Pompöse Einrichtung: Bielefelder Modegeschäft startet auf XXL-Fläche

Bielefeld. Markus Finke ist ein Unternehmer, der gern gegen den Strom schwimmt. &bdquo;Wir wollten ein Zeichen setzen“, erklärt er rückblickend seine Entscheidung vor gut einem Jahr. Damals begann er, seine Bielefelder Geschäfte neu aufzustellen. Inzwischen haben die letzten Handwerker die Baustellen verlassen. Auch Finke First, das letzte der insgesamt drei Projekte, erstrahlt nun in neuem Glanz - und die Altstadt ist um eine Attraktion reicher. Vorausgegangen war eine Neuaufteilung der Warensortimente des Finke-Portfolios. Im Stammhaus an der Niedernstraße musste alles raus, den Platz frei machen für das kürzlich eröffnete Sportgeschäft Finke Intersport. Lesen Sie dazu: Sportgeschäft &bdquo;Intersport Finke“ eröffnet in Bielefeld Die Herrenkollektion kam in die ehemalige Peter Hahn-Filiale wenige Häuser weiter, die verbliebene Damenmode zu Finke First an der Obernstraße 10. Um dort alles ansprechend zu präsentieren, musste der Laden vergrößert werden. Lesen Sie dazu: Weiteres Modegeschäft schließt in der Bielefelder Innenstadt Unternehmer nutzt zwei Bielefelder Altstadt-Objekte Zusätzliche Quadratmeter fand der Kaufmann in einem angrenzenden Gebäude an der Goldstraße. Das Maßatelier &bdquo;Samt und Seide“ wollte seinen Standort aufgeben. Für Finke ein Glücksfall: Die Immobilie wie auch das von ihm angemietete Objekt an der Obernstraße gehören ein und demselben Besitzer. Einer Zusammenlegung beider Flächen stand nichts im Wege. Und so sieht sie nach sechswöchigem Umbau aus, die schöne neue Modewelt, ein Herzstück der Altstadt: Geblieben ist der Eingang zur Obernstraße, hinter dem sich Besuchern zunächst das vertraute Bild bietet. Etwa im letzten Drittel, vorbei an Tischen mit aktuellen Strickwaren und Accessoires der Saison und vorbei an Stangen mit Kollektionen bekannter Labels öffnet sich der Raum neuerdings nach links. Geschwungene Treppe zu besonderem Sortiment Für die Erweiterung mussten zwei Umkleiden und ein Magazin verschwinden, die Wand durchbrochen und die Decke mit Säulen gestützt werden. Der Höhenunterschied zwischen beiden Flächen, 50 Zentimeter, gleichen neuerdings drei Stufen aus. Hingucker ist eine geschwungene Treppe, laut Finke, im typischen Stil der Nachkriegsarchitektur. Leicht und elegant. Der Aufgang führt in die Galerie darüber mit einem besonderen Sortiment. Den Bodenbelag hat der Bauherr ganz dem damaligen Zeitgeist entsprechend ausgewählt - Linoleum mit dem Aussehen cremefarbener Natursteine. Die wiederum passen zum Anstrich des Treppengitters und Handlaufs. Gold ist die Farbe der Wahl. Businessmode und Festliches für junge Bielefelderinnen Finke erklärt warum: &bdquo;Weil wir hier an der Goldstraße sind.“ Wobei diese Adresse für den Laden offiziell keine Rolle spielt. Auf einen zweiten Eingang, der sich dann zwischen &bdquo;Alt Bielefeld“ und der Tapasbar &bdquo;Bodega“ befände, hat man verzichtet. Stattdessen erstreckt sich zwischen beiden Lokalen eine Schaufensterfront. Und was ist anders in dem neuerdings gut 800 Quadratmeter großen Fachgeschäft? Eine Reihe bekannter Marken wie Riani und Bogner, die es von der Niedernstraße mit rüber geschafft haben, und ebenso die Abteilung &bdquo;Formal and Festive“ oben in der Galerie. &bdquo;Ein Angebot für Modeeinsteigerinnen“, erläutert Finke. Businessmode und festliche Outfits, die auch junge Frauen ansprechen sollen. Vier-Millionen-Euro-Investition in Bielefeld Fast 40 Jahre ist Finke First an der Obernstraße. Erst 2019 hatte sein Besitzer das Geschäft erweitern und rundum modernisieren lassen. Knapp eine Million Euro nahm er damals dafür in die Hand, für die jüngste Neu-Positionierung seiner drei Bielefelder Geschäftszweige waren es insgesamt vier Millionen. Deutlich sachlicher als die umgestaltete Stilwelt für Damen mutet das kürzlich eröffnete Herrengeschäft an der Niedernstraße an. Grau, Silber und Weiß prägen dort den &bdquo;Fabric Style“ der 400 Quadratmeter großen Verkaufsfläche. Wo früher der Filialist Peter Hahn seinen Kundinnen eher klassische Bekleidung verkaufte, setzen neuerdings auch italienische Marken modische Akzente. Zielgruppe: Männer, die Mut zur Veränderung haben. Neu für die Herren: Oldtimer-Modelle als Shopping-Deko Um den Herren den Einkauf als Erlebnis zu inszenieren, hat Finke eine nicht alltägliche Dekoration ausgewählt. Oldtimer-Modelle unterschiedlicher Fahrzeug-Typen lockern das Sortiment vom Anzug bis zur Socke auf. Ob Ente (Citroën 2CV), ob Alfasud (Alfa Romeo-Klassiker der 70er) oder ein 123er Mercedes-Taxi - Autos sind laut Finke ein &bdquo;hochemotionales Thema“. &bdquo;Fast jeder, der hier reinkommt, kann mit den Modellen etwas Persönliches verbinden“, ist er überzeugt.

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