Kulinarischer Neustart: Bald Gastro-Neueröffnung auf Bielefelder Sparrenburg

Bielefeld. Er ist noch jung an Jahren, gekocht hat René Sygusch aber schon in hochklassigen und illustren Orten. So stand er etwa im Drei-Sterne-Restaurant &bdquo;Traube Tonbach“ in Baiersbronn am Herd, schaute dem Starkoch Thomas Keller in Kalifornien über die Schulter oder bereitete Meeresfrüchte im schwedischen Gourmetrestaurant Frantzén zu. Der 29-Jährige wird bei all seinen Stationen aber wohl kaum geahnt haben, dass er die Reihe Schwarzwald, San Francisco und Stockholm mit &bdquo;Sparrenburg“ fortführen würde. Und doch ist es jetzt genau so gekommen – und nun auch hochoffiziell. Bei einem Ortstermin in den wegen der Renovierungsarbeiten aktuell wenig einladenden Räumen des traditionsreichen Sparrenburg-Restaurants wurde René Sygusch als neuer Gastronom im Bielefelder Wahrzeichen vorgestellt. Läuft alles nach Plan, wird er am 1. April 2025 starten. Und er will beim Sprung in die Selbstständigkeit auch neue Wege gehen. Alltagstaugliches Angebot mit regionaler Küche Denn trotz seiner Erfahrungen in hochklassigen Restaurants hat der gebürtige Gütersloher nicht vor, irgendwann einen Michelin-Stern oder eine Haube von Gault Millau auf die Burg zu holen. &bdquo;Das Angebot soll alltagstauglich sein“, sagt Sygusch, der beim Gütersloher Spitzenkoch Bernhard Büdel im Restaurant &bdquo;Medium“ gelernt hat. Immerhin sind auf der Sparrenburg Familien, Touristen oder einfach nur Leute, die mit ihrem Hund eine Runde drehen. &bdquo;Und die wollen wir nicht mit einem zu steifen oder teuren Restaurant abschrecken.“ Stattdessen soll es ein &bdquo;Rundumangebot“ geben, das auf frische mitteleuropäische Küche mit internationalen Einschlägen setzt. &bdquo;Damit wollen wir dann auch so gut sein, dass die Leute auch im Winter auf die Burg kommen“, sagt Sygusch. Zunächst soll das Restaurant, dessen exakter zukünftiger Name noch nicht endgültig feststeht, von Mittwoch bis Sonntag geöffnet sein, am Wochenende auch mittags. Sieben Tage in der Woche werden Sygusch und sein Team wiederum von 10 bis 18 Uhr den Kiosk der Burg betreiben. Restaurant und Kiosk der Sparrenburg in einer Hand Er löst damit Mike Cacic von der Bielefelder Braumanufaktur ab, der den Verkaufsstand in diesem Jahr als Interimslösung führte und durchaus Interesse an einem Fortbestand seines Engagements gezeigt hatte. &bdquo;Der Kiosk gehörte zum Gesamtpaket dazu“, erläutert Jürgen Bültmann, kaufmännischer Leiter des Immobilien-Servicebetriebes (ISB) der Stadt. &bdquo;Die Brauerei hat das hier ganz wunderbar gemacht, die Gastronomie auf der Burg wird aber zukünftig in einer Hand bleiben. Dafür sind die Kapazitäten hier zu begrenzt.“ René Sygusch plant, das Angebot mit günstigen Getränken und Snacks aufrechtzuerhalten. Sich selbst Konkurrenz will er sich aber sicher nicht machen. &bdquo;Die Katze wird sich schon nicht in den Schwanz beißen.“ Ob es das neue &bdquo;Sparrenburger“-Bier der Bielefelder Braumanufaktur auch im kommenden Jahr noch auf der Burg geben wird, kann Sygusch noch nicht sagen. &bdquo;Möglicherweise“, gibt er sich diplomatisch – es würden noch Gespräche laufen. Insgesamt würde das Bier aus der Stadt aber durchaus gut in sein Konzept passen. &bdquo;Regionale Produkte spielen eine große Rolle“, sagt der 29-Jährige. Lesen Sie auch: Millionen-Sanierung kommt: So geht es weiter auf der Bielefelder Sparrenburg Bis das erste regionale Bier gezapft oder das erste Steak aus heimischer Zucht aus der Pfanne kommt, werden noch ziemlich exakt fünf Monate ins Land gehen. Und die werden es sowohl für den neuen Pächter als auch für die Mitarbeiter des ISB in sich haben. Denn die Renovierung des altehrwürdigen Gemäuers ist noch voll im Gange. &bdquo;Das Gebäude ist jetzt von allen Schadstoffen befreit“, sagt ISB-Architektin Eva Schreiber mit Blick auf das nackte Gemäuer. 1,5 Millionen Euro investiert die Stadt in die Sanierung des Restaurants und des Saals im Obergeschoss. René Sygusch wird die Küche und das Interieur des Lokals beisteuern.

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