Fahrradroute zur Uni Bielefeld: 200 Teilnehmer streiten über Einbahnstraße

Bielefeld. Vielleicht lag’s ja an der Klimaanlage im &bdquo;Stammtisch“ auf der Alm. An diesem sommerlich heißen Mittwoch wurde der Bürgerdialog zur Fahrradroute Richtung Uni jedenfalls kein hitziger Schlagabtausch. Stattdessen wurden die Argumente von allen Beteiligten betont sachlich ausgetauscht. Die Knackpunkte der sogenannten Vorzugsvariante für die Fahrradroute aus der Innenstadt in Richtung Uni bleiben jedoch. Und das sind die vorgeschlagene Einbahnregelung für Autos auf der Kurt-Schumacher-Straße und die wegfallenden Parkplätze auf dem Weg zwischen City und Alm. Im Vorfeld des Bürgerdialogs hatte es heftig gescheppert. Die Bezirksvertretungen Mitte und Schildesche fühlten sich übergangen, wollten getrennt klassische Bürgerinformationen, kein Dialogformat in der Schüco-Arena und mit externem Moderator. Der wurde von der Verwaltung deshalb wieder ausgeladen. Der Veranstaltungsort aber blieb, groß genug, um nach einer gemeinsamen Einführung die Versammlung in einen &bdquo;Mitte“ und einen &bdquo;Schildesche/Dornberg“-Bereich aufzuteilen. Dornberg deshalb, weil ein kleines Stück Radroute auch durch den westlichsten Bielefelder Stadtbezirk führt. Das sagen Befürworter und Gegner zur Fahrradroute zur Uni Die Bezirksbürgermeister aus Mitte (Frederik Suchla, SPD) und Schildesche (Gerd-Peter Grün, Grüne) übernahmen jeweils die Leitung für die Aussprache der Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Bezirk. Dabei wurde in beiden Fällen klar: Die Meinungen über das Vorhaben sind durchaus geteilt. Es gibt sowohl Befürworter als auch Gegner des Projektes. Im Schildesche-Teil äußerten Anwohner und Geschäftsleute ihre Bedenken gegen die Einbahnregelung auf der Kurt-Schumacher-Straße. Sie fürchten, dass ihre Wohnungen und Geschäfte nur noch eingeschränkt zu erreichen sind. Andere hielten die breite Radroute auf der Straße dagegen durchaus für bedenkenswert. Als schwierig wurde jedoch die Anbindung über Melanchthon- und Stapenhorststraße an die Kurt-Schumacher-Straße gesehen. Olaf Lewald, Leiter des städtischen Amtes für Verkehr, berichtete, es gebe durchaus positive Gespräche mit dem neuen Eigentümer des Grundstücks der früheren Liborikirche. Über deren Gelände könnte eine Verbindung Richtung Melanchthonstraße eingerichtet werden. Das würde den Schlenker über die Stapenhorststraße überflüssig machen. Lesen Sie auch: Stadt Bielefeld zahlt 63.000 Euro für umstrittenes Gutachten zur Fahrradstraße &bdquo;Uni“ Mit Karte: Die geplante Radroute zwischen Campus und Innenstadt Einbahnstraße und Parkplätze bleiben die Knackpunkte In der &bdquo;Mitte“-Runde merkte ein Student an, auf seinem Weg Richtung Uni mit dem Rad habe er fast immer &bdquo;unerfreuliche Begegnungen“ mit Autofahrern, die zu schnell und rücksichtslos unterwegs seien. Andere Bürger erhofften sich Antworten auf das zuletzt von der rot-grün-roten Rathauskoalition ins Gespräch gebrachte Quartiersparkhaus an der Schüco-Arena. Doch konkrete Aussagen dazu gab es seitens der Verwaltung noch nicht. Lesen Sie auch: Fahrradstraße zur Uni zeigt: Kampf um Parkplätze ist in Bielefeld voll entbrannt Anwohner forderten, die Stapenhorststraße in Gänze zur Fahrradstraße zu machen. Andere setzen doch auf die Trassenführung durch den Grünzug, den vor allem das Umweltamt ablehnt. Zu breit wäre die Route dort in diesem Grünbereich. Es könne auch zu Konflikten mit Spaziergängern kommen, sagte Heike Meyer zu Bentrup vom Umweltamt. Verkehrsdezernent Martin Adamski hatte zu Beginn der Veranstaltung betont, dass sie erst der Auftakt zu einem anhaltenden Dialog mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der Route gewesen sei. &bdquo;Die Planungen stehen ganz am Anfang. Nichts ist in Stein gemeißelt.“ Wer in den beiden getrennten Diskussionsrunden nicht zu Wort kam, konnte sein Anliegen auf bereitgelegte Karten schreiben. Die Verwaltung versprach, die Anregungen aufzunehmen und, wenn eine E-Mail-Adresse dabei war, auch zu antworten. Der Vorschlag eines Anwohners fand besonders viel Beifall: Ein Ausbau der Radverbindung zur Uni sei in jedem Fall zu begrüßen. Aber vielleicht müsse es nicht an allen Stellen der 1a-Standard sein, der für die umstrittene Planung zur Vorgabe gemacht worden sei. Das würde manche Konflikte entschärfen. Lesen Sie auch: Verschwendung oder gut investiert: Teure Party für Bielefelder Fahrradstadt-Video

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