An dieser Auszubildenden aus Bielefeld können sich einige ein Beispiel nehmen

Bielefeld. Die Zahl lässt aufhorchen und erschreckt: 44 Prozent der Unternehmen in Ostwestfalen gaben in der aktuellen Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) an, dass sie ihre Ausbildungsplätze in 2023 nicht besetzen konnten. Viele beklagen mittlerweile seit Jahren, dass es immer schwerer sei, gute Auszubildende zu finden – und dass die Qualität der Bewerbungen stark nachgelassen habe. Celina Gicevic zeigt, dass es auch ganz anders sein kann. Die 22-Jährige hat im Sommer ihre Ausbildung zur Immobilienkauffrau mit Bestnote abgeschlossen. Und ruht sich nicht darauf aus. Work-Life-Balance, möglichst viel Freizeit und wenig arbeiten: Ja, das kenne sie auch von einigen Leuten ihres Alters. &bdquo;Aber in meinem Bekanntenkreis wollen eigentlich alle richtig was tun und sich etwas aufbauen, in ganz unterschiedlichen Bereichen“, sagt Gicevic, die &bdquo;in Melle auf dem Land aufgewachsen“ ist und dort ihr Abitur gemacht hat. Der Austausch im Freundeskreis, beispielsweise auch zum Thema Weiterbildungsmöglichkeiten, sei sehr spannend und inspirierend. Jeder sei da auch ein Stück weit seines Glückes Schmied. Lehramt oder Immobilien, das war die Frage Lehramt oder Immobilien sei für sie die Frage gewesen. Zur Freude von Marius Jagiello entschied Gicevic sich für Immobilien. Der 37-jährige Immobilienkaufmann und Sachverständige für Immobilienbewertung leitet als Teilhaber die Filiale des Unternehmens &bdquo;Immobilien am Buschkamp“ an der Jöllenbecker Straße. Und hat selbst seinerzeit die Ausbildung mit Bestnote abgeschlossen. In seiner Jugend sei er hingegen nur ein mittelmäßiger Schüler gewesen. Aber wenn man dann etwas finde, was einem wirklich Spaß macht und seine Chance nutzt, sei man automatisch erfolgreich und überdurchschnittlich gut, sagt er. Lesen Sie auch: Viele Firmen wollten sie nicht: Jetzt hat diese Bielefelderin ihren Traumjob gefunden &bdquo;Wir haben in der Regel auch kein Problem, gute Azubis zu finden“, ergänzt Jagiello. Das Wichtigste sei das Menschliche: Das müsse passen. Wichtig seien in der Branche zudem Empathie und Charisma. Verkauf von Wohnungen, Häusern oder Höfen oder Hausverwaltung: Celina Gicevic sei zudem sehr flexibel und in unterschiedlichen Bereichen einsetzbar. Zudem sehr gut strukturiert und organisiert – und zuverlässig. Und bereit, &bdquo;auch mal zehn Minuten länger zu arbeiten“. Durchhaltevermögen und Konzentration auf Stärken Dass sie einen Führerschein habe, sei ebenfalls von Vorteil, um alle Objekte gut erreichen zu können. &bdquo;Deshalb nehmen wir auch gerne Abiturienten“, ergänzt Jagiello. Die Azubis arbeiteten schnell sehr selbstständig. Leistungsbereitschaft, Konstanz, Disziplin und Durchhaltevermögen, fokussiert zu arbeiten und sich auf seine Stärken zu konzentrieren: Das habe sie auch bei ihren Hobbys – Reiten, Voltigieren und früher Leistungsturnen – gelernt und verinnerlicht, so Gicevic. Lesen Sie auch: Start-up aus Bielefeld bringt Praktika und Ausbildungsplätze in die Schulen Und mit dem Einser-Abschluss als Immobilienkauffrau gibt sie sich noch nicht zufrieden. Parallel zu ihren letzten Ausbildungsmonaten hat Gicevic im dritten Lehrjahr bereits mit einem gemeinsam von der Hochschule Bielefeld und dem Rudolf-Rempel-Berufskolleg angebotenen, berufsbegleitenden Bachelor-Studium &bdquo;Wirtschaft“ begonnen. &bdquo;Das ist zweimal in der Woche abends und am Samstag“, berichtet die junge Immobilienexpertin, die nach Abschluss ihrer Ausbildung jetzt bei Immobilen am Buschkamp in der Hausverwaltung arbeitet. Traumimmobilie gefunden, mit Pferden am Haus Klar, sich zwischendurch auch auszuruhen und abzuschalten sei wichtig, um gesund zu bleiben, ergänzt die 22-Jährige. Aber sie empfinde es nicht so, als dass das zu kurz komme bei ihr. Das sei auch immer eine Sache der Wahrnehmung. Und noch etwas hat Celina Gicevic bereits geschafft: ihre Traumimmobilie zu finden. Zusammen mit ihrem Freund wohnt sie auf dem Hof seiner Familie in Melle, &bdquo;mit Pferden am Haus und viel Natur drumherum“.

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