Überall Häme in den Medien: Das hat Bielefeld nicht verdient!

Bielefeld spielt, nimmt man die Einwohnerzahl als Maßstab, nicht in einer Liga mit Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln. Und so ist es nicht erstaunlich, dass Erwähnungen in überregionalen Medien eher die Ausnahme als die Regel sind. In den vergangenen Tagen wurde die Stadt jedoch gleich mehrfach genannt. Nur leider waren die Anlässe durchgängig herablassender Art. Den Auftakt machte Regisseur Barrie Kosky am 19. November in Berlin. Schauplatz der Äußerung war das Haus der Berliner Festspiele. Dort machte die Berliner Kulturszene ihrem Ärger über die drohende Kürzung im Kulturetat Luft. 2025 soll der um 130 Millionen Euro gekürzt werden. Kosky kommentierte das laut Berliner Zeitung in einer Videobotschaft: &bdquo;Berlin ohne Kultur ist nur Bielefeld mit big buildings.“ (übersetzt: mit großen Gebäuden, Anmerkung der Redaktion) Bielefeld als Schreckenszenario, das die Berliner Kulturszene an die Wand malt – was für eine Frechheit! News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Bielefelder Bordell im Tatort Doch es geht noch derber, wie der Tatort am vergangenen Sonntag, 24. November, deutlich machte. Die Kölner Polizisten Max Ballauf und Freddy Schenk ermitteln in einem Bordell, nachdem ein Haustechniker aus dem Fenster im siebten Stock gefallen ist. Ein Großteil des Krimis beschäftigt sich mit der Lebensgeschichte der Prostituierten, die in dem Bordell arbeiten. Zwei von ihnen, Jasmin (gespielt von Antonia Bill) und Tani (gespielt von Maddy Forst), unterhalten sich in einem Auto. &bdquo;Warum hauen wir nicht einfach ab?“, fragt Jasmin. Tani will wissen, ob sie ans Meer oder in die Berge wollen. Daraufhin Jasmin: &bdquo;Meer! Meer mit Palmen!“ Tanis Antwort: &bdquo;Bitte nicht! Das erinnert mich an den schlimmsten Puff in Bielefeld.“ Und dann kommt, was viele Bielefelder mittlerweile absolut nicht mehr hören können: &bdquo;Aber das gibt’s doch gar nicht“, sagt Jasmin grinsend. &bdquo;Was ganz Neues“, entgegnet Tani und beide beginnen laut zu lachen. Vielleicht ist es ja tatsächlich diese Geschichte von der Bielefeld-Verschwörung, die Bielefeld in vielen deutschen Medien immer wieder zum Synonym für Provinz werden lässt. Bielefeld bekommt den &bdquo;Scheuer-Oskar“ Den vorläufigen Schlusspunkt setzte am vergangenen Montagabend, 25. November, die ARD in der Sendung &bdquo;Die 100 – was Deutschland bewegt“. Dabei wurde das Bielefelder Radfahrwerbevideo vorgestellt. Journalistin Anna Planken berichtet dem Publikum, der Imagefilm habe die Stadt 55.000 Euro gekostet. &bdquo;Und übrigens noch mal 55.000 Euro für die Premierenfeier.“ Lesen Sie auch: Steuerverschwendung: Bielefeld bekommt für Radvideo Negativpreis der &bdquo;ARD“ Bielefeld bekam deshalb in der Sendung den dritten Platz und einen kleinen &bdquo;Scheuer“-Oskar: eine Figur mit goldenem Hollywood-Oscar-Körper, mit aufmontiertem Foto des Gesichts des Ex-Verkehrsministers. Die &bdquo;Scheuer“-Auszeichnung ist nach dem ehemaligen Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur benannt. Er war dafür verantwortlich, dass dem Steuerzahler die geplatzte Pkw-Maut teuer zu stehen kam. Bund und Betreiberfirma einigten sich auf eine Schadenersatzzahlung von 243 Millionen Euro, ruft Planken in Erinnerung. Bereits zuvor war das Bielefelder Radvideo scharf kritisiert worden. Der Bund der Steuerzahler nahm es in sein Schwarzbuch auf und prangerte die Investition an. Verkehrsdezernent Martin Adamski hatte schon im Jahr zuvor gegenüber nw.de Fehler bei der Umsetzung der Radelwerbung eingeräumt. &bdquo;Wir müssen das nicht schönreden, die Kritik ist angebracht“, sagte er. Weitere Informationen: Verschwendung oder gut investiert: Teure Party für Bielefelder Fahrradstadt-Video

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