Einschneidende Veränderungen: Investoren für Bielefelds Karstadt-Areal gesucht

Bielefeld. Das Modehaus Sinn ist ins frühere Karstadt-Haus eingezogen, weitere Ladengeschäfte sind vorübergehend vermietet. Wie es mit der Umgestaltung des ehemaligen Warenhaus-Komplexes weitergeht, soll sich in den nächsten Wochen entscheiden. Denn da gibt es einschneidende Veränderungen. Einer der Investoren, Philipp Freiherr von Bechtolsheim, ist verstorben. Die Planung liegt jetzt ganz in den Händen von Joseph Zamberk und seiner Frankfurter Firma Zamberk Real Estate Ventures (ZREV). Lesen Sie auch: Bielefelds goldene Karstadt-Zeiten: Hauseigene Krankenschwester und Promis als Kunden Nach Informationen dieser Redaktion gibt es Überlegungen, einen zusätzlichen Investor zu finden. Vorstellbar sei, dass das an der Friedenstraße geplante Hotel und das daneben vorgesehene Parkhaus an einen weiteren Immobilienentwickler vergeben werden. Auch Bielefelder Namen seien im Gespräch. Grüne kritisieren positive Bauvoranfrage Für den nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung hatten die Grünen eine Anfrage gestellt, wie es um die weitere Entwicklung des Areals bestellt ist. Sie störten sich daran, dass eine Bauvoranfrage zu den Planungen positiv beschieden werden sollte, ohne dass die politischen Gremien dazu noch einmal gehört würden. Außerdem kritisierten sie die Planungen für das Parkhaus, das über sieben Etagen errichtet werden und mindestens 300 Stellplätze, vornehmlich für die Fahrzeuge der Hotelgäste, Mitarbeiter und Kunden der Büros und Geschäfte in dem Komplex, bieten sollte. In der Umgebung befänden sich bereits zahlreiche Parkhäuser, so die Grünen. Planungsdezernent Gregor Moss stoppte nach der Ratssitzung zunächst den positiven Bescheid. Der soll aber versandt werden, wenn sich am kommenden Dienstag auch der Stadtentwicklungsausschuss noch einmal mit der Thematik beschäftigt hat. Das sind die Pläne für das Karstadt-Areal Die Bezirksvertretung Mitte gab bereits am Donnerstag grünes Licht. Die Bauvoranfrage müsse ohnehin positiv beschieden werden, weil sie sich im Rahmen des dort gültigen Bebauungsplans bewege. Moss soll außerdem darauf verwiesen haben, dass Parkraum am Straßenrand im Innenstadtbereich weiter reduziert werden solle, die Zahl der Fahrzeuge aber nicht weniger werde und deshalb Bedarf an Parkhäusern bestehe. Das frühere Warenhaus an der Bahnhofstraße/Ecke Arndtstraße soll im Bestand erhalten bleiben. Im Innern wird es nach den bisher bekannten Plänen in kleinere &bdquo;Nutzungseinheiten“ unterteilt. Einzelhandel soll im Erdgeschoss, im Unter- und im ersten Obergeschoss möglich sein. Im Erdgeschoss soll es darüber hinaus Gastronomieflächen geben. Lesen Sie auch: Exklusive Ansichten: So wird sich das Bielefelder Karstadt-Quartier verändern Vor allem im zweiten, dritten und vierten Geschoss des Gebäudes sind Büros, Praxisräume und Flächen für &bdquo;gewerbliches Wohnen“ geplant. Das ist der Oberbegriff für unterschiedliche Wohn- und Beherbergungsmodelle für eine begrenzte Zeit. Denkbar wäre ein Boardinghouse, eine Einrichtung mit möblierten Apartments. So werden die Gebäude an der Friedenstraße genutzt Neu gestaltet werden soll der Haupteingang des bisherigen Warenhauses. Hier ist ein zweigeschossiger Anbau geplant. Nur an der Ecke Arndtstraße/Friedenstraße soll ein Teil des alten Warenhauses abgerissen werden. Weichen soll auch das Geschäftshaus Friedenstraße 4, in dem sich einmal die Karstadt-Fahrradabteilung befunden hat. Die Flächen werden für einen siebenstöckigen Neubau benötigt, in dem ein Hotel der Hauptnutzer sein wird. Als Partner war bereits die Kette Motel One im Gespräch. Aber auch in diesem Komplex soll es darüber hinaus Platz für weitere Büros, Praxen und auch für Wohnungen geben. Gleich neben dem Neubau ist das Parkhaus vorgesehen. Außerdem ist eine Durchfahrt geplant, über die die Warenanlieferung für die Geschäfte im früheren Warenhaus möglich ist. Karstadt-Areal bietet 8.000 Quadratmeter Das Karstadt-Quartier hat eine Grundfläche von 8.000 Quadratmetern. 2021 hatten ZREV und von Bechtolsheim das Areal von der Aachener Grundvermögen, einer Immobiliengesellschaft der katholischen Bistümer, erworben. Inzwischen hat die ZREV das Jahnplatzforum an die Stadt Bielefeld verkauft. Im Besitz des Immobilienentwicklers befinden sich allerdings weiterhin das bisherige &bdquo;Pizza Hut“-Restaurant, in das bald die &bdquo;Bar Celona“ einziehen will, und der Imbiss gegenüber von Sport Scheck am Jahnplatz.

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