Kleine Gewerbeimmobilie an der Herforder Straße wird versteigert

Bielefeld. Im Bielefelder Amtsgericht soll am nächsten Donnerstag (17. Oktober 2024) ein kleines Gewerbegrundstück zwangsversteigert werden: Es liegt verkehrsgünstig direkt an der Herforder Straße. Ein eingeschossiges Lager- oder Werkstattgebäude gehört mit dazu. Der Grund für die Versteigerung ist eine Zwangsvollstreckung, das heißt, der Eigentümer hat Geldforderungen der Gläubiger offenbar nicht im notwendigen Umfang erfüllt. Allgemein gelten Zwangsversteigerungen als Gelegenheit, vielleicht preisgünstig an eine Immobilie zu kommen. Vor allem im Zuge von Zwangsvollstreckungen sind die angebotenen Häuser und Eigentumswohnungen oder auch Gewerbeobjekte allerdings oft mit Grundschulden belastet, die vom Erwerber unter Umständen ebenfalls bedient werden müssen. Ob und in welcher Höhe solche Lasten zu tragen sind, wird meistens erst kurz vor der Versteigerung öffentlich gemacht - hier müssen die Bieter also gut aufpassen. Es geht oft um sechsstellige Geldbeträge. Die Versteigerungen sind in der Regel nicht gratis: Die Gebühren des Gerichts richten sich nach dem Verkehrswert der Immobilien, oft werden vierstellige Euro-Beträge fällig. Bieter müssen zudem in der Regel eine Sicherheitsleistung nachweisen können, die zum Beispiel zehn Prozent des Verkehrswertes der versteigerten Immobilie betragen kann. Christian Wintermeyer, der als Rechtspfleger am Bielefelder Amtsgericht regelmäßig für Zwangsversteigerungen verantwortlich ist, empfiehlt Interessierten grundsätzlich einen Besuch in der zuständigen Geschäftsstelle des Gerichts: Hier können potenzielle Bieter nicht nur einen Blick in das Gutachten werfen, das zur Wertermittlung des Objekts angefertigt wurde, sondern auch in das Grundbuch. Die Grundbuchauszüge informieren über die gegenwärtigen und früheren Eigentümer (Abteilung I), über eingetragene Wege-, Licht- oder Leitungsrechte (Abteilung II) sowie über Belastungen mit Grundschulden oder Hypotheken (Abteilung III). Lesen Sie auch: Bielefelder Auktionator am Amtsgericht gibt Tipps zur Abgabe des ersten Gebots Das Gewerbeobjekt an der Herforder Straße Die kleine Gewerbeimmobilie an der Herforder Straße 144 kommt am 17. Oktober 2024 im Bielefelder Amtsgericht unter den Hammer. Es geht um ein 397 Quadratmeter großes Grundstück, das direkt an der stadtauswärts führenden Straßenseite liegt und zu dem ein 72 Quadratmeter großes eingeschossiges Lagergebäude gehört. Das Gebäude wurde bisher durch einen Autohändler genutzt, der zuletzt offenbar vor allem Gebrauchtwagen im Angebot hatte. Wie aus dem Gutachten zur Bestimmung des Marktwertes hervorgeht, macht der Bodenwert mit 222.000 Euro allein fast 90 Prozent des veranschlagten Gesamtwertes von 250.000 Euro aus. Im Jahr 1991 sei auf dem Grundstück das bestehende Lagergebäude mit Büro, WC und Waschraum errichtet worden. &bdquo;Im Rahmen der Ortsbesichtigungen wurde festgestellt, dass der Lagerraum abweichend von der Baugenehmigung nicht mehr als Lagerraum, sondern als Verkaufsraum dient“, stellt der Gutachterausschuss fest. Grundsätzlich sei eine entsprechende Nutzung der Immobilie auch möglich, allerdings müsste dafür eine Nutzungsänderung beantragt werden. Hinweise auf Bodenaltlasten liegen dem Gutachten zufolge nicht vor. Allerdings listen die Experten eine ganze Reihe von Baumängeln wie Undichtigkeiten und Schimmelbildung auf. Der Gebäudewert wird daher unter Berücksichtigung der Mängel auf nur rund 30.000 Euro taxiert. &bdquo;Die Nutzungsmöglichkeiten sind bedingt durch die Größe der Halle eingeschränkt“, geben die Gutachter weitere Hinweise für potenzielle Interessenten. &bdquo;Auch die formelle Umnutzung zum Fahrzeughandel ist flächenmäßig stark begrenzt und bietet nur für eine geringe Anzahl von Fahrzeugen Abstellmöglichkeiten. Die Halle eignet sich auch nur bedingt als Ausstellungsraum“, werden Bedenken an der bisherigen Nutzung angemeldet. Die ursprüngliche Konzeptionierung als Lagerhalle für einen Elektro-Handwerksbetrieb mit kleinem Büroraum sei deutlich erkennbar. Das komplette Gutachten (Exposee) lässt sich herunterladen auf der Homepage des Justizportals mit den Terminen der einzelnen Zwangsversteigerungen. Einsehen lässt es sich auch auf der Geschäftsstelle des Amtsgerichtes – in der Version sind dann keine Namen geschwärzt. Dort können Interessenten auch einen Auszug aus dem Grundbuch einsehen, um zu klären, ob grundsätzlich Baulasten bestehen oder Grundschulden und Hypotheken vorliegen. Der Grund für die Zwangsversteigerung ist eine Zwangsvollstreckung. Versteigerungstermin: Donnerstag, 17. Oktober 2024, 9:00 Uhr Adresse: Amtsgericht Bielefeld, Gerichtstraße 6, Saal 18 Verkehrswert: 250.000 Euro Justiz-Portal: alle Dokumente zur Zwangsversteigerung Hier finden Sie die Zwangsversteigerungstermine für die Kreise Gütersloh Herford Minden-Lübbecke Paderborn Höxter Zum Thema: Bauen und Wohnen in Bielefeld - alle Nachrichten und Hintergrundberichte auf der großen Themenseite im Überblick

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