Gewalt in Bielefeld

Ausgerastet am Bielefelder Hauptbahnhof: Krimineller greift Polizisten mit Flasche an

Erst reißt er sich die Klamotten vom Oberkörper, dann zerschlägt er eine Flasche und geht auf die Beamten los. Als er sich selbst verletzt, greifen sie ein.

Die Bundespolizisten mussten ihr Pfefferspray einsetzen, um den wütenden Mann zu überwältigen. | © Symbolfoto: dpa / Paul Zinken

15.10.2024 | 15.10.2024, 15:00

Bielefeld. Der Mann war plötzlich außer sich. Wie die Bundespolizei mitteilte, riss der 36-Jährige sich die Kleidung vom Oberkörper, zerschlug eine Glasflasche am Boden und ging dann mit der abgebrochenen Flasche auf die Beamten zu. Als diese ihre Reizgas-Geräte zücken, verletzte sich der Betrunkene sogar selbst.

Wie konnte es am Montagnachmittag, 14. Oktober, zu diesem Vorfall am Bielefelder Hauptbahnhof kommen? Nach Angaben der Bundespolizei war der Mann schon vor der Abfahrt eines Zuges von Bielefeld nach Lemgo aufgefallen. Der algerische Staatsbürger hatte laut Bundespolizei versucht, Fahrgäste zu bestehlen.

Das Bahnpersonal verwies den Mann des Zuges und rief die Bundespolizei. Der Mann reagierte aggressiv und bespuckte den Zugbegleiter. Die hinzugerufenen Beamten nahmen den betrunkenen Mann mit zur Wache, nahmen dort seine Personalien auf und entließen ihn daraufhin wieder ins Freie.

Konsum von Drogen und Medikamenten teils als Ursache

Seit Jahren fallen insbesondere nordafrikanische Langfinger am Bahnhof und in den Zügen auf. Sozialarbeiter bestätigen, dass Flüchtlinge aus dem nordafrikanischen Raum öfter als andere als problematisch auffallen. Auch von selbstverletzendem Verhalten wurde in diesem Zusammenhang immer wieder berichtet. Hierbei hatte auch der Konsum von Drogen und bestimmten Medikamenten seine Ursache.

Lesen Sie auch: Polizeieinsatz am Hauptbahnhof Bielefeld: Zug-Intensivtäter landet hinter Gittern

Die kriminelle Sozialisation dieser Migranten lasse sich teilweise damit erklären, dass sie schon im Heimatland auf der Straße lebten oder sich spätestens auf ihren teilweise langen Fluchtwegen von Südeuropa nach Deutschland nahezu ohne Hilfe durchschlagen müssten. Das dabei erlernte kriminelle Verhalten sei bei vielen nicht leicht zu verändern, berichten Flüchtlingshelfer.

Nachdem der mutmaßliche Taschendieb entlassen worden war, rastete der Mann erneut aus. Er entkleidete seinen Oberkörper, zerschlug eine Flasche und ging plötzlich mit dem abgebrochenen Flaschenhals in der Hand auf die Wache der Bundespolizei zu. Dort bedrohte er eine Streife. Diese drohten daraufhin mit ihren Reizstoffgeräten.

Bielefelder Polizisten stoppen Mann mit Pfefferspray

Das stoppte den Mann zwar, doch nun verletzte er sich selbst am Kopf und Oberkörper. Die Beamten setzten nun zur Verhinderung weiterer Verletzungen ihr Pfefferspray ein, überwältigten den 36-Jährigen und fesselten ihn, wobei er erheblichen Widerstand leistete. Unter Polizeibegleitung wurde er zur Versorgung seiner Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Beamten leiteten Strafverfahren gegen ihn ein wegen Widerstands, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung, Körperverletzung und versuchten Diebstahls.