Neuer Betreiber: Ehemalige Bielefelder AWO-Tagespflege wieder in Betrieb

Bielefeld. Es ist wieder Leben eingekehrt in die ehemalige Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) an der Rosenhöhe 24. Zum 1. November hat der gemeinnützige Verein &bdquo;Sozial.Sinn für Gesundheit und Soziales“ die Räume übernommen, die infolge der Insolvenz des AWO-Bezirksverbandes OWL Anfang Februar geschlossen worden waren. Unter dem neuen Namen &bdquo;Tageszentrum Mira“ werden jetzt wieder Betreuungsplätze für 13 Seniorinnen und Senioren angeboten. Sozialsinn mit Sitz in Bielefeld-Brackwede ist 2018 von einem Netzwerk von Fachleuten gegründet worden und bietet Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialwesen an. Dabei geht es um Alltagsassistenz, Seniorenarbeit, Projekte gegen Einsamkeit, Flüchtlingsberatung und Diversität in der Pflege. Der Verein hat einen eigenen ambulanten Pflegedienst (&bdquo;Pflege.Sinn“ in direkter Nähe zur Rosenhöhe an der Brackweder Straße). Und jetzt ist als Ergänzung die teilstationäre Tagespflege hinzugekommen. Daraus soll aber in Zukunft noch mehr werden. In Zeiten, in denen die Pflegedienste auf die Straße gehen, weil die Bedingungen in der Pflege für viele nicht mehr ertragbar sind, weil mehr und mehr mangels Refinanzierung in die Insolvenz schliddern, ein mutiger Schritt. &bdquo;Pflege steht auf“, ist beispielsweise die geplante Demonstration am Mittwoch, 20. November, in Berlin überschrieben, an der mutmaßlich auch zahlreiche Bielefelder teilnehmen. &bdquo;Ja, es ist nicht ohne Risiko“, räumt Yasin Sever, Vorsitzender von Sozialsinn, ein. So wie es nach der Gründung schon häufiger Mut und Risikobereitschaft gebraucht habe. Sozialsinn ist Mitglied im Paritätischen Aber der Verein, der Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband ist und dem Aktionsbündnis Pflege angehört, hat sich nach eigenen Worten vom Dachverband intensiv beraten lassen. &bdquo;Wir haben rauf und runter gerechnet, Kosten und Personalschlüssel überdacht“, sagt Sever. &bdquo;Wenn wir gute Besucherzahlen erreichen, müssen wir uns keine Gedanken machen.“ Die Rosenhöhe scheint ein guter Standort für Tagespflege zu sein. Das &bdquo;Haus Rosenhöhe“ der AWO, gegründet 1986, zählte zu den ältesten Einrichtungen der Stadt in diesem Bereich. Nachdem sie am Standort mehrfach umziehen musste, hatte die AWO im Zuge der Sanierung des benachbarten Seniorenzentrums im neuen &bdquo;Haus E“ 2016 die Tagespflege in nagelneue Räume übersiedeln lassen. Lesen Sie auch: Schließung des Bielefelder Wilhelm-Augusta-Stifts wirft Fragen auf Diese Tagespflege hat Sozialsinn jetzt angemietet. Die AWO habe den Übergang sehr kooperativ begleitet. Salih Kocabey, Fachbereichsleiter für Pflege und Betreuung bei Sozialsinn, freut sich besonders darüber, dass die Räume so lichtdurchflutet und großzügig sind. Dort werden die künftigen Gäste montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr von qualifizierten Betreuerinnen umsorgt. Eine Hauswirtschafterin wird in der Wohnküche dafür sorgen, dass für jeden - mit Rücksicht auf die jeweiligen Essensgewohnheiten - leckeres, frisches Essen auf den Tisch kommt. Tagespflege für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund Sever und Kocabey betonen, dass das &bdquo;Tageszentrum Mira“ Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte offen steht. Das multinationale Team habe den Vorteil, in zahlreichen Sprachen kommunizieren, Rücksicht nehmen und beraten zu können. Im Begegnungszentrum an der Rostocker Straße funktioniere das hervorragend, sagt Salih Kocabey. Lesen Sie auch: Insolvenzverfahren erfolgreich abgeschlossen - AWO OWL gerettet Haus &bdquo;Mira“ soll dann auch mal mehr werden als nur eine Tagespflege. Dem Verein Sozialsinn schwebt vor, dort beispielsweise auch Qualifizierungsangebote für Pflegefachkräfte anzubieten oder andere flankierende Angebote der Seniorenbetreuung. &bdquo;Aber da sind wir noch ganz am Anfang unserer Überlegungen“, sagt Yasin Sever. Tag der offenen Tür an der Rosenhöhe Bielefeld Jetzt wird am Samstag, 23. November, erst einmal Einweihung gefeiert, zu der unter anderem auch Sozialdezernent Ingo Nürnberger erwartet wird. Nach dem offiziellen Teil geht es mit dem Tag der offenen Tür weiter. Alle, die nach einem Tagespflegeangebot für Angehörige suchen, sind in der Zeit von 14 bis 18 Uhr im Tageszentrum willkommen. Darüber hinaus ist Haus &bdquo;Mira“ aktuell nur per E-Mail erreichbar, da die Telefonanlage noch nicht umgeschaltet werden konnte. Wer an tageszentrum-mira@sozialsinn.de schreibt, wird jedoch umgehend kontaktiert, verspricht Salih Kocabey.

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