Musikalisches Highlight in der Bielefelder Komödie

Bielefeld. Die schwedischen Wochen in der Bielefelder Komödie haben begonnen: Am Klosterplatz gibt es gleich zwei Jubiläen zu feiern – 50 Jahre IKEA und 50 Jahre &bdquo;Waterloo“. Und damit ist nicht die Schlacht von Napoleon Bonaparte im heutigen Belgien gemeint (die ist mehr als 200 Jahre her), sondern der Durchbruch der schwedischen Popband ABBA beim Grand Prix im Seebad Brighton. Der Song &bdquo;Waterloo“ war das erste Glied einer schier endlos erscheinenden Kette von Ohrwürmern, die sich bis heute in den Lauschlappen gleich mehrerer Generationen festsetzte. Ein Phänomen, das man dem Publikum in der Komödie vom ersten Ton anmerkte. Diese beiden &bdquo;runden Geburtstage“ nimmt das Lustspielhaus nun zum Anlass, ein musikalisches Ohrwurm-Spektakel in Szene zu setzen mit dem Stück: &bdquo;Waterloo im Bällebad“. Ebendort, im blau-gelben Einrichtungstempel am Südring im schönen Brackwede begegnen sich Inka, Anke, Klaus und Erwin, also die Filialleiterin, die Bademeisterin vom Smoland, der Lager-Azubi und der Kunde, der den Ausgang nicht fand und unfreiwillig in der IKEA-Bettenabteilung übernachtete. ABBAtare kollidieren mit einem Gewürzgurkenlaster auf der A2 Zur Jubiläumspartie wollten die ABBAtare aus London kommen, diese aber, also der Spezial-Bühnen Beamer, kollidierten auf der A2 mit einem Gewürzgurkenlaster. Chefin Inka hat also ein Problem, Bällebad-Beauftragte Anke ein anderes – sie kann nicht tanzen: &bdquo;Ich wär’ gern eine Dancing Queen, um allen zu zeigen, dass in mir mehr steckt, als Gebäck“...und Köttbullar...und Daimtorte...und ein kalter Hotdog morgens um zehn. Der tumbe Erwin, der die halbe Nacht den Pfeilen auf dem Fußboden gefolgt ist, ohne den Ausgang gefunden zu haben, hatte mal, wie sich herausstellt, ein Gspusi in der Jugend mit eben jener Filialleiterin, aber was das Muttersöhnchen noch nie hatte: Sex! Zum Glück kennt Inka den Weg – immer die Pfeile entlang – zur Bettenabteilung. Ob Erwin allerdings auf dem Schlafmöbel &bdquo;Brimnes“, &bdquo;Platsa Tällasen“ oder &bdquo;Sagesund“ defloriert wurde, bleibt ein Geheimnis. Und Klaus öffnet sein Herz für die Bademeisterin, für seine ,Dancing Queen’ – young and sweet, only seventeen.“ Technische Panne bei der Generalprobe grandios überbrückt ABBA geht immer, die Musik der Schweden sind Kult, ebenso Billy und der Inbusschlüssel. Da kann einfach nichts schiefgehen. Bei der Generalprobe hat aber doch etwas nicht so richtig funktioniert, die Headsets der Schauspieler versagten kurzzeitig. Wie aber der Lager-Azubi, gespielt von Kevin Lavenia diese fünf unfreiwilligen Minuten überbrückte, war oscarreif – Chapeau! Seine Chefin Inka (Vera Gobetz) und seine neue Dancing Queen, Sina Schulz, überzeugten mit herausragenden Stimmen und Patrick Stauf als, im Einrichtungshaus vergessenes Muttersöhnchen mit Sex-Machine-Potenzial konnte punkten mit seiner Wandlungsfähigkeit und Spritzigkeit. Alles in allem ein sehr gelungenes Stück, wir freuen uns auf die nächsten 50 Jahre IKEA. Lesen Sie auch: &bdquo;Stille Nacht - das Weihnachtsmusical“ im Spiegelzelt &bdquo;Waterloo im Bällebad“ wird bis Sonntag, 5. Januar, noch 25 Mal aufgeführt, auch an besonders prickelnden Abenden mit Sekt und &bdquo;Happy New Year-Häppchen“ am Silvester (74 bis 78 Euro). Bei den anderen Vorstellungen sind Karten ab 20 Euro zu bekommen online unter www.komoedie-am-klosterplatz.de/abba.

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