„Machen uns lächerlich“: Bezirksvertreter kritisieren Bielefelder Verwaltung scharf

Bielefeld. &bdquo;Jetzt reicht’s“, so der Tenor der Dornberger Bezirkspolitiker. Sie seien &bdquo;mittlerweile fassungslos darüber, wie mit unseren Anträgen und Anfragen umgegangen wird, wie Bürgerinnen und Bürger immer wieder vertröstet werden und den Eindruck gewinnen, an der Nase herum geführt zu werden“, sagt Bezirksbürgermeisterin Christiane Zier (SPD). Sanierung der Deppendorfer Straße, Kreisverkehr in Schröttinghausen: Das seien nur zwei Beispiele von etlichen Anfragen und Anträgen, wo Antworten und Reaktionen immer wieder aufgeschoben würden. Nicht zuständig, weitergeleitet, kein Entschluss, frühestens 2026: &bdquo;Wenn wir Dinge, die uns fraktionsübergreifend wichtig sind, zusammentragen, muss das von Rathaus und Verwaltung gehört werden“, sagt Paul John (Grüne). &bdquo;Wenn wir hingegen so von der Verwaltung ausgebremst werden, dann machen wir uns in der Öffentlichkeit lächerlich.“ Man könne in der Methodik der Verwaltung eine &bdquo;Nicht-Antwort“ erkennen, kritisieren auch Norman Graeser und Ulrich Paus (beide CDU). Man könnte zu dem Eindruck gelangen, dass diese stets einen Weg suche, nicht arbeiten zu müssen. &bdquo;Bereits 1981 hieß es von der Verwaltung, die Straße werde in Kürze saniert“, berichten Anwohner der Deppendorfer Straße. Während der erste Abschnitt – vom Dornberger Ortskern aus kommend bis zur Linkskurve in Schröttinghausen – super in Schuss ist und über einen breiten Rad- und Fußweg verfügt, ist der restliche, etwa 800 Meter lange, hintere Teil &bdquo;eine Vollkatastrophe und lebensgefährlich“, so die verärgerten Anwohner. Überall Schlaglöcher, die immer wieder notdürftig geflickt werden und kein Fuß- oder Radweg: &bdquo;Es geht hier nicht um Schönheit, sondern um Verkehrssicherheit, vor allem auch für die Kinder, die hier zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Kita oder Schule gehen oder fahren.“ Das Dilemma ist schon lange offensichtlich Das Dilemma sei seit Jahrzehnten offensichtlich und spitze sich immer weiter zu. &bdquo;Das ist hier keine reine Anliegerstraße, hier fahren auch Busse, landwirtschaftliche Großfahrzeuge und Lkw durch, der Verkehr hat extrem zugenommen“, berichtet Marion Klöpping. Einen vernünftigen Belag und einen sicheren Fuß- und Radweg wünschen sich die Anwohner dringlichst. &bdquo;Im Winter fahre ich im Dunklen die paar Meter zu den Nachbarn mit dem Auto, alles andere ist mir zu gefährlich“, ergänzt Klöpping. Das sei doch nicht im Sinne der Verkehrswende. Lesen Sie auch: Bielefelderin rettet alten Dorfkrug und bringt Leben in verlassenen Ortskern Auf die schlimmsten Schlaglöcher werde &bdquo;einfach nur immer mal wieder Kies und Asphalt draufgekippt“, die alte Unterkonstruktion sei nie erneuert worden. So habe sich die Straße immer weiter angehäuft. &bdquo;Bei den starken Regenfällen läuft deshalb immer wieder Lehm vom angrenzenden Acker in unsere Gärten“, berichtet ein Anwohner. &bdquo;Bei uns in der Wohnung klirren die Gläser in den Schränken und man spürt mehrfach am Tag ein Rütteln, wenn Busse oder Lkw hier entlangfahren“, ergänzt Olesa Friedrich, Mutter von zwei kleinen Kindern. Ihr neu verlegter Vinylboden habe deshalb an vielen Stellen Risse bekommen. .responsive23-0LFu6rAyxtwV1oP2-multimap-deppendorfer-strasse { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-0LFu6rAyxtwV1oP2-multimap-deppendorfer-strasse { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-0LFu6rAyxtwV1oP2-multimap-deppendorfer-strasse { padding-top: 142.86%; } } Neuer Plan für Ausbau der Deppendorfer Straße Bereits 2010 habe es konkrete Pläne für den Ausbau und die Erneuerung der Deppendorfer Straße gegeben, die Stadt habe 2015 auch Grundstücke für den Ausbau gekauft. Dann sei das Projekt, für das auch Landesgelder beantragt werden können, an einem 300 Meter langen Abschnitt gescheitert. Das habe aber nicht an Politik und Verwaltung gelegen, ergänzt John. &bdquo;Auch die Bürger müssen mitziehen.“ Die Verwaltung wolle am 10. Oktober wohl einen Alternativplan für die so lange überfällige Erneuerung der Straße vorstellen. Falls sich der nicht realisieren lasse, sei ein Planfeststellungsverfahren &bdquo;mit allen Konsequenzen“ das Ziel der Bezirksvertretung. &bdquo;Vor der langen Sommerpause haben wir uns mit allen Fraktionsspitzen zusammengesetzt, um zu schauen, was wir in den vergangenen vier Jahren hier in Dornberg auf den Weg bringen konnten und was im kommenden Jahr noch vollendet werden soll“, berichtet Zier. Da sei aufgefallen, wie viel noch nicht geklärt sei – oftmals seit Jahren. &bdquo;Wir wollen keine Verwaltungsschelte betreiben, die Stadt nicht an den Pranger stellen“, unterstreichen sie und John. &bdquo;Aber wir möchten betonen, dass wir uns als ehrenamtliches politisches Gremium von der Verwaltung nicht mehr ernst genommen fühlen und sehr deutlich darauf hinweisen, dass man so nicht mit uns umgehen kann.“

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