Bielefeld. Die Entscheidung, einem Bielefelder „Cannabis-Club“ den Anbau von Cannabis zu erlauben, stößt bei lokalen CDU-Politikern auf scharfe Kritik. Vincenzo Copertino, CDU-Stadtrat und Vorsitzender des CDU-Netzwerks Gesundheit, äußerte Bedenken hinsichtlich der Gesundheitsfolgen für die Bürgerinnen und Bürger. „Die Freigabe von Cannabis gegen den Rat aller Fachleute aus Medizin, Polizei und Justiz ist der schwerste Fehler, der je in der Gesundheitspolitik gemacht worden ist“, so Copertino.
Er sieht in den aktuellen Herausforderungen des Gesundheitssystems wie der Kostenexplosion in der Pflegeversicherung und dem Ärztemangel keine Rechtfertigung für die Legalisierungspolitik der Bundesregierung.
Die CDU-Kreisvorsitzende Christiana Bauer kritisierte das Gesetz zur Freigabe von Cannabis als unzureichend und einseitig. Sie bemängelte, dass die Folgen der Legalisierung vor allem von den Ländern und Kommunen getragen werden müssten. „Alle Medizinerverbände warnen vor dem Cannabiskonsum“, betonte Bauer und verwies auf die Gefahr von zunehmenden psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen durch den leichteren Zugang zu Cannabis. „Freier Verkauf und Cannabis-Clubs halten junge Menschen nicht von Drogen fern, sondern führen sie an den Konsum heran“, warnte sie.
Erster Cannabis-Club in NRW öffnet in Bielefeld
Die CDU-Vertreter fordern eine Rückbesinnung auf die Suchtprävention und plädieren für eine politische Kehrtwende in der Drogenpolitik der Bundesregierung. Die Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere der Kinder und Jugendlichen, sollte nach ihrer Auffassung im Vordergrund stehen.
Der Verein „Joints Venture“ in Bielefeld hat jüngst als erster „Social Club„in ganz Nordrhein-Westfalen eine Genehmigung für den Anbau von Cannabis bekommen. Der Bielefelder Club hat in der Friedenstraße in unmittelbarer Nähe zum Jahnplatz eine Ausgabestelle für seine 500 Vereinsmitglieder eingerichtet.
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