Mitte soll völlig umgeplant werden Diese Aussage rief CDU-Sprecher Carsten Krumhöfner auf den Plan. &bdquo;Das Problem beginnt damit, dass sich die Grünen nicht mit der Wirklichkeit beschäftigen.“ Der Rückbau habe die Verkehrsleistung auf dem Stadtring halbiert. Das sorge nicht nur für Staus im Berufsverkehr, sondern sehr wohl für Verdrängungsverkehr. Nicht umsonst sei die Radspur auch für den Busverkehr freigegeben worden. &bdquo;Es wird nicht funktionieren, wenn sich jetzt auch noch der Lkw-Verkehr in den Stau auf dem Stadtring einreihen soll.“ Brigitte Varchmin (Linke) erinnerte daran, dass der Stadtring auch nach dem Rückbau immer noch breiter sei als die Senner und Berliner Straße, und könne deshalb, wie von den Anwohnern gewünscht, zusätzlichen Lkw-Verkehr aufnehmen. Den Vorschlag eines Lkw-Verbotes und Tempo 30 für Berliner und Senner Straße befürwortete sie daher. Die Strecken seien Schulwege, die Anwohner kämen kaum aus ihren Einfahrten heraus. Querungshilfe im Bereich des Supermarktes gefordert Beides sieht hingegen Rainer Seifert (FDP) kritisch. Die Berliner als Kreisstraße (K9) habe Verbindungscharakter und damit &bdquo;Sinn und Zweck“. Im Bereich des Combi-Marktes müsste aber in der Tat eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger geschaffen werden. Verkehr in Bielefeld: Unfälle, Staus & Baustellen im Überblick Für die Initiative hatte Susanne Mey hinterfragt, warum eine Kreisstraße ausgerechnet durch Wohngebiete, an Schulen, einer Kindertagesstätte und zahlreichen Senioreneinrichtungen vorbeiführen müsse. &bdquo;Es gibt Alternativen“, sagte Mey. Und weil das Gleiche für die Senner Straße gelte, sei es sinnvoll, für beide Straßen ganzheitlich zu argumentieren. Ihre Bürgeranregung wurde am Schluss einstimmig von der Bezirksvertretung zur Prüfung ans Amt für Verkehr weitergeleitet. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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