Kriminelles Zwiebelprinzip

Kleiderdieb scheitert in Bielefeld mit vertracktem Kunststück

Sechs auf einen Streich: Ein Mann auf der Durchreise wollte seine Garderobe etwas aufhübschen, allerdings ohne dafür zu bezahlen – von der Umkleide in U-Haft.

Blick in eine Boutique. (Symbolbild) | © Pixabay

27.09.2024 | 27.09.2024, 05:00

Bielefeld. Ein 32-jähriger Mann versuchte sich am Montag, 23. September, als Magier, indem er mit vollen Händen in die Umkleidekabine einer Boutique verschwand und diese mit leeren Händen wieder verließ. Von dort ging es dann allerdings nicht in den Olymp der Trickdiebe, sondern direkt in U-Haft, weil er sein Kunststück dem falschen Publikum präsentierte.

Denn der Ladendetektiv eines Bekleidungsgeschäftes an der Bahnhofstraße Ecke Stresemannstraße habe gegen 13.50 Uhr beobachtet, wie der potenzielle Kunde mit mehreren Kleidungsstücken die Umkleidekabine betrat und nach einer Weile auch wieder herauskam – jedoch ohne die zuvor ausgesuchte Ware, berichtet Polizeisprecherin Hella Christoph. Kaum hatte der Kunde dann ohne offensichtliche Kaufabsicht die Kasse passiert, habe ihn der Wächter der Zahlungsmoral angesprochen. „Er stellte fest, dass der Täter die sechs entwendeten Kleidungsstücke – zwei T-Shirts, drei kurze Hosen und ein Sweatshirt – angezogen hatte und somit unter seiner Kleidung trug.“

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Zwar hatte der Ladendieb weder Geld noch Ausweispapiere dabei, doch stellte das die hinzugerufenen Polizisten beim Ermitteln seiner Identität vor keinerlei Probleme: Bei ihrem gut verpackten Gegenüber mit dem ungelenken Gang handelte es sich um einen 32-Jährigen mit georgischer Staatsangehörigkeit. „Er gestand den Polizisten den Diebstahl und äußerte, sich auf Reisen zu befinden“, so Christoph. Die Beamten schickten ihn zurück in die Umkleidekabine und nahmen ihn danach fest wegen Fluchtgefahr. Kriminalbeamte führten ihn anschließend dem Haftrichter vor, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ.