Bielefelds Altkleidercontainer werden zu Mülleimern: Bethel und DRK äußern sich

Bielefeld. Altkleidercontainer, aus denen Plastiksäcke herausquellen und Berge von Tüten, die daneben liegen: Rund 300 Altkleidercontainer gibt es in Bielefeld – an etwa 160 Stellplätzen. Warum sind die meisten davon jetzt überfüllt? &bdquo;Viele Menschen hatten über die Feiertage frei und haben die Zeit zum Ausmisten genutzt“, sagt ein Bethel-Sprecher. Von einer Spende könne da nicht mehr die Rede sein. &bdquo;Die Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes zu Anfang des Jahres mag die Situation verstärkt haben, da es noch Unsicherheit bei den Nutzern darüber gibt, was in Zukunft mit textilem Müll passieren soll“, sagt Philipp Kreutzer. Das Motto laute dann: &bdquo;Lieber schnell wegbringen, dann bin ich meinen Müll noch los.“ Die Situation verschärfe sich in dieser Woche noch durch die alten Tannenbäume, die nun entsorgt werden. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Altkleider sollten gut erhalten und tragbar sein Erdan Rustemovski, Leiter der Kleidersammlung, sagt: &bdquo;Die karitativen Sammler sind nach wie vor darauf angewiesen, gut erhaltene und tragbare Textilien zu sammeln. Die abgegebenen Sachen sollten den Charakter einer Spende haben, die man zum Beispiel an Freunde oder Nachbarn ohne schlechtes Gewissen weitergeben kann.“ In den vergangenen Wochen seien teils Doppelschichten gefahren worden. Wenn aber so viel daneben liege, müssten die Bullis zwei- manchmal sogar dreimal kommen. Die ölverschmierte Hose oder kaputte Jacke gehöre nach wie vor in den Restmüll. &bdquo;Nur mit intakter, gut tragbarer Kleidung können wir Erlöse für die von Bodelschwingschen Stiftungen erzielen“, betont Rustemovski. Das neue Gesetz habe noch nicht wirklich eine Auswirkung. Infos dazu gibt es unter: www.brockensammlung-bethel.de Jede Woche werden Container in Bielefeld geleert Mindestens einmal pro Woche würden die 41 Container in Bethel angefahren. Der Bethel-Sprecher erklärt, dass rund 50 Prozent der Kleidung als Secondhand-Ware verkauft werden könne, 40 Prozent würden als Textilfasern für die Automobilindustrie oder als Putzlappen verwendet. Bei den restlichen 10 Prozent handele es sich um beschädigte, nasse oder verschmutzte Textilien, die nicht mehr recycelt werden könnten. Mehr zum Thema: Neue Regeln für Altkleidersammlung ab 2025: Das ändert sich in Bielefeld Auch Luca Daria Remmler, Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes, berichtet, dass die Container zurzeit &bdquo;sehr gut gefüllt“ seien. Nach Silvester sei das Aufkommen stark angestiegen. Jetzt werde fleißig sortiert. Das DRK betreut im Stadtgebiet 67 Container. &bdquo;Die können nicht alle gleichzeitig ausgeleert werden. Dazu fehlen die Kapazitäten.“ Es werde jedoch mit Hochdruck gearbeitet. Besonders ärgerlich sei, dass Menschen auch Müll in die Container schmeißen würden. Diese Einrichtungen sammeln Altkleider in Bielefeld Neben Bethel und dem DRK sammeln auch die Johanniter, der Arbeiter-Samariter-Bund und das Kolpingwerk Altkleider ein. Der Umweltbetrieb hat vor zehn Jahren eine Kooperation mit den fünf karitativen Sammlern geschlossen, die für die Aufstellung und Leerung zuständig sind. Daneben gibt es noch gewerbliche Sammler. Georg Rother vom Kolpingwerk berichtet, dass die Container des katholischen Verbands vom Bezirk Bielefeld-Minden-Lippe abgeholt werden: &bdquo;Da ist momentan niemand erreichbar.“ Deshalb könne er auch nicht sagen, wann die überfüllten Container abgeholt werden. Lesen Sie auch: Altkleider: Darum dürfen sie ab 2025 nicht mehr in die Restmülltonne Hinter der neuen EU-Richtlinie steht, dass Textilien nicht mehr verbrannt oder in afrikanische Länder exportiert, sondern weiterverwendet werden sollen. Clemens Pues vom Umweltbetrieb erklärte auf Nachfrage, dass theoretisch ein Bußgeld verhängt werden könne, wenn zerlumpte Kleidung im Restmüll landet.

Meistgelesen