Weihnachtsbaum-Wissen: Bielefelder Experte hat wichtige Tipps zu Kauf und Pflege

Bielefeld. Ob selbst geschlagen oder nur selbst ausgesucht, in fast jedem Wohnzimmer ist er zu finden. Der Weihnachtsbaum gehört ohne Frage zum Weihnachtsfest dazu. Aber wo kann man den Traumbaum in Bielefeld kaufen und gibt es Unterschiede bei Preis und Qualität? Wie muss der Baum gepflegt werden, damit er besonders lange hält? Und wie nachhaltig ist der klassische Christbaum überhaupt? Diesen Fragen ist die &bdquo;NW“ nachgegangen. Hans-Ulrich Hollmann-Raabe ist Landwirt und seit 40 Jahren im Weihnachtsbaumgeschäft. Er hat sich auf große und &bdquo;Premiumbäume“ spezialisiert und weiß, worauf es bei Kauf und Pflege ankommt: Wenn man vermeiden will, dass der Baum im Wohnzimmer schnell anfängt zu nadeln, soll man einen besonders frischen Baum kaufen, rät der Experte. Den erkenne man an einer hellen Schnittfläche, tiefgrünen Nadeln und dem Gewicht. &bdquo;Ein frischer Baum ist schwer“, sagt der Landwirt. Auch sei extrem wichtig, dass der Baum seine Rinde behält. &bdquo;Auf jeden Fall nicht anspitzen“, betont Hollmann-Raabe. Denn über die Rinde zieht der Baum Wasser, wird der Baum &bdquo;angespitzt“, also die Rinde rund um die Schnittstelle entfernt, geht diese Fähigkeit verloren. Da helfe dann alles Gießen der Welt nichts mehr, der Baum trockne zwangsläufig schnell aus, sagt er. Tipps für lange Haltbarkeit Viel zu Beachten gäbe es beim Gießen sonst aber nicht. &bdquo;Ein bisschen Glyzerin“ in das Wasser zu geben sei noch gut, aber nicht zwingend erforderlich. Und auch eine strenge Regel, wie viel Wasser eine Nordmanntanne braucht, gibt es nicht. &bdquo;Einfach nach Gefühl und nicht so viel, dass das Parkett nass ist“, so Hollmann-Raabe. Auch weihnachtlich: Überblick: Alle Weihnachtsmärkte 2024 in Bielefeld Auf eines sollte man aber achten: Der Traumbaum soll &bdquo;nicht vom Stamm ins Wohnzimmer“, sagt der Experte. Am besten wäre es, wenn der Baum, nach dem Kauf ein oder zwei Tage eingenetzt auf der Terrasse liegen und sich akklimatisieren würde. Das minimiere das Risiko, dass der Baum stark nadelt, erklärt er. Jedoch kann man trotz aller Sorgfalt und der korrekten Pflege auch einfach mal Pech haben. &bdquo;Zwei Prozent der Nordmanntannen nadeln“, sagt Hollmann-Raabe. Und zwar unabhängig von Kultivierung oder Pflege. Trotzdem ist die Nordmanntanne aktuell die beliebteste Weihnachtsbaumart, denn sie sticht nicht. Im Gegensatz zur früher populären Blaufichte. Trotzdem hat die Blaufichte einen entscheidenden Vorteil für viele Christbaumenthusiasten: Sie duftet. Wer auf diesen winterlichen Geruch nicht verzichten möchte und trotzdem eine stichfreie Bescherung verbringen will, für die hat Hollmann-Raabe einen simplen Tipp: &bdquo;Einfach einen Blaufichtenzweig unter die Nordmanntanne legen“, dann hat man beides. So viel kostet der Tannenbaum Vor allem soll man aber bei der Auswahl des Tannenbaums Freude haben und sich einen individuellen Baum suchen, der in die eigenen vier Wände passt, so der Landwirt. Mit den Tipps vom Experten kann genau diese Auswahl losgehen. Verkaufsstände findet man in Bielefeld fast an jeder Ecke. Zahlreiche Höfe, Forstwirte, Bau- und Supermärkte oder auch privat Personen bieten eine Auswahl an. Und auch online kann man seinen Weihnachtbaum mittlerweile bestellen. Zumeist die beliebte Nordmanntanne, doch auch die Blaufichte ist vereinzelt zu finden. Wo aber kauft man am besten? Unterschiede gibt es vor allem bei Preis und Qualität. Hollmann-Raabe verkauft lokale Blaufichten und Nordmanntannen, aus dem eigenen Forst in Gütersloh. Für Erstere zahlt man hier, je nach Qualität des Baums, 16 bis 18 Euro für einen Meter. Die Nordmanntanne ist etwas teuer. Zwischen 18 und 22 Euro muss man hier pro Meter bezahlen. Ein typischer Nordmanntannen-Weihnachtsbaum von 2,5 Metern Höhe kostet hier also etwa 45 bis 55 Euro. Wobei exklusivere Bäume teurer sein können. Dafür seien die Bäume immer frisch und die Mitarbeiter würden fair bezahlt, sagt der Landwirt. Außerdem gibt es auf dem Hof die Möglichkeit selber einen Baum zu schlagen oder einen Baum aus dem Forst auszusuchen und schlagen zu lassen. Mehr Tipps: So kommt der Weihnachtsbaum sicher heim Viel günstiger ist es auch online oder im Baumarkt nicht immer, außer es gibt Rabatte oder ein Sonderangebot. Regulär kostet eine zwei Meter bis 2,5 Meter hohe Nordmanntanne 45,99 Euro, bei OBI. Dafür sind die Bäume sehr viel weniger regional und frisch. Sie würden aus Dänemark importiert und in der Regel nur einmal, zu Beginn der Adventszeit geliefert, gibt der Markt auf Anfrage an. Regional ist nachhaltig Wer also nach einer individuellen und regionalen Alternative für ein kleineres Portemonnaie sucht kann bei privaten Anbietern fündig werden. An der Jöllenbeckerstraße gibt es einen. Am Schnatsweg 1 werden Nordmanntannen aus einem Forst in Holterdorf verkauft. Hier gibt es hauptsächlich kleinere Bäume, für Familien und Häuser mit niedrigeren Decken, sagt der Betreiber. Eine zwei Meter große Nordmanntanne bekommt man hier für 38 Euro. Kleine Stände und regionale Unternehmen wie die Reitsportanlage Hollmann-Raabe oder den Hof Meyer zu Bentrup für den Weihnachtsbaumkauf zu besuchen kann besonders im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvoll sein. Denn der lokale Anbau und die dadurch kurzen Transportwege sind umweltfreundlicher. Einen Weihnachtsbaum im Topf zu kaufen findet Landwirt Hollmann-Raaber hingegen nur &bdquo;eine Spielerei.“ 90 Prozent der eingetopften Weihnachtsbäume würden nicht richtig angehen, wenn man versucht sie nach den Festtagen einzupflanzen, sagt er.

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