Nebenjob Onlineshop: Bielefelder Krankenschwester betreibt Modelabel

Bielefeld. Beige, Erdtöne und Schwarz: Diese Farben überwiegen im Mode-Onlineshop &bdquo;La Label Beige“ von Jennifer Lau. Sie hat ihn 2022 ins Leben gerufen und engagiert seitdem auch bekannte Influencer, um ihre Produkte zu testen. Seit Beginn betreibt sie ihren Shop aus ihrem Keller und ihrem Büro. Und das nur als Nebenerwerb, denn die gelernte Krankenschwester arbeitet im Bielefelder Klinikum Mitte. Wie es dazu kam, dass sie in das Online-Geschäft aufgesprungen ist und womit sich ihr Shop von anderen abhebt, verrät sie im Gespräch mit &bdquo;nw.de“. In ihrem Onlineshop verkauft Lau neben Oberteilen, Kleidern und Hosen auch Accessoires wie Taschen oder Schmuck. &bdquo;Je nach Saison haben wir natürlich mehr Mützen und Schals im Shop. Im Frühling kommen dann eher Taschen und eben auch Sonnenbrillen dazu“, sagt Lau. Bei der Auswahl der Produkte richtet sich die Bielefelderin nach aktuellen Modetrends. &bdquo;Ich habe auch schon vor dem Shop immer geguckt, was Trend ist.“ Ihren Onlineshop hat Jennifer Lau während der Pandemie aufgebaut. &bdquo;Ich bin 2022 schwanger geworden und wegen des damals hohen Infektionsrisikos habe ich sofort ein Beschäftigungsverbot im Klinikum bekommen“, sagt sie. Deswegen sei die heute 31-Jährige vorwiegend zu Hause gewesen. &bdquo;Ich bin einfach keine Person, die den ganzen Tag nur Fernsehen kann.“ Schon immer habe sie den Wunsch verspürt, etwas Eigenes auf die Beine zustellen. Durch die unverhoffte Freizeit konnte sie sich diesen mit einem eigenen Onlineshop auch erfüllen. Bielefelderin fing ohne große Vorkenntnisse an Auch für den persönlichen Bedarf bestelle sie immer wieder gern bei kleineren Onlineshops. &bdquo;Da findet man einfach auch mal besondere Stücke“, sagt sie. Viele dieser kleineren Onlineshops werden laut Jennifer Lau ebenfalls von Einzel-Personen betrieben. &bdquo;Ich hab mir dann gesagt ’wenn die das können, dann schaffe ich das auch’ und bin die ganze Sache dann komplett blind angegangen“, erzählt sie. Lesen Sie auch: Bielefelderin kocht mit ihrem Suppen-Start-up die große Konkurrenz ein Lau wählte unter verschiedenen Anbietern einen Onlineshop aus. Zu Beginn sei die Nachfrage bei &bdquo;La Label Beige“ eher gering gewesen. &bdquo;Hin und wieder kaufte eine Kundin dann aber schon in meinem Onlineshop ein. Man muss da dann einfach dran bleiben“, sagt sie. Als Lau dann nach kurzer Zeit den Webseitenanbieter für ihren Shop wechselte, habe das Geschäft aber mehr angezogen. Influencer helfen Bielefelderin beim Absatz &bdquo;Ich habe mich abends auch immer mehr über das Online-Geschäft informiert und auch oft Seminare und Workshops dazu belegt, um zu lernen, was man alles so beachten muss“, sagt sie weiter. Nach kurzer Zeit fing die junge Mutter auch damit an, mit Influencern zusammenzuarbeiten. Darunter sind Social-Media-Größen wie Romina Campion mit etwa 400.000 Followern oder die Bielefelder Influencerin Maddi Henderson mit mehr als 40.000 Followern. &bdquo;Die Influencer dürfen sich bei uns im Shop die Sachen, die sie bewerben, selbst aussuchen“, sagt sie. Lau sei es besonders wichtig, dass Influencer ehrliche Bewertungen posten, daher gibt es von ihrer Seite auch keine Vorschriften, was gesagt werden soll. Im Gegenzug dürfen die Internet-Bekanntheiten die Kleidung behalten und werden am Umsatz beteiligt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von LA LABEL BEIGE - FASHION & ACCESSOIRES SHOP (@la.label.beige.official) Kurze Lieferwege und gute Arbeitsbedingungen Lau kauft die Kleidungsstücke zu etwa 90 Prozent über einen Großhändler ein. Die Kleidung wird fast komplett in der Europäischen Union produziert. Sie stammt aus Frankreich, Italien und Portugal. &bdquo;Das ist uns auch sehr wichtig. Wir achten sehr darauf, dass die Arbeitsbedingungen der Schneiderinnen und Schneider gut sind und die Lieferwege so kurz wie möglich bleiben“, sagt sie. Nur in Einzelfällen beziehe sie Produkte, die in asiatischen Ländern hergestellt wurden. &bdquo;Bei manchen Sachen gibt es da leider einfach keine Alternative“, sagt sie. Lesen Sie weiter: Neues Geschäft in Bielefeld: Doppel-Shop von &bdquo;Studio.Hier“ und &bdquo;Wandeliar“ Aber nicht nur zugekaufte Stücke werden in dem Shop angeboten. &bdquo;Wir haben im Moment auch eine eigene Kollektion im Shop“, sagt sie. Diese besteht aus Sweatshirts und T-Shirts. Genäht werden die Stücke in Portugal. In Herford werden die Oberteile dann bei der Textilverarbeitungsfirma Bitex bedruckt. &bdquo;Wir planen noch mehr eigene Kollektionen.“ Die sollen in diesem Jahr nach und nach dazukommen. Bielefelderin versucht, viele Flohmärkte zu besuchen Hin und wieder bietet Lau ihre Kleidung auch auf den sogenannten Weiberkram-Flohmärkten an. Diese richten sich vorwiegend an Frauen und erlauben auch Gewerbetreibenden, ihre Produkte dort anzubieten. &bdquo;Wenn der Flohmarkt nicht weiter als zwei Stunden entfernt ist, versuche ich immer hinzufahren“, sagt sie. Das würde sich auch für ihr Online-Geschäft lohnen, denn die Kundinnen können die Ware vor Ort testen. &bdquo;Ich gebe auf den Flohmärkten dann auch immer einen Fünf-Euro-Gutschein mit in die Tüte, dann werden neue Kundinnen auf den Shop aufmerksam.“ Mit dem Shop ist sie nach eigenen Angaben sehr erfolgreich. Leben könne sie davon aber noch nicht. Außerdem sei sie mit ihrer Arbeit als Krankenschwester sehr zufrieden und könne sich nicht vorstellen, den Beruf völlig an den Nagel zu hängen.

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